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Reiselust ungebrochen

Die Reiselust der Sachsen, Sachsen-Anhalter und Thüringer ist auch in Krisenzeiten ungebrochen. Der Professor für Tourismus-Management an der Hochschule Harz, Karl Born, sagte am Sonntag MDR Info: «Die Leute buchen noch, aber sie versuchen, im Urlaub zu sparen.» So werde zum Beispiel abends an der Bar weniger getrunken und auch nicht mehr der teuerste Wein ausgewählt.

Halle (ddp-lsc). Die Reiselust der Sachsen, Sachsen-Anhalter und Thüringer ist auch in Krisenzeiten ungebrochen. Der Professor für Tourismus-Management an der Hochschule Harz, Karl Born, sagte am Sonntag MDR Info: «Die Leute buchen noch, aber sie versuchen, im Urlaub zu sparen.» So werde zum Beispiel abends an der Bar weniger getrunken und auch nicht mehr der teuerste Wein ausgewählt. Ein Renner seien in diesem Jahr All-inclusive-Buchungen, denn diese bedeuteten Budget-Sicherheit. Zahlen wurden nicht genannt.

2009 sei ein extremes Spätbucher-Jahr. Die Zuwächse bei Last-Minute-Buchungen lägen deutlich im zweistelligen Bereich. Die Menschen hätten erst einmal abgewartet, ob sie im Sommer noch einen Job haben und ob sie sich den Urlaub überhaupt leisten könnten.

Eine Tendenz zum Urlaub vor der eigenen Haustür sei dagegen nicht zu beoachten. Noch immer ziehe es rund zwei Drittel der Deutschen ins Ausland.

Wie Born weiter sagte, gilt die ungebrochene Reiselust aber nur für den Jahresurlaub. Auf Zweit- oder Dritt-Urlaub werde häufig verzichtet. Auch Wochenend-Billigflüge etwa nach Rom oder Florenz hätten drastisch nachgelassen. Damit steige die Chance auf ein verlängertes Wochenende in der Region. Gerade Mitteldeutschland habe noch viele unentdeckte Schätze wie Rhön, Eichsfeld oder Vogtland.

Allerdings hätten Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen als Tourismusregionen nur dann eine Chance, wenn sie ihre Kultur und Naturschönheiten gemeinsam vermarkteten. Anders könnten sie gegen die beliebtesten Urlaubsregionen wie Bayern oder die Nord- und Ostseeküste nicht bestehen. Mitteldeutschland agiere nicht aus der Position der Stärke, sondern müsse aus der Position des Verfolgers agieren, sagte Born.

(ddp)

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