Businessplan Club: Arbeiten, wo andere feiern
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Ob in Techno-Clubs, Jazzkellern oder Salsa-Bars, spätestens am Freitag sind die Nächte in Deutschland lang und die Tanzflächen füllen sich. Damit du als Clubbesitzer/-in ebenso unbeschwert wie deine Gäste bleibst, bedarf es bereits vor der Eröffnung einer gründlichen Planung.
Dein Businessplan Beispiel ist sowohl für dich selbst als auch in der Zusammenarbeit mit externen Partnern der wichtigste Leitfaden zur Realisierung deiner Geschäftsidee. Im Zuge notwendiger Genehmigungsverfahren oder als Verhandlungsgrundlage in Gesprächen mit Fördermittelgebern und Finanzierungspartnern sind die Zahlen und Fakten im Finanzplan von besonderer Wichtigkeit.
Das vorliegende Businessplan Muster gibt dir eine Übersicht über die wichtigsten Punkte eines Geschäftsplans, welche du entlang der vorgeschriebenen Inhalte mit deinen individuellen Angaben ergänzt. Nutzt du das Businessplan Tool von Unternehmenswelt, begleiten wir dich Schritt für Schritt bei der Erstellung deines kostenfreien Businessplans.
Die Zusammenfassung deines Businessplans (Executive Summary) gibt dir Gelegenheit deine Geschäftsidee kurz und knapp in den wichtigsten Schlüsselbegriffen und Kennzahlen zu beschreiben. Hab dabei immer im Kopf, wer dein spezifisches Gegenüber ist und motiviere diese zielsicher zum Lesen aller Inhalte. Ein gutes Executive Summary kann dir eine Startfinanzierung sichern oder Entscheidungsträger von der Ernsthaftigkeit und Durchführbarkeit deines geplanten Unternehmens überzeugen.
Viele Gründer begehen den Fehler zu glauben, das Executive Summary stelle lediglich eine Einleitung zu den folgenden Kapiteln im Businessplan dar. In das Executive Summary gehören keine allgemeinen Floskeln. Nur wer es schafft, auf maximal ein bis zwei Seiten die wichtigsten Punkte des Businessplans herauszustellen, kann darauf bauen, dass dieser überhaupt gelesen wird.
Tipp: Schreib das Executive Summary ganz am Schluss, sobald alle Kapitel des Businessplans stehen. Im Schwerpunkt Executive Summary erklären wir dir die wichtigsten Inhalte dieses Kapitels im Unternehmenskonzept.
In diesem Abschnitt deines Geschäftsplans geht es um die grundlegende Vision für deinen Club.
Techno-Keller, Großraumdisko mit mehreren Floors oder gemütliche Jazz-Lounge – gehe ein auf die musikalische Ausrichtung, deine bevorzugte Zielgruppe und eine besondere Ausstattung oder ein spezielles Angebot.
Mache deutlich, dass du über die lokale Szene Bescheid weisst, eventuell sogar gut vernetzt mit anderen Veranstaltern das Eventangebot in deiner Stadt sinnvoll ergänzt oder eine Nische besetzt.
Prinzipiell fordert der Gesetzgeber keine spezifische berufliche Qualifikation, um einen Club zu eröffnen. Lediglich die Teilnahme an einer Gaststättenunterrichtung bei der IHK wird verlangt. Solltest du über eine nicht allzu fern zurückliegende gastronomische Ausbildung verfügen, kann auf diese Forderung ebenfalls verzichtet werden.
Unabdingbar für deinen Clubbetrieb ist jedoch die Gaststättenkonzession, deren Erteilung auch an deine persönliche und fachliche Eignung gekoppelt ist. Die Konzession erhältst du gegen Vorlage folgender Dokumente bzw. Vorhandensein entsprechender Nachweise über
- deine persönliche Zuverlässigkeit (dokumentiert durch Auszüge aus Bundeszentralregister und Gewerbezentralregister, Unbedenklichkeitsbescheinigung des zuständigen Finanzamtes und der Gewerbesteuerbehörde)
- deine fachliche Eignung (Ausbildungsberuf oder Teilnahme an der Gaststättenunterrichtung der IHK; Nachweis der Erstbelehrung nach dem Infektionsschutzgesetz, die nicht älter als drei Monate ist)
- die Erfüllung objektbezogener Voraussetzungen für den Clubbetrieb (Lärm- und Brandschutz, die sanitären Anlagen, Anzahl der Parkplätze; Miet-, Pacht-, oder Kaufvertragsunterlagen über die Räumlichkeiten sind in diesem Zusammenhang ebenfalls vorzubringen)
Der Gesetzgeber summiert seine Forderungen in § 4 Absatz 1 GastG. Die Gaststätten-Konzession wird
- als Neukonzession,
- als Konzession nach Umbauten oder
- als Erlaubnis für das Führen einer Gaststätte durch eine Stellvertretung
vergeben. Zuständige Behörde für die Erteilung ist, je nach Standort, die Gemeinde- bzw. Stadtverwaltung oder das Landratsamt.
