Wandel des Unternehmertums 2021
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Geschäftsmodelle liefen heiss
Die Unternehmenswelt hat sich in den letzten zwei Jahrhunderten stark gewandelt. Auslöser für die stetigen Änderungen der Geschäftsmodelle waren meist technologische Fortschritte. So haben Entwicklungen, wie die von der Kerze zur Glühbirne, der Wassermühle zum Kohlekraftwerk, der Pferdekutsche zum Auto, dem Federkiel zum Internet ganze Branchen verändert oder gar Neue geschaffen.
Europa und vor allem Deutschland hatte dabei in den letzten Zügen des 20. Jahrhunderts noch eine technologische Vorreiterrolle. Mit Platzen des Neuen Marktes sind jedoch viele Geschäftszweige auf anderen Kontinenten entstanden. Entwickungen welche massgeblich durch die Digitalisierung angetrieben wurden, hat man schlichtweg verschlafen.
Sehr deutlich wird die Kraftlosigkeit grosser Teile des deutschen Unternehmertums vor allem durch die anhaltende, politische Krise.
Denn auch politische Veränderungen hatten schon immer Auswirkungen auf die Wirtschaft. Die Neuordnung ganzer Gesellschaftssysteme bis hin zu einzelnen politischen Regelungen, bedingten auch Veränderungen in den Unternehmenskonzepten. Beispiele hierfür sind die Tabak- und Alkoholanbieter, welche ihre Businesspläne ständig an die neuen politischen Regelungen anpassen mussten. Aber auch Anbieter von Heilkräutermixturen, Gastronomen, Maschinenhersteller, Friseure und andere Handwerksbereiche mussten in den letzten Jahrhunderten regelrechte Regulierungswellen in ihre Unternehmen einpflegen.
Spätestens in diesem Jahr ist vielen Unternehmen klar geworden, dass die Krise keine Eintagsfliege war und sich tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen manifestieren. Daher mussten sie mit Anpassungen der Geschäftsabläufe ihre Umsätze retten und sich zusätzlich vor den Folgen der Inflation schützen.
Reichte die Anpassung des bestehenden Geschäftsmodells nicht aus, konnte sich spätestens mit dem Ergebnis der Bundestagswahl dieses Jahr auf die Eroberung neuer Geschäftsfelder fokusiert werden. Insbesondere die sogenannte "grüne Gemeinwohl-Ökonomie" bietet dabei viel Handlungspotential als Unternehmer.
Zusammenhalt stärkt gegen die Krise
Die weltweit enormen Markteinschränkungen haben dieses Jahr massive Lieferengpässe, auf Rekordniveau steigende Preise im Grosshandel, ausbleibende Kundschaft und die Beantragung von Ausgleichszahlungen verursacht. Um diese sicher zu meistern, galt es eine neue Tugend in der Wirtschaft zu fördern, den Zusammenhalt.
Zur Gestaltung stabiler und zuverlässiger Lieferketten, neuer Marketingstrategien und dem effizienten Einsatz neuer Technologien, waren für dich als Unternehmer wertvolle Informationen wichtig. Mitgliedschaften wie auf unserer Plattform, waren dabei Gold wert.
So haben wir unseren Mitgliedern neben den fast täglichen News zu den aktuellen Entwicklungen und Möglichkeiten auch mit unseren Tools und Angeboten einen Informations- und Preisvorsprung verschafft. Dabei sind insbesondere unsere Unterstützungen bei der Businessplanerstellung, der Beantragung von Finanzierungen oder Fördermitteln, der Vermittlung von Gründer- und Unternehmerwissen in Webinarform auf unserer Zandura-Plattform, unsere Wochendeals oder unsere Geschäftsvorlagen zu erwähnen.
Finanzierungen und Fördermittel leben auf
Politische Einschränkungen der Märkte, haben auch dieses Jahr die Rufe nach Ausgleichszahlungen nicht stoppen lassen. So wurden auch die der kleinsten und in Deutschland zahlreichsten Unternehmen endlich etwas erhört. Seit dem 16. Februar 2021 können diese eine Neustarthilfe als Ausgleich zu ihren entgangenen, lebenswichtigen Gewinnen beantragen.
