Ernährungsgewerbe
Als in vielen Bundesländern umsatz- und beschäftigungsstärkster Wirtschaftszweig, nimmt das Ernährungsgewerbe eine bedeutende Rolle ein. Das Ernährungsgewerbe, welches der Landwirtschaft nachgelagert ist, verarbeitet einen wesentlichen Teil der produzierten Agrarprodukte zum Zweck der Ernährung der Bevölkerung. Dabei unterliegt die Herstellung von Lebensmitteln intensiven Kontrollen und einem umfangreichen Lebensmittelrecht, um sog. Lebensmittelkrisen zu vermeiden.
Bezüglich einer Unterteilung und Begriffsklärung bilden die Bereiche Ernährungsindustrie, Ernährungshandwerk, Lebensmitteleinzelhandel, Lebensmittelgroßhandel und die Gastronomie gemeinsam das Ernährungsgewerbe. Mit den angrenzenden Dienstleistungsbereichen zusammen, ist dies dann die sog. Agrar- und Ernährungswirtschaft.
Die deutsche Ernährungsbranche ist im Vergleich zu anderen Ländern durch einen sehr hohen Anteil mittelständischer Unternehmen geprägt. Die Top 10 der Branche vereinen im Schnitt nicht mehr als ein Fünftel des Umsatz auf sich, wobei mittlerweile auch hier, wie in vielen anderen Branchen, der Kostendruck zu Fusionen und Unternehmensverkäufen zwingt. Die prozentuale Aufteilung des Marktes wird sich also in Zukunft sicherlich ändern.
Deutlich zu spüren bekommt dies das Ernährungshandwerk, welches die handwerklichen Wirtschaftsbereiche umfasst, wozu beispielsweise Fleischer, Konditoren und Bäcker gehören. Ist hier eine Existenzgründung geplant, steht man heutzutage in erster Linie im Wettbewerb mit dem Lebensmitteleinzelhandel und hat mit dem Problem sinkender Marktanteile zu kämpfen. Im Bereich des Fleischers passiert dies zugunsten der Supermärkte, bei den Bäckern existiert ein Trend hin zu industriellen Großbäckereien. Doch gerade hier liegt bei einem in Bezug auf die Produktqualität überzeugenden Businessplan die Chance, und genau das ist auch der Grund, für die vielen Unternehmensgründungen in diesem Bereich.