Wichtig: Beachte, dass du im Fall einer Personengesellschaft (GbR, KG, OHG, PartG, GmbH & Co. KG) für jeden der geschäftsführenden Gesellschafter eine eigene Erlaubnis beantragen musst und du folglich alle erforderlichen Nachweise der Unbedenklichkeit von allen Gesellschaftern erbringen musst. Bei juristischen Personen (GmbH, Unternehmensgesellschaften, AG, eingetragene Genossenschaften) muss das Antragsformular nur für die juristische Person selbst ausgefüllt werden.
Laut § 18 Absatz 1 GastG dürfen die Landesregierungen für Schank- und Speisewirtschaften sowie für öffentliche Vergnügungsstätten eine Sperrzeit festsetzen. Erkundige dich, welche Rechtslage an deinem Standort gilt und inwiefern dein operatives Geschäft durch mögliche Sperrzeiten beeinträchtigt werden könnte.
In welchem Einzugsgebiet befindet sich dein geplanter Standort, ist mit Anwohnerbeschwerden zu rechnen? Wie fügst du dich als Club in die bestehende Szene ein, gibt es sinnvolle Ergänzungen oder bereits ein Überangebot?
Beschreibe die Bedingungen, welche an deinem Standort vorherrschen und ob dich deine Zielgruppe gut erreichen kann. Die schwierige Aufgabe wird sein, eine bezahlbare Gewerbeimmobilie zu finden, die sich (noch) in einem der angesagten Stadtviertel befindet.
Ein solides Marketingkonzept entlang der 4Ps im Vorfeld deiner geplanten Eröffnung ist ebenfalls ein wichtiges Kapitel im Businessplan Muster. Zeige auf, welche Kanäle (online und offline) du nutzen willst, um deine Bar oder Lounge bekannt zu machen. Nutze Social Media-Präsenzen (Facebook, Twitter, Instagram, LinkedIn), Google My Business, aber auch Radio, Printmedien und hier besonders Stadt- sowie einschlägige Szenemagazine.
Rechstform wählen
Die häufigsten Rechtsformen, die für Clubgründungen gewählt werden, sind die des Einzelunternehmens, die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), die GmbH oder die Unternehmergesellschaft (UG). Beachte, dass du als Einzelunternehmer im Kleingewerbe persönlich haftest. Um dies zu vermeiden, kannst du alternativ eine GmbH (als sogenannte 1-Personen-GmbH) oder eine Unternehmergesellschaft (UG) gründen.
Personalmanagement
Was im Gastgewerbe ohnehin gilt, betrifft Clubbetreiber gleichermaßen – der Erfolg steht und fällt nicht nur mit dem Konzept, sondern auch mit deinem Team. Vom Management über das Booking und die Künstlerbetreuung bis hin zum Tresen- und Türpersonal müssen unterschiedliche Posten verantwortungsvoll besetzt werden und auch in deiner Finanzkalkulation entsprechend berücksichtigt werden.
Entsprechend deiner Unternehmensform und Geschäftsprozesse, gilt es diese strukturell in deinem Unternehmenskonzept auszuführen. Dem Leser muss der effiziente Geschäftsbetrieb dargestellt werden.
Versicherungen fürClubbetreiber/-innen
Als Gründer/-in mit eigenem Club ist eine Betriebshaftpflichtversicherung unverzichtbar. Sie greift immer dann, sobald andere in deinem Club einen Schaden erleiden (Sach- und Personenschäden), z.B. bei einem Sturz über ein ungesichertes Kabel.
Darüber hinaus empfiehlt sich eine Inhaltsversicherung, welche dein teures Inventar und Warenlager gegen Schäden durch Wasser, Feuer, Vandalismus oder Diebstahl versichert.
Für deine Mitarbeitenden greift die Sozialversicherung gemäß Angestelltenverhältnis bzw. Minijob-Regeln. Außerdem bist du verpflichtet, dein Unternehmen bei der zuständigen Berufsgenossenschaft anzumelden, damit Beschäftigte über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert sind. Für Künstlerhonorare ist eine Abgabe an die Künstlersozialkasse zu entrichten.
Last not least musst du dir frühzeitig Gedanken machen über deine eigene Absicherung als Gründer/-in, u.a. zu den Themen Berufsunfähigkeit, Krankheit, Unfall und Altersvorsorge.
Das geflügelte Wort „Arbeiten, wo andere Feiern“ ist ein nur bedingt positives. Bedenke die persönlichen Risiken, die eine Tätigkeit in der Gastronomie- und Veranstaltungsbranche mit sich bringen und zeige in diesem Inhaltsabschnitt, wie du dich darauf vorbereiten willst.
