So findest du die beste Rechtsform
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Die Wahl der passenden Rechtsform ist ein zentraler Schritt bei jeder Existenzgründung. Sie beeinflusst nicht nur die Gründungskosten, sondern auch deine Haftung, den steuerlichen Rahmen, die Kapitalbeschaffung sowie den Verwaltungsaufwand. Je nach Zielsetzung und Startvoraussetzungen sollten Gründer ihre Optionen sorgfältig prüfen.
Eine Rechtsform legt den rechtlichen Rahmen eines Unternehmens fest. Sie definiert, wie ein Unternehmen nach außen auftritt und intern organisiert ist.
Die Rechtsform deines Unternehmens entscheidet über wichtige Faktoren deiner Selbständigkeit, u.a:
- die Haftungsverhältnisse
- das Mindestkapital
- die steuerliche Belastung
- den Buchführungsaufwand
- die Möglichkeiten zur Finanzierung
1.1 Rechtsform im Businessplan
Bei Veränderungen der unternehmerischen Tätigkeit kann ein Wechsel der Rechtsform angebracht sein. Die Wahl der richtigen Rechtsform je nach Unternehmensstand ist damit wichtiger Gegenstand deines Businessplans.
Wenn du dein Unternehmen gründen oder weiterentwickeln möchtest, hast du die Wahl zwischen unterschiedlichen Rechtsformen. Je nachdem, unter welchen Bedingungen du startest und welches Ziel dein Unternehmen verfolgt, bieten sich dir verschiedene Optionen zur Wahl der richtigen Rechtsform an:
2.1 Einzelunternehmen
Das Einzelunternehmen ist die einfachste Rechtsform für Gründerinnen und Gründer, die allein und mit geringem Risiko starten. Es eignet sich besonders für:
- Freiberufler
- Gewerbetreibende
- Landwirte
Vorteile des Einzelunternehmens sind:
- Kein Mindestkapital
- Geringe Gründungskosten
- Einfache Anmeldung
Größter Nachteil des Einzelunternhmen in der Praxis:
- Unbeschränkte persönliche Haftung
Du kannst deine selbständige Tätigkeit nebenberuflich oder in Vollzeit als Gewerbe, Freiberufler oder Landwirt ausüben.
2.2 Personengesellschaften
Bei gemeinsamer Gründung oder wenn externe Geldgeber beteiligt sind, bieten sich folgende Personengesellschaften an:
- GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts)
- oHG (Offene Handelsgesellschaft)
- KG (Kommanditgesellschaft)
- stille Gesellschaft
- PartG (Partnergesellschaft)
- eG (eingetragene Genossenschaft)
Die wichtigsten Merkmale der Personengesellschaften:
- Kein Mindestkapital (außer eG)
- Persönliche Haftung (ganz oder teilweise)
- Flexibilität in der Organisation
Hinweis: Seit 2024 kann eine eGbR (eingetragene GbR) gegründet werden – eine Eintragung ins Gesellschaftsregister ist möglich bzw. für bestimmte Geschäfte nötig. Hintergrund ist das Gesetz zur Modernisierung des Personengesellschaftsrechts (MoPeG)
2.3 Kapitalgesellschaften
Wer das persönliche Risiko begrenzen möchte, wählt eine Kapitalgesellschaft:
Die wichtigsten Merkmale der Kapitalgesellschaften:
- Beschränkte Haftung
- Mindestkapital erforderlich
- Höherer Verwaltungsaufwand
- Höhere Gründungskosten
2.4 Mischformen
Die GmbH & Co. KG kombiniert Vorteile der Personengesellschaft (steuerlich) mit der beschränkten Haftung der Kapitalgesellschaft. Sie ist besonders attraktiv für Familienunternehmen oder größere Projekte mit externen Kapitalgebern.
Die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Rechtsform hängt ab von:
- Anzahl der Gründer
- geplantem Haftungsrisiko
- Kapitalausstattung
- geplanten Investoren oder Mitgesellschaftern
- steuerlichen Erwägungen
- Verwaltungsaufwand und Buchführungspflichten
Tipp: Besuche ein Existenzgründerseminar oder nimm an einer Gründungsberatung teil, um individuelle Anforderungen besser einschätzen zu können.
Die richtige Rechtsform ist entscheidend für deine Gründung. Sie bestimmt Haftung, Kapital, Steuern und Organisation. Hier findest du alle Optionen im Überblick – und erfährst, welche am besten zu deinem Unternehmen passt.
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