Franchise Story: Schülerhilfe
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Hallo Michael, Homeschooling ist ein Begriff, den vor Corona kaum jemand in seinem aktiven Wortschatz hatte. Führt ihr den nun auch häufiger im Munde?
Hallo Iris, vor Corona hatten wir ja so einige Begriffe nicht in unserem täglichen Wortschatz. Die andauernden Kontaktbeschränkungen haben auch den Schülerhilfe-Alltag umgekrempelt. Der Präsenzunterricht startet jetzt langsam wieder, abhängig vom Bundesland und den jeweiligen Auflagen. Natürlich arbeiten wir immer unter strikten Hygienemaßnahmen. Dort, wo Präsenz-Nachhilfe noch nicht wieder möglich ist, bieten wir wie in den vergangenen Wochen Online-Nachhilfe an.
Wie sieht es mit Unterstützungsangeboten für euch als Franchisegeber aus? Benötigt ihr Support und wenn ja, fühlt ihr euch von der Bundesregierung ausreichend unterstützt?
Diese Situation ist für uns alle neu und fordernd. Die Maßnahmen und Hilfen seitens der Bundesregierung unterstützen wir vollumfänglich. Bedingt durch die föderalistische Struktur der Bundesländer gestalten sich die Maßnahmen teilweise sehr unterschiedlich. Das stellt uns natürlich vor zusätzliche Herausforderungen, da wir in jedem Bundesland vertreten sind.
Unterstützt die Schülerhilfe ihrerseits ihre Franchisenehmer derzeit mit besonderen Hilfsangeboten?
Aber sicher – DAS ist ja gerade die Stärke von Franchise! Wir sind mit hunderten von Partnerinnen und Partnern ein extrem starkes Netzwerk. Dadurch, dass wir auch etliche Nachhilfe-Institute in Eigenregie führen, stehen wir vor genau den gleichen Problemen und Herausforderungen wie unsere Franchisenehmer und müssen diese lösen. Davon profitieren unsere Partner in „Echtzeit“.
Des Weiteren bilden wir „Hilfsangebote“ individuell und bedarfsgerecht ab.
Wenn du einen Blick in die Zukunft wirfst: Was glaubst du, wie wird es euch in sechs Monaten wirtschaftlich gehen?
Ich bin kein Hellseher und habe leider keine Glaskugel. Allerdings bin ich zuversichtlich, dass wir diese Situation gut meistern werden. Ich bin der festen Überzeugung, so lange es eine Schulpflicht gibt, wird es auch verstärkt Nachfrage nach institutioneller Nachhilfe geben. Wir haben uns in Krisenzeiten als verlässlicher Dienstleister für unsere Schüler, Kunden und Partner erwiesen. Davon werden wir profitieren, da bin ich mir sicher.
Seht ihr derzeit vielleicht Chancen oder neue Herangehensweisen, die ihr aufgrund der aktuellen Situation jetzt verstärkter wahrnehmt?
Oft ist es ja eine Frage der Haltung beziehungsweise Perspektive. Gewünscht haben wir uns die aktuelle Situation wahrlich nicht. Wir sehen hier allerdings auch Chancen für die Zukunft. Gerade was Prozesse und Strukturen innerhalb unserer Organisation angeht.
Wir lernen gerade täglich dazu, zum Beispiel dass Meetings sehr gut online abgebildet werden können. Ebenso lassen sich etliche Dienstreisen durch Online-Konferenzen umweltfreundlicher und zeitsparender ersetzen.
Ist es derzeit schwierig, neue Franchise-Partner zu gewinnen? Schafft ihr vielleicht besondere Anreize?
Klar ist das momentan eine riesige Herausforderung. Deutschland ist generell nicht das Land der Gründer und Entrepreneure. In Krisenzeiten ist der Großteil der Menschen auch nicht bereit, Geld zu investieren oder gar noch zu finanzieren, wenn nicht dringend notwendig.
Aber auch hier sehen wir Chancen für die Zukunft. Wer gründen will, muss investieren. Zwar sieht hier die Bereitschaft aufgrund der aktuellen Situation nicht gut aus. In der Krise wird kein Geld ausgegeben. Aber auch eine Krise ist irgendwann vorbei, der Arbeitsmarkt wird sich neu sortieren müssen, und wir haben uns als starker und krisenfester Partner erwiesen. Das wird ein positiver Push für unser Partnergewinnung sein.
Die Schülerhilfe wird in vier Jahren 50 Jahre alt. Wenn ihr zurückblickt, ist die Corona-Krise dann in wirtschaftlicher Hinsicht der bisher schwerste Meilenstein oder gab es schon Ereignisse von ähnlich gravierender Bedeutung?
Diese Situation ist nicht vergleichbar und in dieser Dimension noch nie da gewesen, daher kann ich hier keine Vergleiche ziehen. Zeit unterliegt immer dem Wandel und der Veränderung. Ein erfolgreiches Franchise-System geht mit der Zeit, hört seiner Zielgruppe aufmerksam zu und schafft Trends und Innovationen für seine Branche.
Allerdings denke ich schon, dass wir alle noch nie vor so einer Herausforderung standen.
Was ist dein wichtigster Rat, den du Gründern und Unternehmern für ihr Krisenmanagement mit auf den Weg geben möchtest?
Wir leben momentan mit und in der Corona-Situation. Prognosen und Ausblicke sind derzeit sehr schwierig bis unmöglich. Wichtig ist, sich immer Flexibilität zu bewahren, schnelle Entscheidungen zu treffen und diese dann auch genauso schnell umzusetzen.
So stressig es auch ist – jede Krise bietet meist auch Chancen. Das ist oft nur eine Frage der eigenen Perspektive und Haltung. Das Glas ist immer halbvoll!
Spätestens zum 50sten Geburtstag wünschen wir euch ganz volle Gläser, die ihr dann vergnügt leert! Danke für deine Zeit, Michael.
Wir haben euch die Schülerhilfe Ende 2017 bereits ausführlich vorgestellt. Hier kannst du das ursprüngliche Interview mit Michael Ganschow nachlesen.
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