Franchise: Gemeinsam gegen Krisen
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Das Besondere am Franchisemodell
Beim Franchise kann ein bereits etabliertes Geschäftsmodell von selbständigen Partnern übernommen werden. Dazu öffnet der Franchisegeber sein Geschäftsmodell soweit, dass Franchisepartner seine Geschäftsidee übernehmen können, ohne das dabei das Alleinstellungsmerkmal und die Marke verwässert wird.
Als Franchisenehmer bist du demnach nicht so frei, wie mit einem völlig eigenen Geschäft. Dafür kannst du von den verschiedenen Vorteilen des Franchising profitieren. Dies beginnt bei der Existenzgründung, welche mit angeleitet wird und geht über, in geprüfte und effizientere Geschäftsabläufe von Marketing bis Lieferketten.
Für ihre Partnerschaft schliessen Franchisegeber und Franchisenehmer einen umfassenden Franchise-Vertrag, indem der Ablauf der Geschäftsprozesse sowie die finanziellen Absprachen definiert sind. Denn für die Nutzung seines Geschäftsmodells und seiner Unterstützung im laufenden Betrieb, verlangt der Franchisegeber entsprechende Franchisegebühren.
Das insbesondere auch in Krisenzeiten mit einem Franchise agiler und schneller die Geschäftsprozesse angepasst und damit die Existenz und der Umsatz gesichert werden können, zeigt auch die aktuelle Studie zum "Franchise Klima Index" des Vereins "Deutscher Franchiseverband".
Gesamtumsatz im Franchise leicht gestiegen
Die gesamte Franchisewirtschaft ist demnach auch in 2021 gut durch die anhaltende Krise gekommen. So konnte sich der Gesamtumsatz im zweiten Krisenjahr um ein leichtes Plus, auf 135,8 Milliarden Euro steigern.
Wenn du Franchisepartner werden möchtest, kannst du dies in verschiedenen Branchen umsetzen. Auf folgende Anteile des gesamten Franchisemarktes kamen die einzelnen Wirtschaftszweige im Jahr 2021:
- Dienstleistungen, 44 Prozent
- Gastronomie- und Freizeit, 30 Prozent
- Handel, 19 Prozent
- Handwerk, 7 Prozent
Damit hat der Dienstleistungssektor 2021 im Franchise weiter zugenommen, während die Platzierung der einzelnen Branchen stabil geblieben ist.
Mehr Franchisenehmer
In Deutschland gab es 2021 rund 920 Franchisesysteme mit insgesamt 180.984 Franchiseunternehmen. Damit steigerte sich Anzahl die Franchisebetriebe zum Jahr 2020 um 2,7 Prozent.
Die Franchiseunternehmen verteilten sich 2021 auf 141.821 Franchisenehmer. Im Jahr 2020 gab es 138.000 Franchisepartner. Damit steigerte sich die Anzahl der Franchisenehmer zum Vorjahr nur um 2,2 Prozent. An die Dynamik der Vorkrisenjahre konnte demnach auch 2021 nicht angeknüpft werden.
Insgesamt beschäftigten die deutschen Franchiseunternehmen im Jahr 2021 rund 787.207 Mitarbeitende.
Gechäftsklima leicht getrübt
Zu Beginn der Krise im ersten Halbjahr 2020 brach das Geschäftsklima auch in der Franchisewirtschaft auf 122 Punkte ein. Im Sommer 2021 erholte sich dann das Geschäftklima auf den Positivwert von 145 Punkten. Zum Jahresende 2021 sank dieser Wert leicht auf 142 Punkte. Damit erreichte das Franchising fast das Niveau von vor der Krise.
Die Stimmungslage der befragten Franchisesysteme war vor der Krisen zu 23 Prozent "hervorragend" und zu 58 Prozent "gut". In der letzten Umfrage bewerteten die Systeme diese nur mit 17 Prozent als "hervorragend" und 42 Prozent als "gut". Weitere 30 Prozent waren aktuell eher "neutraler" Stimmung. In "schlechter" Geschäftsstimmung waren 9 Prozent. In "sehr schlechter" Stimmung 2 Prozent der Franchisegeber.
Die Stimmung bei den Franchisepartnern lag vor der Krise mit 84 Prozent bei "hervorragend und gut", mit 12 Prozent bei "neutral" und 4 Prozent bei "sehr schlecht und schlecht". Dieses deutlich positive Geschäftsklima bei den Franchisenehmern rutschte im zweiten Krisenjahr ab. Demnach waren in 2021 rund 50 Prozent der Franchisenehmenden in "hervorragender und guter", 25 Prozent in "neutraler" sowie weitere 25 Prozent in "sehr schlechter und schlechter" Stimmung.
Krisensicherheit des Franchise bestätigt
Nach der Krisensicherheit des Franchising befragt, schätzten 98 Prozent der befragten Unternehmen das Franchisemodell als Kooperationsform eigenständiger Unternehmen besonders krisensicher ein. Das waren plus 2 Prozent mehr als im Sommer 2020.
Um das durch die Corona-Krise verlorene Geschäft aufzuholen, schätzten 36 Prozent der befragten Franchisesysteme weniger als sechs Monate ein. Etwa ein halbes Jahr um die Krisen-Verluste aufzuholen, schätzten 10 Prozent. Ein Jahr bis zur Amortisation sehen 18 Prozent der Franchisegeber.
Ob die 64 Prozent der befragten Unternehmen ihre Corona-Verluste innerhalb eines Jahres, 28 Prozent innerhalb eines bis zwei Jahren und 8 Prozent mehr als zwei Jahre getilgt haben, bleibt aufgrund der neuerlichen Ukrainekrise fraglich.
Insbesondere für die energieintensiven und importabhängigen Branchen innerhalb der Franchisewirtschaft dürfte die neuerliche Krise eine zusätzliche Herausforderung sein. Aber auch andere Branchen, wie etwa die Lebensmittelbranche, müssen mit den in ihrem Bereich steigenden Kosten umgehen und dürften entsprechend mit niedrigeren Margen rechnen.
Jedoch wird sich die Stärke des partnerschaftlich organisierten Franchisemodells auch bei anhaltenden und neuerlichen Krisen weiterhin bemerkbar machen.
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