Mit Bürgergeld selbstständig machen: Dein Businessplan
Businessplan Jobcenter: dein Start ins Unternehmertum
Wenn du Arbeitslosengeld II (Bürgergeld) beziehst und darüber nachdenkst, dich selbstständig zu machen, bietet der Staat dir spezielle Fördermöglichkeiten als Überbrückungsgeld. Insbesondere das Einstiegsgeld und mögliche Investitionszuschüsse unterstützen dich in der Gründungsphase finanziell.
Mit dem Jobcenter-Businessplan zum Gründungszuschuss
Ein sorgfältig ausgearbeiteter Businessplan ist ein zentraler Bestandteil, um eine Existenzgründung mit dem Jobcenter erfolgreich zu realisieren. In diesem Leitfaden erfährst du, wie du Schritt für Schritt einen professionellen Geschäftsplan erstellst und worauf du dabei besonders achten solltest. Wir gehen auf häufige Fragen ein, die dir bei der Gründung aus der Arbeitslosigkeit begegnen könnten, und geben praktische Tipps zur Nutzung des Bürgergeld-Gründungszuschusses.
Der Bürgergeld-Gründungszuschuss umfasst zwei wesentliche Förderungen: das Einstiegsgeld und den Investitionszuschuss.
- Einstiegsgeld: Diese Förderung wird zusätzlich zum Bürgergeld gezahlt und soll den Übergang in die Selbstständigkeit finanziell erleichtern. Du erhältst bis zu 24 Monate Unterstützung, wobei die Höhe von Faktoren wie Familienstand und Dauer der Arbeitslosigkeit abhängt.
- Investitionszuschuss: Du kannst bis zu 5.000 Euro erhalten, um Sachmittel für dein Unternehmen anzuschaffen. Dies kann nützlich sein, wenn du beispielsweise technische Geräte oder Materialien für den Start deiner Unternehmung benötigst.
Merkbox: Einstiegsgeld-Beispielrechnung 2024
Alleinstehend: Bürgergeld Regelsatz 563 Euro
→ Einstiegsgeld-Zuschuss: 50 % des Regelsatzes = 281,50 Euro
Paar in Bedarfsgemeinschaft: Bürgergeld Regelsatz 1012 Euro
→ Einstiegsgeld-Zuschuss: 50 % des Regelsatzes = 506 Euro
Besonders förderungswürdige Personen:
→ Zuschuss bis zu 75 % des ALG-2-Regelsatzes
Diese Beträge werden zusätzlich zum Bürgergeld gezahlt und unterstützen den Start in die Selbstständigkeit. Es handelt sich um eine Ermessensleistung im Einzelfall.
Um Einstiegsgeld zu erhalten, musst du einige Voraussetzungen erfüllen:
- Du beziehst Bürgergeld und hast noch keine hauptberufliche Selbstständigkeit begonnen.
- Deine geplante Tätigkeit wird mindestens 15 Stunden pro Woche umfassen.
- Es besteht die Aussicht, dass du durch deine Selbstständigkeit langfristig deinen Lebensunterhalt sichern kannst und nicht mehr auf Bürgergeld angewiesen sein wirst.
Deine Integrationsfachkraft im Jobcenter entscheidet, ob du die Voraussetzungen erfüllst. Es gibt keinen Rechtsanspruch auf das Einstiegsgeld, weshalb du deine Geschäftsidee überzeugend darstellen musst.
Ein professioneller Geschäftsplan ist essenziell, um das Einstiegsgeld zu beantragen. Er sollte klar strukturiert und verständlich sein. Die wichtigsten Bestandteile deines Businessplans sind:
a. Executive Summary
Die Zusammenfassung deiner Geschäftsidee sollte kurz und prägnant auf 1 bis 2 Seiten die wichtigsten Eckpunkte erläutern. Im Executive Summary beschreibst du, was du vorhast, und erklärst, warum deine Idee Erfolg haben wird. Diese Einleitung ist besonders wichtig, da viele Entscheider diesen Teil zuerst lesen.
b. Zusammenfassung der Geschäftsidee
Erläutere ausführlich, womit du Geld verdienen willst. Erkläre, welche Produkte oder Dienstleistungen du anbietest, welche Kunden du ansprechen möchtest und was dein Unternehmen einzigartig macht. Deine Ausführungen sollten sowohl verständlich als auch detailliert sein, damit das Jobcenter oder potenzielle Investoren dein Vorhaben nachvollziehen können.
c. Marktanalyse
Untersuche deinen Zielmarkt: Wer sind deine Konkurrenten? Wie groß ist die Nachfrage nach deinen Produkten oder Dienstleistungen? Zeige auf, wie du dich von der Konkurrenz abhebst und welchen Bedarf du deckst. Belege deine Marktanalyse mit konkreten Daten, wie Marktstudien oder Umfragen, um die Tragfähigkeit deiner Idee zu untermauern.
