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Lieferketten wieder stärker unter Druck
Die Lieferketten wurden durch die weltweite Coronakrise mit ihren wirtschaftlichen Auswirkungen auf Transport und Produktion die letzten zwei Jahre stark durcheinandergerüttelt.
Während sich in letzter Zeit die Liefersituation in bestimmten Wirtschaftszweigen etwas beruhigte, kommt mit dem aktuellen Krieg in der Ukraine und seinen Folgen neues Ungemach auf die Logistiker zu.
So haben sich im Februar die Lieferprobleme im Einzelhandel wieder verstärkt. Nach einer Erhebung des ifo-Insitut beklagen rund 76 Prozent der Einzelhändler Lieferprobleme. Im Vormonat Januar waren dies nur 57 Prozent. Unternehmen nachfolgende Branchen klagen weiter über ausbleibende oder verzögerte Lieferungen:
- Fahrradbranche - 95,8 Prozent
- Spielwaren - 95,7 Prozent
- KfZ - 94,7 Prozent
- Möbel - 93,9 Prozent
- elektrische Haushaltsgeräte - 90,0 Prozent
- Computer, Software - 87,7 Prozent
- Baumärkte - 86,9 Prozent
- Unterhaltungselektronik - 82,8 Prozent
- Nahrungs- und Genussmittel - 60,5 Prozent
- Bekleidung - 52,6 Prozent
Durch die aktuellen Flugverbote über Russland und der Ukraine, wird insbesondere der Flugfrachtverkehr mit Asien massiv behindert. Fluggesellschaften müssen aufwändigere, südlichere Routen wählen und können dabei weniger Fracht transportieren. Auch die Transportkapazität russischer Fluggesellschaften steht aktuell nicht zur Verfügung, da diese in Deutschland nicht fliegen dürfen.
Bei der Schifffracht droht ein ähnliches Bild. Hier rechnet man in Kürze auch mit einem Transportverbot von Waren aus oder nach Russland. Ausserdem erwartet man auch in den europäischen Gewässern und Häfen ein Fahrverbot für Transportschiffe russischer Eigner. Was auch hier die Transportkapazitäten schmälert.
Inflation steigt wieder
Insbesondere die weiter steigenden Energiepreise haben nach Angaben des statistischen Bundesamtes den leichten Rückgang der Inflation im Januar diesen Jahres wieder aufgezehrt. Insgesamt verteuerten sich Waren und Dienstleistungen im Februar um durchschnittlich 5,1 Prozent zum Vorjahresmonat. Allein die Ausgaben für Haushaltsenergie und Sprit stiegen im Februar um 22,5 Prozent zum Vorjahresvergleich.
Der Aussage des Instituts der deutschen Wirtschaft zufolge, könnte die Inflation 2022 auf bis zu 6,1 Prozent steigen. Insbesondere die höheren Gaspreisen infolge des Ukrainekriegs sieht man dabei als Treiber. Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft. Du als Unternehmer solltest deine Preise im Blick haben und entsprechend anpassen oder dein Angebot überarbeiten.
Konjunkturaussicht risikobehaftet
Nach Analyse des Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sank das deutsche Bruttoinlandsprodukt im letzten Quartal 2021 nochmal preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent. Jedoch standen die Zeichen nach dem Krisenwinter in Deutschland auf Erholung. In den angestrebten politischen Lockerungen sieht man insbesondere in den bisher mit Krisenanordnungen beschränkten Branchen wie der Gastronomie und dem Handel eine Erholung.
Die deutschen Unternehmen schätzten demnach ihre aktuelle Lage und ihre Zukunftserwartungen deutlich besser ein. Diese Erholung soll dann auch am Arbeitsmarkt spürbar sein.
Einziger Wehrmutstropfen bei der Konjukturaussicht ist, dass der Krieg in der Ukraine in die wirtschaftlichen Indikatoren der Konjunkturbewertung noch nicht eingeflossen sind. Demnach können sich die Folgen des Krieges auch negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirken.
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