Unternehmensnachfolge: Im Mittelstand verläuft sie reibungslos
Bei jedem Unternehmen steht irgendwann einmal ein Generationswechsel an. Von 2002 bis 2008 wurden in Deutschland rund 8.600 mittelständische Familienunternehmen an neue Inhaber übergeben. Das macht 23 % der insgesamt 38.000 mittelständischen Unternehmen aus. Eine Studie zeigt jetzt, dass die Unternehmensnachfolge im deutschen Mittelstand reibungsloser abläuft, als man bisher immer glaubte.
Eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim und des Instituts für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim zeigt jetzt, dass die Unternehmensnachfolge von KMU in Deutschland problemlos verläuft. 80 % der befragten Unternehmensnachfolger befanden die Unternehmensübergabe als gut vorbereitet. 60 % bescheinigten dem Vorgänger, ausreichend investiert zu haben, so dass der Geschäftsbetrieb nach der Übergabe gut weiterlaufen konnte. Die Ergebnisse zeigen auch, dass der ehemalige Inhaber nach der Übergabe noch in zwei Drittel der Fälle aktiv im Unternehmen weiter arbeitete. In vielen Fällen übte er sogar noch eine Führungsfunktion aus - auch wenn die Nachfolge durch Externe passierte. Der Einfluss des Alteigentümers nahm jedoch ab, je weiter die Übergabe zurück lag.
Im Rahmen der Befragung wurde auch festgestellt, das rund ein Fünftel der übernommenen KMU auf externe Nachfolger gesetzt hat. In Familienhand blieben fast drei Fünftel der Unternehmen und ein Fünftel konnte einen Nachfolger finden, der bereits vorher in dem Unternehmen tätig war. Was die Qualifikation der Nachfolger angeht, zeigt sich ein klarer Trend: die meisten Nachfolger wiesen ingenieurwissenschaftliche, technische oder betriebswirtschaftliche Hintergründe auf.