d. Marketingstrategie
Welche Marketingkanäle wirst du nutzen? Setzt du auf Online-Marketing, Social Media oder klassische Werbung? Deine Marketingstrategie sollte klar aufzeigen, wie du deine bevorzugten Kunden effizient erreichen willst.
e. Unternehmensorganisation
In diesem Abschnitt des Businessplans geht es um die Organisation deines Unternehmens. Dazu zählt in erster Linie die Wahl der Rechtsform, wie z.B. das Einzelunternehmen oder eine GmbH. Je nach Entscheidung beeinflusst die Rechtsform deine Gründungskosten, Anmeldeverfahren, das benötigte Startkapital, Haftungsfragen, steuerliche Verpflichtungen sowie die Organisation und Buchführung.
f. Finanzplan
Der Finanzplan ist der Kern eines ausgewogenen Businessplans, vor allem für die Beantragung von Fördermitteln. Hier legst du dar, welche Einnahmen und Ausgaben du erwartest, und wie du den finanziellen Bedarf deckst. Dieser Teil sollte eine detaillierte Umsatz- und Rentabilitätsvorschau für mindestens die ersten drei Jahre enthalten. Kalkuliere realistisch und berücksichtige alle laufenden Kosten sowie mögliche Schwankungen in den Einnahmen (Liquiditätsplan).
Damit dein Antrag auf Einstiegsgeld Erfolg hat, musst du einige Punkte beachten:
- Realistische Finanzplanung: Zu optimistische Annahmen können dazu führen, dass dein Antrag abgelehnt wird. Das Jobcenter möchte sehen, dass du mit der Förderung die Anlaufphase überbrücken kannst, aber realistische Umsätze erzielst.
- Nachweise und Unterlagen: Neben der Businessplan Vorlage musst du einen Lebenslauf, eine Kapitalbedarfsrechnung sowie eine Umsatz- und Rentabilitätsvorschau einreichen. In manchen Fällen wird auch ein Befähigungsnachweis oder eine Stellungnahme von Fachleuten verlangt.
- Beratung nutzen: Eine gute Vorbereitung ist entscheidend. Nutze Beratungsmöglichkeiten, etwa durch das Jobcenter selbst, Existenzgründerseminare oder spezielle Coaches. Diese können dir helfen, Schwächen in deinem Plan frühzeitig zu erkennen und auszubessern.
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Der AVGS Gutschein (Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein) des Jobcenters kann dir wertvolle Unterstützung bieten, um deinen Businessplan für das Einstiegsgeld zu optimieren. Mit diesem Gutschein hast du die Möglichkeit, professionelle Beratungsleistungen kostenfrei in Anspruch zu nehmen.
Unternehmenswelt verfügt über ein bundesweites Netzwerk aus erfahrenen Beratern und Coaches, die speziell auf Gründungen aus der Arbeitslosigkeit und die Anforderungen des Jobcenters vorbereitet sind. Durch die enge Zusammenarbeit mit diesen Experten kannst du sicherstellen, dass dein Businessplan professionell erstellt und dein Gründungsvorhaben gut vorbereitet wird.
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Der Schritt in die Selbstständigkeit aus der Arbeitslosigkeit heraus birgt sowohl Chancen als auch Risiken:
- Chancen: Du erhältst finanzielle Unterstützung und hast die Möglichkeit, deine Arbeitslosigkeit zu beenden. Eine erfolgreiche Gründung kann dir langfristig finanzielle Unabhängigkeit und Flexibilität bieten.
- Risiken: Du musst sicherstellen, dass deine Geschäftsidee tragfähig ist. Fehlt es an einer realistischen Planung oder Marktanalyse, kann es schwierig werden, die erforderlichen Umsätze zu erzielen.
Existenzgründung mit dem Jobcenter: Fazit
Mit Unterstützung des Jobcenters wird die Selbstständigkeit zu einem aussichtsreichen Weg, um aus der Arbeitslosigkeit in eine selbstbestimmte berufliche Zukunft zu starten. Ein sorgfältig ausgearbeiteter Businessplan Einstiegsgeld, der deine Geschäftsidee und finanzielle Machbarkeit zeigt, kombiniert mit den richtigen Fördermöglichkeiten, erhöht deine Erfolgschancen deutlich.
Einen Businessplan per Hand zu erstellen, kann für Gründerinnen und Gründer mühsam und fehleranfällig sein. Mit dem Businessplan-Tool von UNTERNEHMENSWELT erstellst du jedoch schnell und sicher einen vollständigen Plan.
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Dein perfekter Businessplan fürs Jobcenter!
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