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Sellering: Wadan-Werften sind wettbewerbsfähig

Die insolventen Wadan-Werften in Wismar und Rostock-Warnemünde sind nach Ansicht von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) international wettbewerbsfähig. Deshalb müssten sie auch durch die Krise gebracht werden, sagte er am Freitag im Deutschlandradio Kultur. Andernfalls werde es in Deutschland auf lange Sicht keinen Schiffbau mehr geben.

Berlin/Wismar (ddp). Die insolventen Wadan-Werften in Wismar und Rostock-Warnemünde sind nach Ansicht von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) international wettbewerbsfähig. Deshalb müssten sie auch durch die Krise gebracht werden, sagte er am Freitag im Deutschlandradio Kultur. Andernfalls werde es in Deutschland auf lange Sicht keinen Schiffbau mehr geben.

Allerdings müsse sich die Produktion auf den Spezialschiffbau konzentrieren. «Wir können niemals in der Zukunft mit den Koreanern beim einfachen Containerschiffbau mithalten, aber alles was Besonderheiten, was besonderes Know-how, innovative Lösungen erfordert, da sind wir nach wie vor sehr gut», sagte der Regierungschef.

Mit Blick auf die russiche Eigentümergesellschaft der Wadan-Werften sagte Sellering, dass Russland einen erheblichen Modernisierungsbedarf seiner Flotte habe. Allerdings seien wegen der jetzigen Krisensituation keine verlässlichen Festlegungen von russischer Seite zu erwarten. Zugleich hoffe er aber, dass die russischen Interessen längerfristig zu einer strategischen Zusammenarbeit beim Schiffbau führten. Das sei die einzige Chance, die er momentan sehe.

Der Wrtschaftsminister des Landes, Jürgen Seidel (CDU), sagte, dass man bei der Auswahl des russischen Investors kein Mitspracherecht gehabt habe. «Wir konnten uns den Investor nicht aussuchen», erklärte er im ZDF-«Morgenmagazin». Zwar gebe es in Russland noch immer 700 Schiffe, die ersetzt werden müssten, doch brauche man «jemanden, der den Zugang zu diesen Aufträgen wirklich hat». Das sei hier ganz offensichtlich nicht der Fall gewesen. Hinzu komme, dass «in den letzten Monaten in Deutschland kaum ein Auftrag überhaupt nur platziert wurde».

Derweil wollen die Wadan-Mitarbeiter am Freitag an ihrem letzten Arbeitstag vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Wismar zu einem Protestmarsch zusammenkommen. Geschäfte in der Altstadt wollen zum Zeichen der Solidarität für eine Stunde schließen. Am Nachmittag will der vorläufige Insolvenzverwalter über sein weiteres Vorgehen informieren.

(ddp)

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