Großrazzia gegen illegale Beschäftigung im Reinigungsgewerbe
Hamburg (ddp). Mit einer deutschlandweiten Großrazzia ist der Zoll gegen illegale Beschäftigung im Reinigungsgewerbe vorgegangen. Etwa 1300 Einsatzkräfte setzten am Dienstag mehr als 200 Durchsuchungsbeschlüsse durch und vernahmen rund 200 Zeugen und Beschuldigte, wie die Bundesfinanzdirektion Nord am Donnerstag in Hamburg mitteilte.
Hintergrund der Durchsuchungen seien Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stade gegen einen bundesweit tätigen Arbeitgeber. Gegen ihn bestehe der Verdacht, mehr als 400 Arbeitnehmer in Vollzeit zu beschäftigen, sie aber als geringfügig Beschäftigte angemeldet zu haben. Dabei soll es sich größtenteils um aus Osteuropa stammende Beschäftigte handeln, die überwiegend «Hartz IV» beziehen.
Der bislang vermutete sozialversicherungsrechtliche Schaden beträgt nach Angaben der Bundesfinanzdirektion Nord mehr als 1,5 Millionen Euro. Von den Arbeitnehmern möglicherweise zu Unrecht bezogene Leistungen würden nun im Einzelfall ermittelt. Auch die Steuerfahndung ist beteiligt.
(ddp)