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Schaeffler spart in Homburg 27,5 Millionen Euro Personalkosten

Die Mitarbeiter der angeschlagenen Schaeffler-Gruppe haben sich am Standort Homburg an der Saar zu Einsparungen bei den Personalkosten in Höhe von 27,5 Millionen Euro bereiterklärt. Dafür will das Unternehmen bis zum 30. Juni 2010 auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten, wie Schaeffler und der Gesamtbetriebsrat am Donnerstag mitteilten.

Homburg/Saar (ddp-rps). Die Mitarbeiter der angeschlagenen Schaeffler-Gruppe haben sich am Standort Homburg an der Saar zu Einsparungen bei den Personalkosten in Höhe von 27,5 Millionen Euro bereiterklärt. Dafür will das Unternehmen bis zum 30. Juni 2010 auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten, wie Schaeffler und der Gesamtbetriebsrat am Donnerstag mitteilten. Allerdings gelte diese Garantie nur für den Fall, dass die Talsohle der wirtschaftlichen Entwicklung tatsächlich bereits erreicht sei und sich die Märkte 2010 wieder leicht erholten. Für andere Standorte wurden zum Teil bereits ähnliche Vereinbarungen getroffen.

Die Einsparungen sollen über natürliche Fluktuation, freiwillige Aufhebungsverträge, Altersteilzeit sowie durch weitere Nutzung der Kurzarbeit erreicht werden. Die Auszubildenden würden übernommen. Sollten sich die positiven Prognosen hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung allerdings nicht als haltbar erweisen, würden «weitergehende Maßnahmen erforderlich». Diese könnten dann auch die Gründung von Transfergesellschaften und betriebsbedingte Kündigungen einschließen.

Der Kompromiss trage den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Rechnung und halte dabei die Belastungen für die Mitarbeiter so gering wie möglich, sagte der Betriebsratsvorsitzende des Homburger Werks, Salvatore Vicari, nach einer Betriebsversammlung, in der die Vereinbarung den 2365 Beschäftigten des Standorts Homburg vorgestellt worden war. Mit der Vereinbarung gewinne man «Zeit für sozialverträgliche Lösungen», fügte Vicari hinzu.

Schaeffler-Personalchef Klaus Widmaier betonte, mit der Vereinbarung erreiche man «die aus heutiger Sicht notwendige Kostensenkung». Um weitergehende Maßnahmen auszuschließen, sei allerdings eine Belebung der internationalen Märkte nötig. Zugleich appellierte er an die Beschäftigten der noch verbleibenden Standorte, auch dort zu «vernünftigen Lösungen» zu kommen.

Entsprechende Vereinbarungen wurden nach Angaben eines Unternehmenssprechers bereits an den Schaeffler-Standorten in Luckenwalde, Gunzenhausen und Schweinfurt sowie in Ingolstadt, Höchstadt und Eltmann getroffen. Am Hauptsitz des Unternehmens in Herzogenaurach ist eine entsprechende Betriebsversammlung für kommenden Mittwoch geplant. Im Werk in Wuppertal, wo Großanlagen für Windkraftwerke gefertigt werden, gebe es hingegen keine Einsparmöglichkeiten. Hier herrsche derzeit Vollbeschäftigung. Das gelte auch für den Ersatzteilvertrieb in Langen bei Frankfurt am Main.

Infolge der Umsatzrückgänge hatte die Schaeffler Gruppe im Mai angekündigt, die Personalkosten in Deutschland um insgesamt 250 Millionen Euro zu reduzieren. Insgesamt rechnet das Herzogenauracher Familienunternehmen für 2009 mit einem Jahresumsatz von nur noch rund 7,5 Milliarden Euro gegenüber 8,9 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

(ddp)

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