Fachkräftemangel: Herausforderung für Unternehmen jeder Größe
Was Politik und Wirtschaft im alten Jahr schon diskutierten, beschäftigt die Unternehmen auch im neuen Jahr: der Aufschwung der Konjunktur und die damit verbundene steigende Auftragslage treffen auf einen Fachkräftemangel in Deutschland. Eine DIHK-Umfrage zeigt, dass der demografische Wandel und der Mangel an gut ausgebildeten Nachfolgern für Unternehmen jeder Größe zur Herausforderung werden.
Die Erhebung unter mehr als 28.000 Betrieben verdeutlicht, dass Unternehmen zunehmend eine Vergreisung der Belegschaften, einen deutlichen Nachwuchsmangel und den Verlust von Know-how befürchten. Drei Viertel der Unternehmen glauben, dass die veränderte Altersstruktur der Bevölkerung starke Auswirkungen auf ihren Betrieb haben wird. Der Fachkräftemangel wird dabei am meisten gefürchtet (51 %). Vor allem im Baugewerbe (63 %) und der Industrie (58 %) werden die stärksten Engpässe erwartet. 31 % der befragten Unternehmen sehen ein weiteres Risiko in der Alterung ihrer Belegschaft. In Industrie und Bau befürchten dies sogar 40 %. Ganz unbegründet ist dies nicht: Zahlen zeigen, dass in den Belegschaften der Anteil der unter 30-Jährigen in den kommenden zehn Jahren von heute noch 20 % auf 18 % sinken wird, während die Quote der 50- bis 65-Jährigen, die derzeit bei 31 % liegt, auf 40 % steigen wird.
Von den befragten Unternehmen rechnet ein Viertel auch mit einem steigenden Weiterbildungsbedarf, vor allem für ältere Arbeitnehmer und für gering Qualifizierte. Eine alternde Belegschaft eines Unternehmens bringt ein weiteres Problem im Bereich Wissensmanagement mit sich: wenn ältere Leistungsträger aus dem Unternehmen ausscheiden, verliert der Betrieb möglicherweise schlagartig langfristig aufgebautes und betriebsinternes Wissen. Laut Umfrage sieht sich jedes fünfte Unternehmen in der Industrie davon bedroht.