Unternehmensnachfolge: So gelingt dein Unternehmensverkauf

Bevorstehender Generationenwechsel in Gastronomie und Hotellerie: Sichere dir beim Verkauf deines Betriebs an externe Unternehmer oder Investoren die höchstmögliche Rendite. Entdecke entscheidende Strategien und Regeln für einen erfolgreichen Unternehmensverkauf!

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Detailaufnahme Aschenbahn mit zwei Haenden bei Uebergabe eiens Staffelstabs.
So klappt die Betriebsübergabe!

Unternehmensverkauf: 3 Grundregeln für maximale Rendite

1. Plane genügend Zeit für die Nachfolge bzw. Übernahme ein

Sowohl rechtlich, strategisch als auch steuerlich ist der Übernahmeprozess langwieriger als andere Verkaufsverfahren. Als Unternehmer solltest du ein bis drei Jahre für eine erfolgreiche Übernahme einkalkuieren. Für volle steuerliche Ausnutzung bedarf eines Transformationsprozesses von mindestens 5 Jahren.

2. Transaktionsberatung konsultieren

Der Prozess der Übernahme und insbesondere der Rechtsformenwechsel zur Nutzung steuerlicher Vorteile bedarf einer genauen strategischen Planung und Vorbereitung. Ein auf die Käufersuche und die Führung der Vertragsverhandlungen spezialisierter Dienstleister kann dich hierbei unterstützen.

3. Rechtsformwechsel vornehmen und steuerliche Vorteile sichern

Durch einen Rechtsformwechsel von einer GmbH in ein Personenunternehmen vor dem avisierten Unternehmensverkauf erreichst du steuerliche Vorteile, durch die sich der Unternehmenswert erhöht.

Unternehmensnachfolge: Die Vorteile des Rechtsformwechsels

  • eine künftig günstigere Besteuerung entnommener Gewinne
  • eine bessere steuerliche Nutzung von Verlusten
  • die volle Abziehbarkeit von Refinanzierungsaufwendungen des Gesellschafters aus dem Erwerb des Unternehmens
  • prinzipiell höhere steuerliche Flexibilität bei der Überführung oder Übertragung einzelner Wirtschaftsgüter
  • es fällt z.B. keine Gewerbesteuer beim Verkauf an, wenn der Unternehmer seinen Betrieb zuvor in eine GmbH & Co. KG umgewandelt hat (bei der Kapitalgesellschaft und der Veräußerung von Wirtschaftsgütern in Form eines Asset-Deals ist dies nicht der Fall); diese Regelung gilt allerdings mit § 18 Abs. 4 UmwStG. nur, sofern der Verkauf mindestens 5 Jahre nach dem Rechtsformenwechsel erfolgt
  • der gezahlte Kaufpreis kann außerdem vom Käufer ganz konkret in sogenanntes Abschreibungsvolumen transformiert werden und etwaige Refinanzierungsaufwendungen in vollem Umfang als Betriebsausgaben oder Sonderbetriebsausgaben geltend gemacht werden

Alle genannten steuerlichen Vorteile erhöhen in Summe den Unternehmenswert des zu verkaufenden Betriebes und sollten auch bei der Preiskalkulation beachtet werden.

Unternehmensnachfolge: Wie wandle ich die Rechtsform um?

Ein Wandel der Rechtsform von der Kapitalgesellschaft zur Personengesellschaft erfolgt nach dem Veräußerer-Umwandlungsmodell.

Du kannst die GmbH umwandeln in:

  • eine GmbH & Co. KG,
  • eine GbR oder
  • eine OHG

Für dich als Unternehmer/-in entstehen durch den Wechsel keine Kosten. Die Umwandlung gilt als steuerneutral und es kommt zu keiner Aufdeckung etwaiger stiller Reserven, welche eine Besteuerung verlangten.

Unternehmensnachfolge und Rechtsformwechsel: Fazit

Durch das Veräußerer-Umwandlungsmodell können Unternehmer zur Vorbereitung eines Unternehmensverkaufs eine Umwandlung von der Kapitalgesellschaft in ein Personenunternehmen vornehmen. Dadurch kann der Käufer den zu zahlenden Kaufpreis steuerlich absetzen. Etwaige Finanzierungskosten können ebenfalls vollständig als Betriebsausgaben oder Sonderbetriebsausgaben geltend gemacht werden. Für den Verkäufer entstehen dadurch keinerlei Kosten, im Gegenteil, durch die steuerlichen Vorteile erhöht sich der Unternehmenswert und dein Betrieb wird für Käufer zusätzlich attraktiv.

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Über den Autor
Kathleen Händel

Kathleen Händel

Kathleen schreibt seit 2018 im Magazin von Unternehmenswelt und Zandura über die wichtigsten Business-Themen & Trends für Gründer & Unternehmer. Zuvor war Kathleen als Redakteurin für die Social Startup-Szene, verschiedene Stiftungen und Kommunikationsagenturen tätig.

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