Jobmotor: Mittelstand will zahlreiche Stellen schaffen
Wie aus einer aktuellen Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hervorgeht, vertrauen Unternehmen dem Standort Deutschland und planen einen deutlichen Ausbau ihrer Belegschaften. Über alle Branchen hinweg rechnet der DIHK mit mehr als 250.000 neuen Stellen. Vor allem die KMU sehen sich zukünftig als Jobmotor - diese haben so expansive Personalpläne wie seit 2007 nicht mehr.
Wie DIHK Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben berichtet, planen über 21 % der kleinen und mittleren Unternehmen in diesem Jahr das Personal deutlich aufzustocken. Rund 70 % gehen von gleicher Belegschaftsstärke aus und nur 7 % planen, die Zahl der Beschäftigten zu verringern, so Wansleben. Vor allem im Maschinenbau und im Bereich Elektrotechnik sollen viele Stellen geschaffen werden. Eine Sonderauswertung der DIHK-Konjunkturumfrage macht deutlich, dass allein in der Metall- und Elektroindustrie 80.000 zusätzliche Beschäftigte erwartet werden, in der Gesundheitswirtschaft sind es 60.000. Auch die vielen hundert mittelständischen IT-Dienstleister und das von Familienunternehmen geprägte Gastgewerbe werden Stellen schaffen, betont Wansleben.
Die Einstellungsbereitschaft der Großunternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern hat ebenso einen Rekordwert erreicht. Bisher sei man hier immer zurückhaltender gewesen als im Mittelstand, so Wansleben. Einen Haken gibt es jedoch: Der Fachkräftemangel führt dazu, dass ein Drittel der vakanten Stellen im Mittelstand nicht oder nur nach überdurchschnittlich langer Zeit besetzbar ist. Die Personalberatung Rochus Mummert betont, dass der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens von seinen Leistungsträgern abhängt. Mittelständlern, denen es nicht gelingt, durch eine Professionalisierung des Personalmanagements ihre Kernkompetenzen stets auszubauen, droht damit schon bald der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit, so Rochus Mummert.