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VW bleibt dank Abwrackprämie in der Gewinnzone

Belastet vom Abschwung auf den internationalen Automobilmärkten hat Volkswagen im zweiten Quartal zwar deutlich weniger verdient, blieb aber im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern erneut in der Gewinnzone. Vor allem die Abwrackprämie und die Premiummarke Audi erwiesen sich dabei als Stütze für den DAX-Konzern.

Wolfsburg (ddp). Belastet vom Abschwung auf den internationalen Automobilmärkten hat Volkswagen im zweiten Quartal zwar deutlich weniger verdient, blieb aber im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern erneut in der Gewinnzone. Vor allem die Abwrackprämie und die Premiummarke Audi erwiesen sich dabei als Stütze für den DAX-Konzern.

Während andere Hersteller angesichts der Flaute bei den Neuwagenverkäufen in die roten Zahlen rutschten, schlug sich Europas größter Automobilkonzern besonders auf operativer Ebene mit 928 Millionen Euro nach 2,1 Milliarden Euro im Vorjahr deutlich besser als erwartet. Analysten hatten hier nur mit 591 Millionen Euro gerechnet. Nach Steuern rutschte der Gewinn im Quartal um knapp 85 Prozent auf 251 Millionen Euro, während der Umsatz lediglich um 7,7 Prozent auf 27,20 Milliarden Euro sank. Diese Zahlen blieben unter den Erwartungen der Branchenkenner.

Den größten Anteil zum operativen Ergebnis des Konzerns steuerte die Premiumtochter Audi bei. Das Ergebnis der Kernmarke VW brach dagegen deutlich ein.

Die Fahrzeugabsätze sanken im zweiten Quartal um 3 Prozent auf 1,7 Millionen Fahrzeuge. Während sich die Verkäufe im Ausland um 10,8 Prozent auf 1,3 Millionen Einheiten reduzierten, zeigten sich auf dem Heimatmarkt die positiven Effekte der Abwrackprämie: Hier kletterte der Absatz mit knapp 37 Prozent deutlich auf 0,4 Millionen Fahrzeuge.

Am Aktienmarkt wurden die Zahlen positiv aufgenommen. Das VW-Papier verteuerte sich bis 14.15 Uhr um 4,6 Prozent auf 252,61 Euro und führte damit die Gewinner an. Analysten äußerten sich positiv über den erzielten Gewinn mitten in der Wirtschaftskrise

Im ersten Halbjahr fiel der VW-Umsatz weiteren Angaben zufolge gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,4 Prozent auf 51,2 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis sank um nahezu zwei Drittel auf 1,2 Milliarden Euro. Das Nachsteuerergebnis brach um rund 81 Prozent auf 494 Millionen Euro ein. VW sprach von einem «äußerst schwachen» Geschäft in den ersten sechs Monaten. Insgesamt setzten die Wolfsburger zwischen Januar und Juni mit weltweit 3,1 Millionen Fahrzeugen 4,4 Prozent weniger ab als in der ersten Jahreshälfte 2008.

Mit Blick auf die beiden kommenden Quartale rechnet VW damit, dass sich der Konzern dem allgemeinen Abwärtstrend zwar nicht entziehen kann, im Vergleich zum Gesamtmarkt jedoch besser abschneiden wird. Der Umsatz werde unter den Zahlen des Vorjahres liegen. Die hohe Volatilität der Marktentwicklung lasse verlässliche Prognosen für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres nicht zu, hieß es weiter.

(ddp)

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DDP