Arbeitsagenturen schießen völlig über das tatsächliche Sparziel hinaus
Die Bundesagentur für Arbeit meldete heute für den Februar 2012 1.579 Gründungen mit Gründungszuschuss und 485 Gründungen mit Einstiegsgeld. Insgesamt haben sich im zurückliegenden Monat also 2.064 Männer und Frauen mit Hilfe staatlicher Förderung selbständig gemacht. Zugleich wurde die bereits sehr niedrige Zahl der Gründungszuschuss-Gründungen im Januar von 5.391 um 655 auf 4.736 nach unten korrigiert. (Die Januar-Zahlen enthielten noch Gründungen aus dem Dezember, die nachträglich eingereicht bzw. bearbeitet wurden.)
Zum Vergleich: Im Januar 2011 wurden 13.243 Gründer gefördert, im Februar 2011 8.945. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sprechen wir also über einen Rückgang von 64 Prozent im Januar und sogar von 82 Prozent im Februar.
Der Rückgang bedeutet keineswegs, dass jetzt 82 Prozent der Anträge abgelehnt werden, sondern vielmehr, dass viel weniger Anträge gestellt werden. Die Berater bei den Arbeitsagenturen versuchen möglichst viele Gründungswillige davon abzuhalten, überhaupt einen Antrag zu stellen. Damit schießen sie momentan völlig über das tatsächliche Sparziel hinaus. Es ist viel mehr Geld für den Gründungszuschuss budgetiert, als momentan vergeben wird.
Das Problem: Wer sich abschrecken lässt und gründet, ohne vorher zumindest einen Antrag abgeholt zu haben, verliert damit definitiv den Anspruch auf den Zuschuss. Die Zahlen und viele Kommentare von Lesern auf unserer Website zeigen, dass die Arbeitagenturen mit ihrer Abschreckungspolitik völlig überziehen. Diese Taktik wird sicherlich keinen Bestand haben. Deshalb nochmals der Aufruf an alle Gründunwilligen: Lassen Sie sich nicht abschrecken, sprechen Sie bereits im Vorfeld mit einem Gründungsberater und reichen Sie Ihren Antrag auf jeden Fall ein.