AOTERRA sammelt bisher 608.750 Euro mit Crowdfunding ein
Das Konzept von AOTERRA scheint revolutionär. Es werden zwei voneinander unabhängige Märkte so miteinander verknüpft, dass die Nachteile des einen Marktes in Verbindung mit dem anderen Markt zum Vorteil werden. Konkret baut AOTERRA Server, deren Abwärme zur Beheizung von Gebäuden genutzt werden kann. Diese Idee wird als so revolutionär angesehen, dass sie mit einer Crowdfundingkampagne auf Seedmatch bereits 608.750 Euro gesammelt hat. Aber warum wird dieser Geschäftsidee so viel Potenzial beigemessen?
Das Unternehmen baut und betreibt Server für das sog. Cloud-Computing. Dieser ist für sich genommen schon ein sehr großer Wachstumsmarkt in Deutschland und dem Rest der Welt. Beim Cloud-Computing werden Daten nicht mehr auf einem stationären Computer gespeichert, sonder dezentral auf verschiedenen Servern, die auf der ganzen Welt verteilt sein können. Um einen Eindruck für die Größe dieses Marktes zu erhalten, kann der Stromverbrauch herangezogen werden. Es wird davon ausgegangen, dass Rechenzentren bereits ca. zwei Prozent des Stroms in Deutschland verbrauchen. Einerseits verbrauchen die Rechner selbst viel Energie, andererseits müssen sie aufgrund der großen Abwärme auch stark gekühlt werden.
Die Gründer von AOTERRA haben nun ein System entwickelt, welches diese Abwärme benutzt, um Gebäude zu heizen. Gleichzeitig wird der Server durch dieses System gekühlt. Das führt zu einer ökologische Nachhaltigkeit von Serverleistung im Cloud-Computing. Mit dieser Geschäftsidee wollen die Gründer mit AOTERRA zu einem der führenden Cloud-Computing-Anbieter aufsteigen. Da dieses System Serverleistung ökologisch vertretbarer macht, ist das Potenziell für diesen ehrgeizigen Plan durchaus gegeben.
Existenzgründer können von AOTERRA viel lernen. Innovative Geschäftsideen sind keine abstrakten Gedankenkonstrukte, die nur wenige Genies in unserer Gesellschaft besitzen. Manchmal ist es einfach nur die Kombination aus zwei bereits vorhandenen Ideen, die einen revolutionären Charakter hat. Im Kleinen kann das zum Beispiel, wie vor einigen Jahren in Berlin geschehen, ein Blumenladen sein, der zu einem Kaffee erweitert wurde und seit dem nicht nur sehr viel mehr Pfanzen verkauft.