xing.com Übernahme und falls ja, von wem?
Das Hamburger Business-Portal für Geschäftskontakte xing soll Gerüchten zufolge kurz vor einer Übernahme stehen. Als Kanditat kommt hier bspw. linkedin in Frage, aber auch ein deutscher Käufer ist sicherlich nicht ausgeschlossen, denn die Monetarisierung der eingepflegten Mitgliederdaten kann vermutlich am besten in Deutschland erfolgen.
Der Börsenwert der xing AG liegt aktuell bei ca. 160 Mio. Euro. Dies ist für ein börsennotiertes Onlineunternehmen nicht sonderlich viel, und dennoch scheint xing für eine Übernahme interessant zu sein. Der Unternehmensgründer Lars Hinrichs hält nur noch 27,7% der Anteile, ist bereits vor einigen Monaten vom Vorstand zurückgetreten und hat dabei angekündigt, dass er sich zukünftig auch anderen Projekten zuwenden möchte.
Xing hat im ersten HJ 2009 einen Gewinn von ca. 6 Mio. Euro erwirtschaftet, also ca. 1 Mio. Gewinn pro Monat. Das ist nicht gerade überragend und ein potentieller Investor wird sich schwer damit tun, den Börsenwert von 160 Mio. Euro zu rechtfertigen. Dies wäre dann fast das 15-fache Jahresergebnis, welches in erster Linie auch noch auf Mitgliedsbeiträgen basiert.
Das heißt, eine Übernahme macht eigentlich nur Sinn, wenn erstens die Mitglieder gehalten werden können und zweitens zukünftig ein Modell zur Monetarisierung der Mitglieder aufgebaut werden soll. Linkedin sollte beides schwer fallen, denn linkedin wird weder den Großteil der xing User ansprechen noch wird linkedin von seinem Premiumaccount-Modell für Deutschland abweichen. Der harte Kern der xing-Mitglieder, die ca. 640.000 Premiummitglieder, wird aber sicher auch für ein linkedin Profil in Frage kommen bzw. dieses nutzen.