Deutsche Startup Strategie beschlossen
Du suchst Fördermittel und Zuschüsse?
10 Punkte Startupförderung
Die Startup-Branche fordert schon länger mehr Risikofreude und Innovationen in der deutschen Wirtschaft und Regelungen von der Politik. Die jetzt von der Bundesregierung beschlossene Start-up-Strategie unter Federführung des Bundeswirtschafts- und Bundesfinanzministeriums nimmt dies auf und will damit den neuen Unternehmen bei der Skalierung ihrer Geschäftsmodelle helfen. In der Strategie sind insgesamt folgende zehn Punkte als Handlungsfelder markiert:
- Finanzierung für Start-ups stärken
- Start-ups die Gewinnung von Talenten erleichtern – Mitarbeiterkapitalbeteiligung attraktiver ausgestalten
- Gründungsgeist entfachen – Gründungen einfacher und digitaler machen
- Start-up-Gründerinnen und Diversität bei Gründungen stärken
- Start-up-Ausgründungen aus der Wissenschaft erleichtern
- Rahmenbedingungen für gemeinwohlorientierte Start-ups verbessern
- Start-up-Kompetenzen für öffentliche Aufträge mobilisieren
- Start-ups den Zugang zu Daten erleichtern
- Reallabore stärken – Zugänge für Start-ups erleichtern
- Start-ups ins Zentrum stellen
Den Start-ups soll damit besonders die Finanzierung erleichtert werden, dabei besonders der Zugang zum Kapitalmarkt und die Aufnahme von Eigenkapital. Ebenso soll die Mitarbeiterkapitalbeteiligung gestärkt werden. Auch verpflichtet man sich selbst zu mehr Bürokratieabbau, wodurch die Existenzgründungen erleichtert werden sollen.
VC Finanzierung durch Mindestinvestitionsquoten
Eines der wichtigsten Themen in der Start-up-Strategie ist demnach die Finanzierung von Startups zu Beginn ihrer Selbständigkeit. Diese ist bei neuen Unternehmen und Geschäftsmodellen oft risikobehaftet, weswegen die Branche seit langer Zeit darüber klagt, dass ihnen nach einer ersten erfolgreichen Finanzierung in der frühen Phase oft für ein weiteres Wachstum der Zugang zu Kapital im grossen Stil verwehrt bleibt.
Dafür wurde in 2021 bereits ein zehn Milliarden Euro schwere Zukunftsfonds ins Leben gerufen, der Hochtechnologie- und Klima-Startups gesondert fördern soll. Auf europäischer Ebene werde diesbezüglich die Gründung eines Mega-Fonds erwogen. In Deutschland soll ein Förderprogramm für Business Angels aufgelegt werden.
So sollen künftig auch Versicherungen und Pensionskassen ihr Geld als Wagniskapital investieren dürfen. Mit dem Aufbau eines Kapitalstocks bei der gesetzlichen und privaten Altersvorsorge will man diese durch Mindestinvestitionsquoten in VC-Fonds versehen, um die Verfügbarkeit von Risikokapital strukturell und dauerhaft zu stärken.
Kommt die Umsatzsteuerbefreiung für Wagniskapitalfonds?
Aktuell ist es insbesondere aufgrund der Auswirkungen von steigenden Zinsen der Notenbanken für Startups mit hohen Kapitalbedarf schwierig, in Deutschland entsprechende Finanzierungsgeber zu erreichen. Normale Bankkredite kommen aufgrund des Risikos und den Eigenkapitalregeln der Kredithäuser kaum in Frage. Viele Gründungsfinanzierungen werden daher über staatliche Förderprogramme wie die der Kreditanstalt für Wiederaufbau oder der Förderbanken der Bundesländer abgesichert.
Um diesen Punkt zu stärken, will die Ampel-Koalition zusätzlich zu den Mindestinvestitionsquoten eine Umsatzsteuerbefreiung von Wagniskapitalfonds durchsetzen.
Börsengänge von Unternehmen sollen modernisiert werden
Die Rechtsform einer Kapitalgesellschaft ist meist ein Muss bei Startupbeteiligungen. Dahingehendst umgesetzt ist, dass die Onlinegründung einer GmbH in Deutschland ab August 2022 möglich sein soll. Diese hat sogar noch ein paar Erweiterungen für andere Gesellschaftsformen und unternehmensrelevante Beglaubigungen hinzubekommen.
In der jetzt veröffentlichten Startupstrategie will man zusätzlich die Zulassungsregeln für Börsengänge modernisieren. Für Investoren und Startups sind diese Börsengänge in der fortgeschrittenen Finanzierung wichtige Elemente um weiter frisches Kapital aufzunehmen.
Bild-Urheber:
iStock.com/TommL