Verhaltener Ausblick aufs Weihnachtsgeschäft
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Kauflaune in Deutschland gesunken
Die Kauflaune der Deutschen hat laut statistischem Bundesamt im September deutlich nachgelassen. Demnach fielen im Vergleich zum letzten Sommermonat August die Einzelhandelsumsätze um 2,3 Prozent. Die gestiegenen Preise herausgerechnet, gab es real sogar ein Minus von 2,5 Prozent. Damit lagen die Umsätze rund 0,6 Prozent niedriger als von Wirtschaftswissenschaftlern prognostiziert.
Von der sinkenden Kauflaune besonders stark betroffene waren Einzelhändler von Nicht-Lebensmitteln. In der gesamten Branche fielen die realen Umsätze im September um 5,1 Prozent zum Vormonat. Die Händler von Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren mussten einen Umsatzrückgang von 9,6 Prozent gegenüber August verkraften. Waren-, Kaufhäuser und andere Einzelhändler mit verschiedenen Warenangeboten verzeichneten einen Umsatzrückgang von 4,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Händler von Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf verzeichneten einen um 6,1 Prozent gesunkenen Warenumsatz.
Die Lebensmittel Einzelhändler etwa von Obst, Gemüse, Fleisch, Backwaren oder Getränken setzten zum Vormonat gesehen knapp 0,9 Prozent mehr um. Dabei sank der Umsatz der Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte um 0,2 Prozent zum Vormonat.
Sorge auch ums Weihnachtsgeschäft
Die Stagflation, sprich steigende Inflation bei stagnierender Wirtschaftsleistung drängt zum Sparen. Wenn für Lebensmittel im Durchschnitt 4,9 Prozent mehr zu zahlen sind und sich auch seit Jahresanfang die Energiekosten um durchscnitllich 14,3 Prozent erhöht haben, bleibt weniger für den Rest und macht keine gute Laune. Auch hemmen politische Einschränkungen weiter das freie Wirtschaften und damit einen normalen Konsum.
Nachdem das Konsumbarometer des deutschen Handelverbandes in den letzten drei Monaten eine sinkende Verbraucherstimmung anzeigte, konnte für November der Abwärtstrend gestoppt werden.
Laut dem Konsumbarometer sehen die Verbraucher insbesondere die eigene Einkommensentwicklung optimistischer. Was sie bei ihren geplanten Anschaffungen freigiebiger werden lässt. Zusätzlich steigt durch das anlaufende Weihnachtsgeschäft die Anschaffungsneigung. Im Vergleich zum Krisenvorjahr stieg die Bereitschaft zu Konsumausgaben etwas.
Gleichzeitig mit der stagnierenden Konsumstimmung, stieg auch die Sparneigung der Verbraucher minimal. Der Handelsverband sieht diese Entwicklung insbesondere als Folge der positiven Arbeitsmarktentwicklung mit einem erwarteten, leichten Anstieg des eigenen Einkommens.
Das sich die Verbraucherstimmung nur geringfügig verbessert hat, sieht man auch an der Erwartung einer erneuten Verschlechterung der konjunkturellen Entwicklung. Mit den weiterhin trüben Konjunkturprognosen, schauen auch die Verbraucher pessimistisch auf die nächsten Monate. Diese sind zwar noch etwas optimistischer als noch vor einem Jahr, zu dem Beginn eines weiteren Lockdowns, jedoch hält der Abwärtstrend bei den Konjunkturerwartungen weiter an.
Mit der hohen Inflationsrate, gehen auch die Verbraucher von weiter steigenden Preisen aus.
Businessplanung nach Verbraucherverhalten ausrichten
Gerade als Händler gilt es, die meist umsatzstärksten Monate zum Jahresende in einem extra Businessplan zu fassen. Ein gut kalkulierter Wareneinkauf, kann den aktuellen Lieferengpässen vorbeugen. Schliesslich wollen die Kunden nicht vor leeren Regalen stehen. Um unnötige Lagerbestände zu vermeiden, solltest du jedoch aktuell genau schauen, wie die Umsätze in deinen Waren- oder Dienstleistungsgruppen prognostiziert werden. Das gilt besonders für Warengruppen, welche vom Design oder der Verpackung speziell auf Weihnachten zugeschnitten sind.
Sind die Verbraucher zurückhaltend, muss entsprechend auch das Marketing gestrafft und forciert werden. Um Kunden zu gewinnen, kann der Konkurrenz- und damit Preisdruck steigen. Das solltest du bei deinen Marketingmassnahmen und der Finanzkalkulation berücksichtigen.
Entsprechend einer Sparhaltung der Verbraucher, sollte der Fokus auf eigene und die kommenden globalen Rabattaktionen wie den Singles´ Day, Black Friday, Cybermonday liegen. Hierzu gilt es noch genauer, ein Umsatz ankurbelndes Gesamtkonzept zu verfolgen.
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