Werbeflaute belastet Axel Springer
Berlin (ddp). Der Berliner Medienkonzern Axel Springer («Bild», «Welt») hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres Einbußen bei Umsatz, Ergebnis und Gewinn hinnehmen müssen. Die Gewinnmarge sei aber trotz des Einbruchs der Werbeerlöse konstant geblieben, sagte der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner am Donnerstag bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen in Berlin. Axel Springer bleibe damit in einem schwierigem Marktumfeld hoch profitabel.
Den Angaben zufolge fiel der Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum wegen der schwachen Werbekonjunktur um 6,6 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro. Dabei seien die Werbeerlöse um 13,0 Prozent auf 541,5 Millionen Euro zurückgegangen. Positiv habe sich der wachsende Umsatzbeitrag der digitalen Medien ausgewirkt.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei auf Jahressicht von 213,9 Millionen auf 162,3 Millionen Euro gefallen, und der bereinigte Konzernüberschuss sei von 112,9 Millionen auf 77,5 Millionen Euro zurückgegangen. Die Rückgänge seien teilweise durch «konsequentes Kostenmanagement» kompensiert worden, hieß es. Im ersten Halbjahr seien die Gesamtaufwendungen um mehr als 50 Millionen Euro gesenkt worden. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern weiter mit rückläufigen Umsätzen und einem deutlichen schlechteren Konzernergebnis als im Vorjahr.
«Axel Springer hat sich dem massiven Einbruch der Werbekonjunktur erwartungsgemäß nicht entziehen können», sagte Döpfner. Derzeit sehe er noch keine Anzeichen für eine Erholung. Der Konzern habe die Krise bisher unter anderem für eine Bereinigung seines Portfolios genutzt und konzentriere sich noch stärker als zuvor auf unsere starken Print- und Online-Marken. Dazu gehörten auch Investitionen in die Werbung für die eigenen Medien-Angebote, um in schwierigen Zeiten Marktanteile zu gewinnen.
Den Angaben zufolge waren alle Segmente des Konzerns im ersten Halbjahr profitabel. Bei den inländischen Zeitungen und Zeitschriften seien zweistellige Renditen erzielt worden. Die «Bild»-Zeitung als reichweitenstärkster Axel-Springer-Titel habe sich in der Werbekrise vergleichsweise gut behauptet. Das Ebitda des Segments Zeitungen Inland sei um 30 Millionen 129,5 Millionen Euro gesunken.
(ddp)