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Mutmacher Story: Blue Car Mietwagen Leipzig

„Ich werde auch aus dieser Krise gestärkt hervorgehen“, sagt Tino Müller, Inhaber von Blue Car Leipzig und Vorsitzender des Bundesverbandes der Chauffeurwagenunternehmen in Deutschland (VLD e.V.). Im Gespräch hat er uns geschildert, wie die Krise den Alltag für Mietwagenunternehmer beeinflusst.

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Fuhrpark Blue Car Leipzig

Hallo Tino. Du bietest mit Blue Car Leipzig Limousinenservices an. Welche Auswirkungen hat die aktuelle Situation rund um Corona auf dein Unternehmen und Tagesgeschäft? 

Messen, Kongresse und viele weitere Veranstaltungen werden auf Monate im Voraus abgesagt. Es finden keine Veranstaltungen mehr statt. Die Menschen dürfen teilweise nur noch die wichtigsten Erledigungen verrichten und sollen sich ansonsten Zuhause aufhalten. Für uns bedeutet das: 98 % Auftragsrückgang, es sind also wirklich alle Aufträge für Konzerte, Transfers und Touren abgesagt. Und wer weiß, wie lange es dauert bis die Geschäfte wieder anlaufen. 

Normalerweise befördern wir auch Touristen aus aller Welt deutschlandweit, aber da vorerst nicht mehr gereist wird, muss man wohl gerade im Hinblick auf diese Kunden eher in langen Zeiträumen denken. 

Trotzdem stehen die Chauffeurwagenunternehmen bereit, warten nicht nur auf Aufträge, sondern helfen mit ihren Möglichkeiten, dass weiterhin Beförderungen durchgeführt werden, dass Essen oder Medikamente ausgeliefert werden – was auch immer. 

Fühlst du dich von der Bundesregierung ausreichend unterstützt in der Bewältigung möglicher wirtschaftlicher Auswirkungen auf dein Unternehmen? 

Ich persönlich ja, aber ich weiß, dass die unterschiedlichen Regelungen der einzelnen Bundesländer für viele Unstimmigkeiten sorgen.

Wenn du einen Wunsch an Gesetzgeber und Behörden richten könntest, welcher wäre das?

Gute Frage. Die können auch nicht zaubern. Und in meiner Branche, in der wir zu 60 % global arbeiten, hängt alles davon ab, wie sich das Virus weiter verbreitet. Und ob die Menschen sich an die Regeln halten. Aber man muss bei allem versuchen, das Gute zu erkennen.

Bist du mental auch so positiv aufgestellt, wenn du in die Zukunft deines Unternehmens blickst?

Tino Müller von Blue Car Leipzig

Tja, ich hoffe, dass es in, sagen wir mal, einem halben Jahr zu 50 % wieder am Rollen ist. Gern auch mehr, aber das hängt von vielen Faktoren ab. Ich verzichte lieber noch ein paar Wochen auf Aufträge, wenn ich dafür nach der Pandemie durchstarten kann. Es nützt uns nichts, sofort von null auf hundert hochzufahren, und dann in sechs Monaten wieder alles komplett runterfahren zu müssen, weil das Virus wieder da ist! 

Aber ich bleibe optimistisch und werde auch aus dieser - wie aus jeder Krise - gestärkt hervorgehen.

Welchen Einfluss hat die Krise grundsätzlich auf deinen Fahrservice, du darfst doch fahren?

Ja, wir dürfen fahren, natürlich nur unter Einhaltung der Hygienevorschriften. Hygienische Vorkehrungen haben wir schon immer in unseren Fahrzeugen getroffen, wenn auch nicht so extrem wie jetzt. Aber schon vor Corona galt: Eine saubere Limousine, innen wie außen, ist unsere beste Werbung!

Du hast bestimmt Stammkunden für deinen exklusiven Chauffeur-Service. Wie kommunizierst du denen die besondere Ausnahmesituation? 

Ich habe meine Kunden per Mail informiert, dass wir weiterhin fahren und für jegliche Art der Beförderung zur Verfügung stehen. Außerdem ist es für die Kunden wichtig, zu wissen, dass wir auch in der Zeit nach Corona weiterhin in vollem Umfang zur Verfügung stehen.

Hat Digitalisierung neben der Kommunikation per Mail für dich und dein Geschäftsmodell einen neuen Stellenwert bekommen?

Nein, wir haben schon vorher auf einem hohen digitalen Niveau gearbeitet.  

Du bist, glaube ich, schon recht lange selbständig. Ist die Corona-Krise bisher für dich als Unternehmer das gravierendste Ereignis?

Ich bin seit 25 Jahren selbstständig, habe schon alle Höhen und Tiefen eines Unternehmers mitgemacht, aber absoluten Stillstand gab es zuvor noch nie!

Was ist dein wichtigster Rat, den du anderen Gründern und Unternehmern für ihr Krisenmanagement mit auf den Weg geben möchtest?

Genau die Ratschläge, die ich auch als Vorsitzender vom Bundesverband der Chauffeurwagenunternehmen in Deutschland unseren Mitgliedern gegeben habe: Blickt grundsätzlich optimistisch in die Zukunft, denn es wird ein Leben nach Corona geben, und man geht aus einer Krise immer gestärkt hervor! Nutzt alle Hilfen, die der Staat anbietet, aber denkt auch hierbei an die Zeit nach Corona, falls ihr Kredite, Stundungen und so weiter in Anspruch nehmt. Habt keine falsche Scheu und sprecht mit Kollegen, Partnern und Branchenverbänden, denn wir sitzen momentan alle im selben Boot. Nutzt die Zeit, um beispielsweise eure Homepage zu überarbeiten. Und vor allem: Unterstützt andere Menschen, eure Partner und bietet eure Hilfe an. 

Vielen Dank, Tino, für den spannenden Einblick in dein Chauffeurwagen-Business!

So kannst du Tino, Blue Car Leipzig und den VLD erreichen

Hier geht's zur Website von Blue Car Leipzig:
www.blue-car-leipzig.de

Den Bundesverband der Chauffeurwagenunternehmen in Deutschland (VLD e.V.) findest du hier vertreten:
www.chauffeur-verband.de

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Über den Autor

Iris Kirchhoff

Ich bin seit Anfang 2020 im Redaktionsteam der unternehmenswelt.de, wo ich mich vorrangig um die Unternehmerstories kümmere. Ich habe selber 13 Jahre lang einen inhabergeführten Einzelhandel verantwortet und weiß, wie der Alltag eines Unternehmers aussieht. Schreiben kann ich, weil ich nach meinem Studium der Filmwissenschaften, American Cultural Studies und Publizistik als Pressereferentin und Texterin für deutsche und internationale Unternehmen tätig war.