Die Zahl der Gründer in Deutschland geht weiter zurück
Gute Arbeitsmarktlage dämpft Gründungswillen
Wurde 2017 eigentlich mit einem Zuwachs an Neugründungen gerechnet, hat die Rekordsituation auf dem Arbeitsmarkt vor allem im Nebenerwerb zu deutlich weniger Gründungen geführt. Haben sich 2016 noch 424.000 Personen nebenberuflich selbstständig gemacht, sank die Zahl in 2017 um 24% auf 323.000.
Der Arbeitsmarkt scheint attraktivere Bedingungen geboten zu haben. Zeitgleich lag eine so hohe Auslastung des Personals vor, die den Spielraum für nebenberufliche Gründungen eingeschränkt haben könnte.
Der Großteil des Rückgangs ist auf die Existenzgründer im Alterssegment unter 25 Jahren zurückzuführen. Hier sank die Zahl Gründungen im Vergleich zum Vorjahr um 50% (-50.000).
Zahl der Neugründungen laut KfW Gründermonitor Quelle: kfw.de
Chancengründer und innovative Gründungen im Zuwachs
Die Gründungen aufgrund einer Geschäftsidee (Chance) stiegen 2017 um 8 % auf 334.000. Bei 76.000 Gründern stehen technologische Innovationen im Vordergrund.
Die KfW prognostiziert für die Zukunft einen möglichen Umbruch und Trendwechsel. Dieser könnte u.a. mit einer geplanten „Gründerzeit“ einhergehen, bei der Gründer von Ihren Arbeitsgebern teilweise freigestellt werden.
Quelle: Dr. Georg Metzger, KfW Research, Nr. 156, 21.Februar 2018