Arbeitslosenquote in Eurozone steigt auf Zehn-Jahres-Hoch
Luxemburg (ddp). Die Arbeitslosenquote in der Eurozone hat im Juni den höchsten Stand seit zehn Jahren erreicht. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag mitteilte, erhöhte sich die Quote gegenüber dem Vormonat von revidiert 9,3 auf 9,4 Prozent. Volkswirte hatten im Vorfeld allerdings mit einem deutlich höheren Anstieg auf 9,7 Prozent gerechnet. Basis der Prognose war allerdings die vorläufig für Mai gemeldete Quote von 9,5 Prozent.
Wie die Behörde weiter mitteilte, stieg die Erwerbslosenquote für die gesamte EU im Juni gegenüber Mai von 8,8 auf 8,9 Prozent. Dies war der höchste Wert seit Juni 2005. Schätzungen zufolge waren im Juni in der Eurozone knapp 14,895 Millionen Menschen und in der gesamten EU 21,526 Millionen Menschen ohne Arbeit.
Alle Mitgliedstaaten verzeichneten binnen Jahresfrist einen Anstieg ihrer Arbeitslosenquote. Die niedrigsten Anstiege wurden in Deutschland (von 7,3 auf 7,7 Prozent) und den Niederlanden (von 2,7 auf 3,3 Prozent) beobachtet. Die höchsten Anstiege verzeichneten dagegen Estland (von 4,6 auf 17,0 Prozent), Lettland (von 6,4 auf 17,2 Prozent) und Litauen (von 5,1 auf 15,8 Prozent).
Bei den Eurostat-Zahlen handelt es sich um saisonbereinigte Daten, die gemäß den Kriterien der International Labour Organization (ILO) ermittelt werden.
Am Donnerstag hatte die Nürnberger Bundesagentur für Arbeit die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im Juli mit 3,462 Millionen angegeben. Das waren rund 52 000 mehr als im Juni und 252 000 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote habe sich damit im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 8,2 Prozent erhöht.
(ddp)