Digitalisierung im Handel: Fördermittel und Trends
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Digitaler Einzelhandel: Mehr Umsatz und mehr Kundenzufriedenheit
Neun von zehn Unternehmen nutzen bereits digitale Technologien für die internen Prozesse. Auffällig ist jedoch, dass es ausschließlich kleine Händler sind, die auf digitale Anwendungen verzichten. Bei großen und mittleren Händlern sind digitale Helfer fester Bestandteil im BackOffice. Dies geht aus der aktuellen IHK-ibi-Handelsstudie zur Situation des deutschen Einzelhandels im Jahr 2020 hervor. Befragt wurden insgesamt 1.450 Einzelhändler zu ihren Erfahrungen und Erwartungen an die Digitaliisierung im eigenen Unternehmen. Dabei lag der Fokus auf allen Vertriebskanälen. Es wurden sowohl stationäre und Multikanal-Händler als auch reine Online-Akteure befragt.
Digitalisierung: Kleine Händler schneiden schlechter ab
Kleine Händler schneiden im Digitalisierungsvergleich schlechter ab als mittlere und große Konkurrenzanbieter und das nahezu in allen Betrachtungskategorien. Kleine Händler stufen ihr Wissen in Bezug auf die Digitalisierung als weniger gut ein und verzichten öfter auf Digitalisierungsprojekte. Im Durchschnitt sehen kleine Händler ihr Digitalisierungswissen bei einem Wert von 5,9 (Skala „1 = sehr gering“ bis „10 = sehr hoch“). Die mittleren (6,5) und großen Händler (6,9) stufen ihr Wissen deutlich höher ein.
Hemmnisse für die Digitalisierung: Zeitaufwand und zu hohe Kosten
Digitalisierungsstrategien oder -projekte existieren aktuell bei 48 Prozent der Unternehmen. Die Unterschiede zwischen den kleinen (36 Prozent), mittleren (76 Prozent) und großen Händlern (89 Prozent) werden auch hier deutlich. Zeitaufwand (54 Prozent) und hohe Investitionskosten (39 Prozent) sind die meistgenannten Hemmnisse bei der Umsetzung digitaler Maßnahmen. Die mangelnde Verfügbarkeit qualifizierter Mitarbeiter trifft hingegen vornehmlich die mittleren und großen Händler (23 bzw. 35 Prozent).
Die Vorteile der Digitalisierung im Einzelhandel
Reibungslose Prozessabläufe auf der Basis vernetzter Systeme und eines digitalen Datenmanagement erhöhen deine Produktivität und steigern die Kundenzufriedenheit. Personelle Ressourcen, die zuvor für das Einpflegen, Abgleichen und Aktualisieren von Daten gebunden waren, können digitalisierte Handelsunternehmen verstärkt für ihre Kernkompetenz nutzen - ein fürsorglicher Kundenkontakt.
Digitalisierungsstrategie entwickeln in fünf Schritten:
Unabhängig von deinem konkreten Geschäftsbereich und den hier zunächst zu ermittelnden spezifischen Kenngrößen für reibungslose Betriebsabläufe, gibt es in jedem kleinen Unternehmen einen ähnlichen betriebswirtschaftlichen Kreislauf, der sich über den gesamten Sales Funnel erstreckt.
Von der Speicherung und Personalisierung deiner Kunden- und Unternehmensdaten über die Automatisierung interner Prozesse bis zur Erfolgsmessung haben sämtliche Handelsunternehmen zentrale Angriffspunkte für mehr Effizienz, mehr Umsatz und mehr Kundenzufriedenheit.
1. Zentrale Speicherung von Unternehmensdaten
Basis für automatisierte Prozesse innerhalb vernetzter Systeme ist zunächst die Schaffung eines zentralen Speicherorts für deine Unternehmensdaten. Dazu zählen sämtliche Produkt-, Preis-, Rabatt- und Werbeinformationen, über die ein Unternehmen verfügt und auf die es in Echtzeit zugreifen kann.
2. Automatisierung von Prozessen
Angebote schreiben, Verträge rechtskonform aufsetzen und abändern, Rechnungen stellen: Vermeidbarer Ressourcenschwund lässt sich besonders am Beispiel interner Verwaltungsaufgaben feststellen. Ein digitalisiertes BackOffice aus digitalem Angebots- Vertrags- und Forderungsmanagement unterstützt dich im Geschäftsalltag.
