KMU: Geschäftsklima macht größten Ergebnissprung seit 1991
Der jetzt veröffentlichte KfW-ifo-Mittelstandsbarometer macht es deutlich: der oft vorhergesagte Aufwärtstrend nach der Wirtschaftkrise ist nun auch bei den kleinen und mittleren Unternehmen zu spüren. So macht das Geschäftsklima im Juli nach einer zuletzt stagnierenden Entwicklung einen wahren Ergebnissprung. Im Vergleich zum Vormonat verbesserte sich der Indikator um 7,9 Zähler auf 21,1 Indexpunkte. Eine erfreuliche Nachricht für junge, kleine und mittlere Unternehmen, denn damit ist der bislang höchste Geschäftsklima-Anstieg bei den KMU seit 1991 zu verzeichnen.
Doch auch die Großunternehmen können nicht klagen. Ihr Geschäftsklima steigerte sich um 6,7 Zähler auf 22,4 Indexpunkte. Die spürbar gute Geschäftslage ist vor allem in drei von vier Wirtschaftsbereichen deutlich erkennbar. Während dem Bauhauptgewerbe die wirtschaftliche Erholung immer noch schwerzufallen scheint, zeigen der Einzelhandel und vor allem der Großhandel besonders gute Entwicklungen (KMU: 29,1 Indexpunkte; Großunternehmen: 31,4 Indexpunkte). Erfreuliches gibt es auch vom verarbeitenden Gewerbe zu melden: hatte es bisher noch besonders stark unter den Folgen der Wirtschaftskrise zu leiden, so kann es jetzt mit 21,0 Indexpunkten bei den KMU und 22,6 Indexpunkten bei den Großunternehmen wieder an das Vorkrisenniveau anschließen.
Die positiven Erwartungen hinsichtlich der Umsätze werden auch durch besonders gute Beschäftigungserwartungen der Unternehmen beider Größenklassen ergänzt. Für den Chefsvolkswirt der KfW Bankengruppe, Dr. Norbert Irsch, macht dies eines deutlich: die Entwicklungen zeigen, dass der Aufwärtstrend weiter intakt ist. Auf das Gesamtjahr gesehen werde Deutschland die Wachstumslokomotive in Europa sein, so Irsch. Die Entwicklungen setzen auch für zukünftige Selbstständige und Existenzgründer ein Signal - eine Unternehmensgründung birgt schließlich bei einem wirtschaftlichen Aufschwung des Mittelstandes zunehmend Potenzial und macht mehr Hoffnung auf Erfolg.