Am 2. Dezember diesen Jahres sind dann die sogenannten Überbrückungshilfen in die fünfte Runde gegangen. Die "Überbrückungshilfen 4" gelten nunmehr bis März 2022 und sollen anhaltende Markteinschränkungen ausgleichen.
Aber nicht nur der Ausgleich von entgangenem Umsatz und Gewinn stand dieses Jahr im Fokus.
Vielmehr galt es in den Unternehmen den "Reformstau" abzubauen. Dazu waren vielfach neue Investitionen zu tätigen, welche wiederum Finanzierungen benötigten. So haben die bundesstaatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau, wie auch die Förderbanken der Bundesländer ihre Kreditprogramme verschlankt oder Neue aufgelegt. Schliesslich musste diese Jahr von vielen Unternehmern auch eine Flutkatastrophe finanziell bekämpft werden.
Digitalisierung des Unternehmertums vor Absprung
Soziale Distanzierung als Bekämpfung der Krise, hat auch im zweiten Jahr viele Unternehmen im Internet nach Absatzwegen suchen lassen. Bei dem damit verbundenen Thema Digitalisierung ging es aber nicht nur um das Onlineshoping. Friseur- und Kosmetikdienstleistungen, Fitnessangebote oder gastronomische Betriebe, versuchten mit hybriden Lösungen wie etwa Terminbuchungstools ihren Umsatz zu retten.
Neben der umsatzfokussierten Digitalisierung, ist auch die der Arbeits- und Geschäftsvorgänge dieses Jahr wieder im Fokus gestanden. Die Pflicht zum Homeoffice oder Homeschooling sowie die Flug- und Reiseeinschränkungen, haben das "alte" Zusammenarbeiten nachhaltig verändert.
Der neuen 5G Standard bei der Datenübertragung, birgt dabei das Potential zu mehr. Wegen ihm, aber auch weil die grossen Betriebssysteme und Browser das freie Internetmarketing dieses Jahr einschränkten, haben sich gänzlich neue Möglichkeiten der Internetnutzung hervorgetan, wie etwa der Aufbau eines Metaversum.
Somit ist dieses Jahr weiter deutlich geworden, das sich dass Unternehmertum noch stärker ins Netz verlagert und auch kleinste Unternehmen davor nicht halt machen können.
Gründergeist nimmt weiter ab
Das deutsche Unternehmertum hat sich seit dem Verschwinden des Neuen Marktes fast halbiert. Der Gründergeist hat mit der Krise weiter an Attraktivität eingebüsst. Während in den USA im Verlauf der Krise 4,4 Millionen neue Startups gegründet wurden, sank in Deutschland die Zahl der Unternehmensgründungen um mehrere zehntausend.
Als Grund für das gehemmte Gründungsgeschehen, wurde immer wieder die sich massiv verschlechterte Einkommenssituation von Selbständigen genannt. Damit bevorzugten noch mehr Deutsche das Angestelltsein und die Vorzüge der Arbeitslosenversicherung, statt einer eigenen Existenzgründung. Dabei zeigte sich dieses Jahr auch, das insbesondere unter jungen Leuten der Gründergeist massiv zurückgegangen ist.
Insbesondere das kleine und mittlere Unternehmertum (KMU), der vielbeschriebene Motor der deutschen Wirtschaft, ist jedoch auf ständig "frisches Blut" angewiesen. Im Jahr 2019 machten die KMU mit 99,4 Prozent noch den grössten Anteil an Unternehmen in Deutschland aus.
Von den deutschen KMU wiederum waren 82 Prozent aller Unternehmen sogenannte Kleinstunternehmen mit bis zu 9 Beschäftigen. Aus dieser Gruppe von Unternehmen entspringen ständig neue Wertschöpfungsketten, technologische Innovationen und gesellschaftlich benötigte Angebote, welche grössere Unternehmen nicht zu leisten im Stande sind. Wobei naturgemäss auch die Fluktuation in diesem Unternehmensbereich höher ist.
Der im Dezember vereidigte, neue Bundeswirtschaftsminister entspringt einer Partei, welche dieses Jahr zum Wahlkampf mit einem Gründungskapital gelockt hat. Demnach ist in Zukunft eine unbürokratische Förderung von Existenzgründern in Höhe von 25.000 Euro angedacht.
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