Hast du genügend persönliche Distanz, um in einem „berauschten“ Umfeld dein Tagesgeschäft zu leisten? Ist dein Privatleben stabil genug, um Nachtarbeit und Arbeit am Wochenende auszuhalten? – Adressiere alle Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken deiner avisierten Selbstständigkeit im Rahmen einer SWOT-Analyse.
Im unternehmerischen Kontext können Sperrzeiten, die unsichere Immobilienlage für kommunale Kunst- und Kulturbetriebe (das Phänomen des „Clubsterbens“) sowie eigene Fehlentscheidungen dein Club-Projekt unter Umständen gefährden. Letzterer Punkt gründet sich insbesondere in der Tatsache, dass viele Gastronomen und Clubbetreiber zu schnell langjährige Lieferantenverträge schließen, die sie an ein Produkt binden, das sich in der Praxis vielleicht als unbeliebt erweist und infolgedessen nicht lukrativ (vgl. hier weiter unten den Punkt „Finanzierung“).
Der Businessplan Inhalt dieses Abschnitts stützt sich auf eine Kalkulation aller Kosten vor der Gründung (Kosten für Dokumente und Genehmigungen laut § 4 Gaststättengesetz) und für die ersten drei Geschäftsjahre (Miete, Personal, Wareneinsatz, Versicherungen vs. Umsatz). Darüber hinaus gibt eine Umsatzplanung Aufschluss darüber, ob du kostendeckend wirtschaften wirst und wann mit ersten Gewinnen zu rechnen ist.
Womit wird Umsatz erzielt?
Überlege, womit du maßgeblich deinen Umsatz erwirtschaften wirst – mit dem Verkauf von Getränken, Speisen oder über den Eintritt?
Wie viel Umsatz muss mit jedem Gast an einem Abend erzielt werden, damit deine laufenden Kosten für Miete, Strom, Personal, Wareneinsatz, Gagen, GEMA etc. gedeckt sind? – Rechne einige Modelle und Auslastungsszenarien durch.
Die Erfahrung vieler Clubs zeigt, dass eine solide Mischkalkulation die besten Umsatzergebnisse erzielt. Hierbei werden einzelne Artikel oder Warengruppen mit unterschiedlichen Spannen belastet: Bei den Ausgleichsnehmern werden niedrigere, bei den Ausgleichsgebern höhere Spannen (Deckungsspannen, Deckungsraten oder Gewinnzuschläge) als im Durchschnitt kalkuliert.
Alle Kosten (Gründungskosten, Fix- und variable Kosten)
Um herauszufinden, wie viel Fremdkapital du benötigst, stellst du alle deine Kosten im Finanzplan zusammen.
Die wichtigsten Kosten sind:
- Gründungskosten: alle Kosten, die bis zum Tag der offiziellen Gründung anfallen (u.a. Beraterhonorare, Weiterbildungen, Gebühren für die Gaststättenlizenz oder die Gewerbeanmeldung, Maklercourtage)
- Investitionskosten: Notwendige Baumaßnahmen und eine ansprechende sowie behördengerechte Ausstattung sind die größten Investitionsposten mit denen du dich zu Beginn deiner Finanzplanung auseinandersetzen musst.
- Fixkosten: alle Kosten, die unabhängig vom Umsatz dauerhaft entstehen (Miete, Strom, Versicherungen, Personal, GEMA-Gebühren, Künstlerhonorare für DJs und Bands etc.; Unternehmerlohn!)
- variable Kosten: alle Kosten, die mit dem Umsatz steigen oder fallen (vor allem der Wareneinkauf von Getränken und ggf. Speisen)
Fördermittel finden
Je nach persönlichen Vorbedingungen kommen für eine Clubgründung verschiedene taatliche Förderprogramme und Zuschüsse in Betracht, darunter z.B. der ERP-Gründerkredit StartGeld, der Mikromezzaninfonds oder der Gründungszuschuss.
Im kostenfreien Fördermittel-Check von Unternehmenswelt erhältst du passgenaue Fördermittel, Zuschüsse und Darlehen für deine Clubgründung. Gib einfach deine individuellen Daten und Bedarfe in den Fördermittel-Finder und du erhältst umgehend zielgerichtete Vorschläge für deine Startfinanzierung.
Auch wenn es viele Businessplan Beispiele gibt, die eigene Erstellung ist immer eine mühsame Angelegenheit. Mit unserem kostenlosen Businessplan Tool wirst du stattdessen Schritt für Schritt durch alle Bereiche eines Businessplans geführt und kannst so jeden einzelnen Teil deiner Geschäftsidee mit deinen individuellen Angaben einfach zusammenfügen.
Am Ende hältst du ein 10-seitiges Dokument in den Händen, deinen vollständigen Businessplan. Diesen Businessplan kannst du sofort für dich, die Förderprogramme der Agentur für Arbeit, für kleinere Finanzierungen und Zuschüsse verwenden.
Zum Businessplan für deine Cluberöffnung
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