Kreditmarkt: Leichte Entspannung für Unternehmen
Wenn es um Kapital geht, sind Unternehmen meist auf Kredite angewiesen. Die erschwerte Kreditvergabe während der Wirtschaftskrise wurde für viele Unternehmen zum Verhängnis, doch eine Sonderauswertung der neuen Konjunkturumfrage des DIHK zeigt, dass eine Trendwende in Sicht scheint. 12 % der befragten Betriebe berichten von besseren Kreditbedingungen - das sind 4 Prozentpunkte mehr als im Sommer 2010. Lediglich 16 % klagen über verschlechterte Konditionen. Zum Vergleich: im Sommer waren es noch 21 %.
Die Kredithürden sinken jedoch nicht für alle Unternehmen in gleicher Weise. Ostdeutsche Unternehmen und vor allem kleine Betriebe berichten von unüberwindbaren Kredithürden. Die Ablehnungsquote ist bei Kleinstunternehmen doppelt so hoch wie der Gesamtdurchschnitt der Unternehmen. Die Gründe liegen hier jedoch weniger in der Wirtschaftskrise und ihren Folgen, sondern in den strukturellen Problemen und dem fehlenden Eigenkapital. Besonders Startups leiden stark darunter, so der DIHK.
28 % der Unternehmen nennen die schwache Eigenkapitalausstattung als besondere Kredithürde. Diese Zahl ist im Vergleich zu Vorumfragen stets angestiegen. Zukünftig wird daher auch verstärkt über Anschlussfinanzierungen durch Mezzanine Kapital diskutiert werden. Aufgrund der in Deutschland grundsätzlich erschwerten Bedingungen in Bezug auf Wagnis- und Beteiligungskapitalfinanzierungen wird die Wirtschaft da wohl auch zukünftig vor einem Problem stehen. In einem Punkt überraschten die Zahlen des DIHK: Gut aufgestellte mittelständische Unternehmen werden von Kreditunternehmen mittlerweile regelrecht umworben. Diese haben in der Krise ein hohes Maß an Wettbewerbsfähigkeit bewiesen - für die Kreditinstitute gelten sie daher als sichere Partner, so der DIHK.