ControlCOVID: Bund und RKI legen Stufenpläne vor
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Öffnungsplan: Diese Stufenpläne sind Grundlage der MPK am 3. März
Noch bis zum 7. März gelten die aktuellen Regeln des Lockdown Long. Am 3. März treten Kanzlerin Merkel (CDU), die Ministerpräsidentinnen und Länderchefs erneut zusammen, um angesichts des dynamischen Virusgeschehens ihre gefundenen Beschlüsse anzupassen, als auch den Forderungen besonders betroffener Branchen vom letzten Wirtschaftsgipfel Rechnung zu tragen.
Nun haben sowohl das Robert-Koch-Institut (RKI), als auch die Berliner Senatskanzlei Öffnungspläne vorgelegt, die als Diskussionsgrundlage in die Ministerpräsidentenkonferenz Eingang finden sollen. Es handelt sich dabei um dynamische Konzepte zur stufenweisen Öffnung von u.a. Handel, Gastronomie und Hotelerie. Gleichzeitig wird das starre Festhalten an Inzidenzen aufgegeben und ein sogenanntes "Intensitäts-Stufenkonzept" eingeführt.
Clusterstufenplan: Die Diskussionsgrundlage der MPK am 3. März
Die Berliner Senatskanzlei als Koordinationssstelle der Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern hat den Clusterstufenplan entwickelt. Eine maßgebliche Größe für erste Öffnungsschritte bleibt ihm gemäß eine stabile Inzidenz von weniger als 35 Neuinfektionen über einen Zeitraum von 7 Tagen. Dann sollen u.a. Geschäfte mit Zugangsbeschränkungen öffnen dürfen und eine begrenzte Außengastronomie (max. 5 Personen aus zwei Haushalten) möglich sein. Bars und Kneipen sind zu diesem Zeitpunkt noch geschlossen. Auch Hotels dürfen gemäß Cluster 1 des Stufenplans noch keine Übernachtungen anbieten.
Bleiben die Inzidenzwerte im Zuge dieser ersten Lockerungen über einen Zeitraum von 14 Tagen stabil oder verringern sich sogar, kann es gemäß derzeitigem Stand des Clusterplans weitere Öffnungen geben. Im Zuge dessen sollen dann touristische Übernachtungen möglich sein, die schrittweise Öffnung der Innengastronomie erfolgen, als auch ein langsames Öffnen der Schankwirtschaft.
In der untenstehenden Grafik erkennst du, welcher Cluster konkret welche Regeln für deine Branche beinhaltet.
ControlCOVID: Der Stufenplan des RKI
Auch das Robert-Koch-Institut (RKI) hat einen Öffnungsplan entwickelt, der sich nicht länger ausschließlich an strikten Inzidenzwerten orientiert, sondern mit Intensitätsstufen und unterschiedlichen "Settings" arbeitet. Um hier Öffnungen (Deeskalation) bzw. Restriktionen (Eskalation) vornehmen zu können, stellt das RKI gleichzeitig eine "Toolbox" bereit.
Das vorgeschlagene Stufenkonzept soll als evidenzbasierte Hilfestellung für die Entwicklung "bevölkerungsbezogener antiepidemischer Maßnahmen" innerhalb von Stufenplänen dienen. Auf Basis der vorhandenen wissenschaftlichen Literatur hat das RKI 17 Settings definiert. Für jedes Setting wurden unterschiedliche Arten der Evidenz gesucht und ausgewertet. Darunter zählen:
- Das individuelle Infektionsrisiko im Setting
- Der Anteil des Settings am gesamten Infektionsgeschehen
- Der Beitrag zu schweren und sehr schweren Verläufen (Public Health-Einfluss)
- Die Auswirkung von Maßnahmen in den jeweiligen Settings auf das Infektionsgeschehen
- Nicht-COVID-Effekte
Unter Berücksichtigung der Evidenzstärke und Faktoren, welche die Transmissionsdynamiken (Übertragungsgeschwindigkeit bzw. -triebfedern) beeinflussen, präsentiert das RKI eine "Toolbox" inklusive "Intensitäts-Stufenkonzept", das Länder und Kommunen in ihrer jeweiligen De- bzw. Eskalationspolitik anzuwenden eingeladen sind.
Den Stufenplan ControlCOVID hat das RKI auf seiner Website als PDF zum Download bereitgestellt. Über den Clusterstufenplan der Berliner Senatskanzlei berichtete zuerst Business Insider.
Screenshot Business Insider: Auszug aus dem Clusterstufenplan der Bundesregierung
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