Jimdo ifo Geschäftsklima bei Kleinstunternehmen deutlich schlechter
Du suchst Fördermittel und Zuschüsse?
Der "Jimdo-ifo Geschäftsklimaindex für Soloselbständige und Kleinstunternehmen“
Die Kleinstunternehmen haben den grössten Anteil an der deutschen Wirtschaft. Sie bedienen wichtige gesellschaftliche Bereiche, welche für die Grossunternehmen nicht lukrativ sind oder welche diese aufgrund fehlender Flexibilität nicht bedienen können.
Aus den Kleinstunternehmen erwachsen somit neue Wertschöpfungsquellen und Arbeitsplätze.
Um auf die Situation der Kleinstunternehmen besser aufmerksam zu machen, berechnet das ifo-Institut seit August 2021 separat deren Geschäftklima. Im März hat man dazu entsprechende Unternehmen befragt. Auch bei den Kleinstunternehmen möchte man dabei alle Wirtschaftszweige abbilden. Wobei der Schwerpunkt aber auf dem Dienstleistungssektor liegt.
Zur Gewinnung neuer Umfrage-Teilnehmer kooperiert man mit Jimdo sowie verschiedenen Unternehmensverbänden. Deshalb wird der Geschäftsklima-Index ab 2022 regelmässig unter dem Namen „Jimdo-ifo Geschäftsklimaindex für Soloselbständige und Kleinstunternehmen“ veröffentlicht.
Der Geschäftsklimaindex für die Kleinstunternehmen, kann für deren Risikobewertung zur Preisbestimmung oder bei Investitionen herangezogen werden. Ausserdem soll er der Politik als Signal für Konjunkturprogramme, wie etwa Fördermittel oder Zuschüsse dienen.
So könnte der neue Bundeswirtschaftsminister die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung bei den Kleinselbständigen als Signal sehen, um die vor der Wahl angesprochenen 25.000 Euro Gründungskapital auf den Weg zu bringen.
Geschäftsklima bei Kleinstunternehmen im März auf Minus 10 Punkte gefallen
Das Geschäftsklima bei Kleinstunternehmen war seit Beginn der Auswertung durch das ifo-Institut im August meist trübe, hat sich in den letzten Monaten jedoch leicht aufgehellt. Mit der Umfrage im März ist der Wert um 12,6 Punkte deutlich gefallen. Der Wert des Geschäftsklimas lag im Februar bei Plus 2,6 Punkten. Einen Monat später, im März, ist dieser Wert auf Minus 10 Punkte gefallen.
Das Geschäftsklima wird durch folgende zwei Werte bestimmt:
- Geschäftslage, meint die aktuelle Geschäftssituation des befragten Unternehmens.
- Geschäftserwartung, spiegelt die Aussicht auf die zukünftige Geschäftssituation des befragten Unternehmens wider.
Der aktuelle Rückgang des Geschäftsklimas im März, ist dabei auf die massiv gestiegene, pessimistische Geschäftserwartung zurückzuführen. Lag im Februar der Wert der Geschäftserwartung noch bei rund Plus 10 Punkten, fiel er im März auf ein Minus von rund 15 Punkten.
Ihre aktuelle Lage bewerten die Kleinstunternehmen leicht gesteigert, jedoch weiter bei einem Minus von rund 5 Punkten.
Damit sehen die Kleinstunternehmen ihre aktelle Lage weiterhin deutlich schlechter als die deutsche Gesamtwirtschaft, während die Zukunftsaussichten sich etwas besser darstellen als bei der gesamten deutschen Wirtschaft.
Die meisten Unternehmen sind Kleinstunternehmen
In den Wirtschaftszweigen "Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden" bis "Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen" sind nach Angaben des statistischem Bundesamtes im Jahr 2019 rund 82 Prozent aller Unternehmen sogenannte Kleinstunternehmen gewesen. Ausgenommen dem Bankbereich waren dies etwa 2,6 Millionen Kleinstunternehmen.
Als Kleinstunternehmen zählen alle Unternehmen mit bis zu 9 Mitarbeitern und bis zu 2 Millionen Euro Umsatz. Diese bildeten mit 81,9 Prozent den grössten Anteil an der Gruppe der sogenannten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).
Die KMU machten im Jahr 2019 etwa 99,4 Prozent aller Unternehmen aus. Nur 0,6 Prozent aller Unternehmen und damit etwa 17.000 zählten als Grossunternehmen und hatten mehr als 249 Mitarbeiter.
Rund 18 Prozent aller Erwerbstätigen waren 2019 bei Kleinstunternehmen angestellt. Bei den KMU sind es insgesamt 56,3 Prozent gewesen. Während es bei den Großunternehmen noch 43,7 Prozent waren.
Laut Arbeitsmarktbericht der Bundesagentur für Arbeit, gab es im 4. Quartal 2021 insgesamt 3,91 Millionen Selbständige und mithelfende Familienangehörige. Im selben Quartal 2019 waren dies noch 4,15 Millionen.
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