Thüringer arbeiten bundesweit am längsten
Erfurt (ddp-lth). In Thüringen arbeiten die Menschen länger als in allen anderen Bundesländern. Wie die in Erfurt erscheinende «Thüringer Allgemeine» (Samstagausgabe) unter Berufung auf den Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung schreibt, sank die Zahl der Arbeitsstunden in Thüringen im vergangenen Jahr zwar um 5 auf 1500, lag damit aber dennoch mit 68 Stunden über dem deutschen Schnitt von 1432 geleisteten Arbeitsstunden. In Brandenburg waren es 1498 und in Sachsen-Anhalt 1487 Stunden.
«Neben dem niedrigsten Lohn gibt es in Thüringen auch die längste Arbeitszeit», kritisiert Rolf Düber vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Auf der Strecke bleibe nicht nur die Gesundheit der Menschen, auch die Familien litten unter der enormen Belastung. Dabei könne in einem Land mit so vielen Erwerbslosen die Arbeit auf mehr Menschen verteilt werden, sagte Düber. Als Ursache für die hohe Arbeitsbelastung sieht der DGB die geringe Tarifbindung in der Thüringer Wirtschaft.
(ddp)