Die aktuelle Lage im produzierenden Gewerbe sowie im Dienstleistungssektor
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Entwicklung der Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe
Nach aktueller Erhebung des Statistischen Bundesamts sind die Auftragseingänge im Mai 2022 gegenüber April fast gleich geblieben, mit einem leichten Plus von 0,1 Prozent. In den drei Monaten davor waren sie aufgrund der Ukrainekrise stetig zurückgegangen. Die Ordereingänge lagen damit zuletzt arbeitstäglich bereinigt minus 3,1 Prozent unter dem Niveau vor einem Jahr.
Investitionsgüter produzierende Unternehmen meldeten im Mai 2022 rund 3,3 Prozent mehr Bestellungen gegenüber dem Vormonat. Vorleistungsgüter hatten mit minus 3,2 Prozent und Konsumgüter mit minus 4,5 Prozent ebenfalls eine geringere Nachfrage.
Die Bestellung aus dem deutschen Inland sank um 1,5 Prozent. Dafür legte die Auslandsnachfrage leicht um 1,3 Prozent zu. Dabei steigerten sich die Auftragseingänge aus dem Nicht-Euroraum um 3,7 Prozent. Während die Aufträge aus dem Euroraum um 2,4 Prozent sanken.
Die Auftragseingänge in den einzelnen Branchen entwickelten sich unterschiedlich. Während die KfZ Branche ein kräftiges Plus von 12,8 Prozent verzeichnete, meldeten andere Bereiche wie Maschinenbau und Metallerzeugung vorwiegend unterschiedlich starke Rückgänge. Für die chemische Industrie in Deutschland wurden unveränderte Auftragseingänge registriert.
Den Ausblick für die Lage der deutschen Industrie in den nächsten Monaten, sieht man angesichts der hohen Unsicherheit durch die Ukrainekrise und den drohenden Gasmangel als zurückhaltend.
Entwicklung der Produktion im Produzierenden Gewerbe
Eine weitere Erhebung des Statistischen Bundesamtes stellt den aktuellen Stand der Produktion im produzierenden Gewerbe dar. Demnach ist die Produktion im Mai um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat geringfügig gestiegen. Die Industrie und das Baugewerbe konnten ihre Aktivitäten um 0,6 Prozent bzw. 0,4 Proezent steigern. Im Sektor Energie verzeichnete man eine sinkende Produktion um 5,8 Prozent.
Innerhalb der Industrie verzeichnete man unterschiedliche Entwicklungen in der Produktion. So legte diese in den Wirtschaftszweigen Kfz/ Kfz-Teile um 5,9 Prozent, im Maschinenbau um 1,4 Prozent sowie Metallerzeugnisse um 0,9 Prozent zu. In anderen Branchen wie pharmazeutische Erzeugnisse verzeichnete man ein Sinken der Produktionsleistung um minus 4,3 Prozent, chemische Erzeugnisse minus 2,7 Prozent, Papier/ Pappe minus 2,5 Prozent sowie Nahrungs- und Futtermittel minus 2,2 Prozent.
Das verarbeitende Gewerbe erholte sich demnach im Mai ein Stück weit von dem externen Schock, den es durch den Start der Ukrainekrise erhalten hatte. Aufgrund der Exportorientierung ist die deutsche Industrie besonders von den Handelssanktionen gegen Russland sowie den auch noch Corona bedingt gestörten Lieferketten mit einem Mangel an wichtigen Vorleistungsgütern betroffen.
Nach einem starken Rückgang im März hat sich die Industrieproduktion damit im April und Mai wieder etwas stabilisiert. Die nach wie vor hohe Unsicherheit durch die Krisen und das Risiko eines Gasmangels werden viele Industrieunternehmen in den kommenden Monaten weiter vor sehr grossen Herausforderungen stehen.
Umsätze im Dienstleistungssektor teils gravierend gestiegen
Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes hat der Umsatz des deutschen Dienstleistungssektors, jedoch ohne Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, im April 2022 real und preisbereinigt um 10,4 Prozent und nominal, also nicht preisbereinigt um 15,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zugelegt.
Die preisbereinigte Summe erbrachter Dienstleistungen auf Grundlage der Bruttowertschöpfung, die sogenannte Dienstleistungsproduktion stieg im April 2022 um 9,1 Prozent gegenüber April 2022.
In der Personenbeförderung via Luftfahrt stiegen die Umsätze im April 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 359,8 Prozent an. Während der Coronakrise wurde der Flugverkehr stark eingeschränkt, wodurch die Anzahl der Fluggäste deutlich sank und entsprechend die Umsätze wegbrachen.
Die Umsätze in der Personenbeförderung via Eisenbahnverkehr haben sich im April 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um mehr als 124,4 Prozent gesteigert. Damit wurde im Eisenbahnverkehr der höchste Umsatz seit Beginn der Zeitreihe in 2015 erzielt. In der Kreuzfahrtbranche verzeichnete man einen Umsatzanstieg von 235,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
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