Unternehmerstory: Im Gespräch mit myCompetence
Hallo Caroline, bitte stelle dich und myCompetence kurz vor? Wie ist die Idee zu myCompetence entstanden?
Mein Name ist Caroline Blasiak und ich bin Marketing Managerin im myCompetence-Team. Ich bin jetzt seit über einem Jahr im Projekt und freue mich euch etwas darüber erzählen zu können. Die Idee von myCompetence ist im Rahmen eines Digitalisierungsworkshops entstanden, bei dem wir überlegt haben, wie sich die Digitalisierung auf das Seminar- und Weiterbildungsgeschäft der TÜV Rheinland Akademie auswirken kann und wie wir es nutzen können. Dabei kam die Idee auf, eine Online-Weiterbildungsplattform für die berufliche Weiterbildung zu entwickeln. Ziel war es klein- und mittelständischen Unternehmen die Chance zu bieten, Online-Kurse für die interne Weiterbildung zu nutzen. Zudem sollte die Plattform den Unternehmen dienen, ihre eigenen Weiterbildungen für Kunden online anzubieten und somit neue Kundenkreise zu erschließen, was sich in der Realität jedoch nicht bestätigt hat. Entsprechend mussten wir dann unsere Zielgruppe anpassen.
Wem nutzt das Angebot von myCompetence? Wer ist eure Zielgruppe?
Für Geschäftsführer und Personalverantwortliche sowie motivierte Privatpersonen ist myCompetence.de die Weiterbildungsplattform mit Qualität, die gezielt individuelle Kompetenzlücken im beruflichen Kontext schließt. Bei uns steht der Teilnehmer im Fokus. Wir suchen Online-Kurse, die den Bedarf unserer Kunden passgenau abdecken.
Was ist das Besondere an myCompetence? Was zeichnet euch vor Mitbewerbern aus?
Auf myCompetence.de werden Online-Kurse verschiedener Anbieter vermarktet. Das komplette Angebot zeichnet sich durch eine hohe Qualität der Kurse aus. Alle Kurse durchlaufen eine Qualitätsprüfung durch ausgewählte Spezialisten und Experten von TÜV Rheinland.
Von der Idee bis zum Start, was waren die größten Herausforderungen und wie hat sich myCompetence finanziert?
Bei der Entwicklung der Plattform gab es mehrere Herausforderungen, die bewältigt werden mussten. Zum einen war es erforderlich, die Idee in ein transparentes und nachhaltiges Geschäftsmodell zu überführen und einen realistischen Businessplan zu erarbeiten. Dabei wurde schnell klar, dass die Geschäftsentwicklung eines digitalen Geschäftsmodells anderen Regeln unterliegt, als andere klassische Geschäftsmodelle. Die Herausforderung bei der Vorstellung des Projektes zur Gewinnung von Investitionen lag in der realistischen Darstellung der exponentiellen Geschäftsentwicklung. Die Entwicklung der Plattform wurde komplett aus Eigenmitteln von TÜV Rheinland finanziert.
Wie wichtig war die Erstellung eines Businessplans bei der Gründung von myCompetence?
Um Investitionen und Unterstützung bei einem solchen Digitalisierungsprojekt zu erhalten, ist ein Businessplan zwingend erforderlich. Jedoch muss man die Chancen einer exponentiellen Entwicklung des Geschäftes, als auch eines möglichen Scheiterns transparent darstellen.
Wie macht myCompetence auf sich aufmerksam? Was sind die Top 3 Marketing-Kanäle?
Wir nutzen zur Steigerung der Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit fast ausschließlich Online-Marketing-Kanäle. Der wichtigste Kanal ist sicherlich das Suchmaschinenmarketing auf Google, wo wir SEO- als auch SEA-Maßnahmen betreiben, um Kunden gezielt mit Lösungen für ihre Problemstellungen und Suchanfragen abzuholen. Weiterhin nutzen wir Social Media (Facebook, Instagram, Xing) sowie E-Mail-Marketing.
Drei Internetseiten, ohne die ein Unternehmeralltag nicht denkbar wäre: Welche Websites begleiten dich im Alltag von myCompetence?
Zur Steuerung des Geschäftes und zur Steigerung der Sichtbarkeit bzw. Kundengewinnung sowie zur Erfolgsmessung der Kampagnen nutzen wir hauptsächlich Online-Tools wie webtrekk, hotjar und sistrix. Ansonsten lesen wir t3n und online-marketing.de, um auf dem Laufenden zu bleiben.
Welche unmittelbaren Auswirkungen hat die aktuelle Corona-Krise auf myCompetence?
Vor allem zu Beginn der Corona-Krise konnten wir eine verstärkte Anzahl an Zugriffen und Käufen feststellen. Viele wurden in Kurzarbeit geschickt oder vom Arbeitgeber zur persönlichen Weiterbildung gefordert und gefördert. Zudem wurden fast ausnahmslos alle „stationären“ Weiterbildungen abgesagt, wodurch viele auf unser Online-Angebot aufmerksam geworden sind.
Aktuell nehmen wir aber auch eine erhöhte Nachfrage von Unternehmen wahr, die ihren Mitarbeitern nun Online-Schulungen anbieten möchten.
Habt ihr euer Angebot im Zuge der Corona-Krise innerhalb der letzten Wochen in irgendeiner Form angepasst/anpassen müssen? Spürt ihr eine veränderte Nachfrage auf Kundenseite?
Zu Beginn der Krise haben wir überlegt, wie wir die Leute mit unserer Expertise und unserem Angebot unterstützen können. Da wir selbst häufig im Homeoffice arbeiten und auch viele relevante Online-Kurse auf der Plattform anbieten, haben wir relativ kurzfristig einen kostenlosen Leitfaden zum Thema „Produktives Arbeiten im Homeoffice“ als Download zur Verfügung gestellt. Hier haben wir eine Reihe von Tipps und weiterführende Infos zusammengetragen, wie man z.B. seinen Arbeitsplatz zuhause einrichtet oder welche digitalen Tools bei der dezentralen Arbeit im Team helfen. Zudem haben wir unser Angebot etwas angepasst und z.B. die Werbung auf Kurse ausgerichtet, die ein effektives Arbeiten im Homeoffice fördern.
Das Interesse unserer Kunden liegt jedoch weiterhin auf den denselben Top-Produkten wie vor der Krise. Weiterbildungen zu Office-Anwendungen, wie z.B. das Excel Grundlagen-Training, sind auch jetzt noch stark gefragt.
myCompetence wurde 2017 gegründet und ist ein noch junges Unternehmen. Wo steht ihr aktuell und rückblickend? Was sind die nächsten Schritte bzw. Meilensteine?
Ehrlicherweise ist myCompetence kein eigenes Unternehmen, sondern ein Projekt, welches jedoch so strukturiert und geführt wird wie ein Start-up. Auch wir mussten unser Projektziel und unsere Idee ausarbeiten und in einen Businessplan überführen und um die Finanzierung kämpfen. Wir erhalten die Finanzierungsmittel immer nur für einen kurzen festgelegten Zeitraum und müssen in dieser Zeit auch die vereinbarten Ziele etc. erreichen bzw. die Erfolge darstellen. Rückblickend ist diese Art der Projektführung ideal für ein solches Digitalisierungs- und Innovationsprojekt, da das Projekt sehr agil geführt wird. Wir mussten und müssen unsere Ideenumsetzung und die Ausrichtung kontinuierlich hinterfragen und anpassen.
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