Keine falsche Scheu vor einer Rechtsberatung!
Die Hilfe eines Anwalts in Anspruch nehmen - davor schrecken gerade Existenzgründer oftmals zurück. Dabei sollten umsichtige Gründer Konflikte durch frühzeitige Klärung des Sachverhalts mit einem Experten von vorn herein vermeiden. Muss ein Gründer besipielsweise bei dem Schritt in die Selbstständigkeit sein bestehendes Angestelltenverhältnis beenden, kann ein Anwalt durchaus hilfreich sein, um duch geschickte Gestaltung und Formulierung finanzielle Nachteile zu vermeiden.
In bestimmten Branchen und Tätigkeitsfeldern sind zudem Erlaubnissen und Lizenzen notwendig, um den Geschäftsbetrieb aufzunehmen. Auch hier macht es Sinn, einen Anwalt zu Rate zu ziehen. Entscheidet man sich für die Existenzgründung im Team, so ist zumindest bei Gründung einer haftungsbeschränkten Unternehmergesellschaft oder einer GmbH ein schriftlich geschlossener, notariell beglaubigter Gesellschaftsvertrag Pflicht. Bei Gründung einer Gbr ist dies zwar nicht vom Gesetzgeber vorgeschrieben aber dennoch ratsam. Bei der Aufsetzung eines solchen Vertrag kann man nun entweder auf Muster und Vorlagen zurückgreifen oder eben die Hilfe eines Anwalts in Anspruch nehmen. Im Netz gibt es diverse kostenpflichte Anbieter solcher Musterverträge. Unternehmenswelt bietet seinen Mitgliedern ebenfalls eine Sortiment von fast 300 Vorlagen zum kostenfreien Download an.
Sollen in den Vertrag aber differenziertere Klauseln und Regelungen aufgenommen werden, etwa was die Entscheidungsfindung innerhalb der Gesellschaft betrifft, wie der Gewinn auf die Geschäftsführer verteilt wird oder unter welchen Bedingungen Gesellschafter ausscheiden und wie sie zu entschädigen sind, so sollte man sich nicht auf einen vorgefertigten Mustervertrag verlassen. Vielmehr kann hier ein Rechtsexperte genau auf eventuelle spezifische Besonderheiten eingehen und das Schriftstück entsprechend anpassen. Marken und Patente sind ein weiteres großes Themengebiet, welches häufig die Unterstützung eines Anwalts erfordert. Soll ein Firmen- oder Markenname geschützt werden, muss der entsprechende Antrag korrekt ausgefüllt werden, um zu verhindern, dass es zu einer Ablehnung aufgrund von Überschneidungen mit bereits geschützten Namen oder der Nicht-Schützbarkeit des gewählten Namens kommt.
Bleibt die entscheidende Frage nach den zu erwartenden Kosten. Die Hilfe eines guten Anwalts ist natürlich nicht ganz billig: Wenn nichts anderes vereinbart wurde, erfolgt die Abrechnung „nach Gebührenordnung“, was leicht zu unvorhergesehenen Kosten führen kann. Am günstigsten fährt der Gründer meist mit der Vereinbarung einer Pauschale, etwa für die Erstellung eines bestimmten Vertrags. Dies setzt jedoch voraus, dass der gewählte Rechtsanwalt dazu auch bereit ist. Da für Gründer die Qualität eines Anwalts oft nur schwer zu beurteilen ist, empfiehlt es sich, erfahrenere Selbständige um Empfehlungen zu bitten.