Unternehmerstory mit Suraj Kakar von Parkflair
Hallo Herr Kakar! Stellen Sie sich und Ihr Unternehmen Parkflair bitte kurz vor!
Hallo Frau Händel, ich freue mich! Für uns als Gründer war es immer faszinierend zu sehen, wie dienstleistungsorientiert die Amerikaner doch sind und jedes Mal, wenn wir aus einem Urlaub, z.B. aus den USA oder aus Dubai kamen, merkten wir, dass Deutschland tatsächlich eine Servicewüste ist.
Besonders gefallen hat uns das Valet Parking im Ausland. Eine ganz einfache Lösung, die jedoch immense Auswirkungen auf den Reisenden hat. Die meisten Reisenden lassen sich von Bekannten zum Flughafen bringen, aber die heutigen Flugzeiten sind alles andere als human. Alternativ kann der Reisende teure Parkhäuser am Flughafen nutzen oder günstige Parkhäuser, die jedoch einen Fußweg von knapp 10 Min. erfordern. Also kam uns die Idee einen Valet Service am Flughafen Köln/Bonn anzubieten. Der Reisende kann bei uns günstig direkt am Terminal parken und wir fahren das Auto zu unserem Parkplatz und stellen es sicher ab. Näher kann man nicht parken!
Wer sind Ihre Zielgruppen?
Theoretisch jeder Reisende, jedoch liegt unser Fokus auf Familien mit Kindern oder Geschäftsleuten, da diese zwei Zielgruppen am wenigsten Interesse an einem langen Fußweg haben oder daran, Ihre Koffer unnötig weit zu tragen.
Jede Woche entstehen Unternehmen, warum wird ausgerechnet Parkflair ein Erfolg?
Parkflair bringt einen außergewöhnlichen Service zu einer Nachfrage, die bisher ignoriert wurde. Die Nachfrage ist überwältigend. Innerhalb der ersten zwölf Monate konnten wir sechsstellige Umsätze erzielen und mehr als 1.500 Kunden bedienen. Das ist grandios und mehr als wir erwartet hatten. Die Resonanz ist sensationell und wir möchten an weiteren Standorten wachsen. Von Mai bis November 2019 testeten wir den Standort Düsseldorf und waren kurzerhand ausgelastet. Das macht Spaß!
Welche Fähigkeiten und Kenntnisse konnten Sie in die Gründung einbringen? In welchen Bereichen gab es noch Nachholbedarf?
Das Gründerteam besteht aus vier Personen. Während ich die BWL Komponenten, wie Marketing und Buchhaltung ins Boot hole, bringt Sani Nagpal jahrelange Erfahrung im Kundenmanagement mit, Monika Kakar bringt als Kauffrau für Speditionen und Logistikdienstleistungen die logistische Komponente für unsere Parkplätze mit und Vijta Kapoor bringt durch ihre außergewöhnlich gute Menschenkenntniss das Thema Personal mit ins Boot.
Nachholbedarf hatten wir tatsächlich im Recruiting. Da wir so schnell gewachsen sind, hatten wir Schwierigkeiten in kürzester Zeit das passende Personal zu finden. Hier werden wir von Monat zu Monat vorausschauender.
Welche Beratungen haben Sie bei der Gründung genutzt?
Keine.
Welche Erfahrungen konnten Sie aus der Erstellung Ihres Businessplans ziehen?
Der Businessplan ist ein guter Leitfaden, an den wir uns halten. Auch wenn Gegebenheiten meist den Plan etwas verändern, kennt jeder unser Ziel und die Schritte dorthin.
Warum lieber selbständig als angestellt?
Die Flexibilität, Prozesse und Herangehensweisen zu ändern, ist einfach viel schneller. Ich muss nicht durch 5 Hierarchien Prozessänderungen beantragen, die dann von jemandem abgesegnet werden muss, der mein tägliches Doing nicht nachvollziehen kann, weil er nie in dieser Position war.
Was ist Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung, der sich Einzelunternehmer stellen müssen?
Dadurch, dass Einzelunternehmer einem gewissen Risiko ausgesetzt sind und zudem viel mehr Zeit für Ihr Business investieren müssen, sinkt die Freizeit. Eine hohe Belastbarkeit ist das A und O jedes Einzelunternehmers. Zudem muss die Familie mitspielen. Wenn der eigene Partner es nicht gutheißt, dass künftig weniger gemeinsame Stunden möglich sind, dann kann es schwierig werden.
Wie gestalten Sie ihr Marketing? Welche Kanäle nutzen Sie, um Kunden auf sich aufmerksam zu machen?
Aktuell sind wir nur im Online-Marketing tätig. (SEA & SMM). 2020 kommt etwas Offline Marketing hinzu, ansonsten arbeiten wir viel mit Kooperationspartnern wie z.B. Reisebüros zusammen.
Was sind die 3 wichtigsten Tipps, die Sie anderen Gründern mit auf den Weg geben möchten? Wie bringt man ein Unternehmen erfolgreich an den Start?
Ich bin nicht der Meinung, dass das Rad stets neu erfunden werden muss, denn sonst hätte niemand nach Carl Benz Autos hergestellt. Henry Ford hat es aber meiner Meinung nach einfach besser gemacht.
Nicht unbedingt eine Idee verwerfen, nur weil es die schon gibt. Viele Analysen machen, einen Plan erstellen und dann einfach plangemäß starten!
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