Tipp: Auf Zandura stellen wir dir ein kostenfreies Vorlagen Tool zur Verfügung. Hier kannst du digitale Geschäftsvorlagen kostenfrei downloaden.
3. Vernetzte Systeme
Wer die grundlegenden internen Geschäftsprozesse erfolgreich digitalisiert hat, ist im nächsten Schritt aufgefordert relevante Drittanbieter zu integrieren. Dazu zählen sämtliche Tools, die dir einen geschäftlichen Mehrwert verschaffen. Bei der Integration des bestehenden Systems mit anderen Fulfillment-Systemen geht es in erster Linie darum, Silos aufzubrechen und ein barrierefreies Kundenerlebnis zu schaffen.
4. Überwachung und Verbesserung
Läuft alles nahtlos und sind deine Mitarbeiter ausreichend für die Digitalisierung qualifiziert, kannst du je nach individuellem Schwierigkeitsgrad an das Feintuning gehen. Dazu zählen die fortlaufende Überprüfung und Anpassung deiner implementierten Lösungen. Eine professionelle E-Commerce-Lösung unterstützt dich hier bereits mit Monitoring-Möglichkeiten, die wichtige Erkenntnisse für dein Angebotsmanagement liefern können. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz in Vertrieb und Kundensupport lassen sich zudem Kaufprozesse beschleunigen und die Kundenbindung stärken.
5. Customer First: Persönliche Kundenbindung
Der Lohn des Tages: Schaffen es Händler ihr Unternehmen konsequent anhand der vorgenannten Schritte zu digitalisieren, rückt die Freude am Beruf wieder in den Mittelpunkt. Zwar musst du initial einen Mehraufwand leisten, um deinen Digitalisierungsfahrplan zu erstellen und umzusetzen. Der damit einhergehende Effizienzgewinn lässt Händlern mehr Zeit für einen individuellen und persönlichen Kundenkontakt, der wiederum durch digitale Tools und Trends noch verstärkt werden kann, z.B. Click&Collect oder eine Social Shopping-Strategie.
Welche Fördermittel für die Digitalisierung können Händler nutzen?
Einzelhändler mit coronabedingten Umsatzeinbrüchen können im Rahmen der verbesserten Überbrückungshilfe III Zuschüsse für Investitionen in die Digitalisierung ihres Geschäftsmodells bis zu einem Maximalförderbetrag von 20.000 EUR erhalten. Welche Investitionen u.a. konkret förderfähig sind, erfährst du in unseren FAQ zur Überbrückungshilfe III.
Mit dem Investitionsprogramm DIGITAL JETZT fördert die Bundesregierung KMU, die in digitale Infrastruktur und die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren. Die maximale Fördersumme beträgt 50.000 Euro pro Unternehmen. Bei Investitionen von Wertschöpfungsketten und/oder -netzwerken kann sie bis zu 100.000 Euro pro Unternehmen betragen. Registriere dich online über https://www.digitaljetzt-portal.de/ und nimm an den monatlichen Losverfahren teil. Die nächste Ziehung findet am 15. Mai 2021 statt. Der Teilnahmezeitraum hierfür endet am 14. Mai 2021, 16:00 Uhr. Anschließend finden weitere dem Verfahren analoge monatliche Auslosungen statt.
Das Förderprogramm go-digital unterstützt externe Beratungsleistungen für die Digitalisierung in kleinen Unternehmen. Anteilig finanziert werden Beratungsleistungen in den Modulen "Digitalisierte Geschäftsprozesse", "Digitale Markterschließung" und "IT-Sicherheit". Die Inanspruchnahme eines externen Beraters kann dir helfen, die Umsetzung deiner digitalen Projekte schneller voranzutreiben bzw. Digitalisierungspotenziale, die bislang ungenutzt blieben in geschäftlichen Mehrwert zu wandeln.
Wo finde ich Beratungsmöglichkeiten?
Die Mittelstand 4.0 Kompetenzzentren Handel sind darüber hinaus zentrale Anlaufstellen für deine individuellen Fragen rund um die Digitalisierung im Unternehmen. Hier kannst du sowohl vor Ort an zwei Standorten in Köln und Langenfeld, bei einem Stopp des bundesweit tourenden Digital Mobils oder in zahlreichen Online-Seminaren Kompetenzen schärfen und Expertenwissen nutzen.
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