Die Wenigbesteller beim Onlinehandel näher beleuchtet

Wer sind die Wenigbesteller beim E-Commerce in Europa und was sind ihre Vorbehalte gegenüber dem Einkaufen im Internet? Wie verhalten sich die deutschen Wenigbesteller im EU Vergleich? Können die Onlineshops und Internetmarktplätze ihre Angebote für den Verbraucher noch zufriedenstellender gestalten? Antworten auf diese Fragen erhältst du nachfolgend.

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Wenigbesteller im Onlinehandel

Wenigbesteller im Fokus

Im Einzelhandel profitierte der E-Commerce am stärksten von der Coronakrise. In allen Sparten wuchs der Umsatz in den letzten zwei Jahren zweistellig. Jedoch gibt es auch die Wenigbesteller, welche nicht so internetaffin einkaufen.

Eine Eurostat-Umfrage unter europäischen Kunden, deren Online-Einkäufe länger als drei Monate zurückliegen, befragte eben diese Wenigbesteller. Die Studie wurde nun im neuen European E-Commerce Report 2022 der europäischen Dachverbände Ecommerce Europe und EuroCommerce veröffentlicht.

Demnach gibt es deutliche Unterschiede unter den europäischen Wenig-Bestellern, indem was sie davon abhält im Internet einzukaufen. Soviel sei schon vorweggenommen: Die deutschen Verbraucher haben vergleichsweise wenig Berührungsängste mit dem Onlinehandel.

Deutsche Wenigbesteller mit weniger festen Gewohnheiten

Im EU-Durchschnitt gaben 54 Prozent der Wenigbesteller an, bewusst lieber stationär einkaufen zu wollen. Dies entweder aus Gewohnheit, aus Loyalität zu Händlern oder zum Testen der Produkte. In Deutschland sind dies jedoch nur 38 Prozent, der drittniedrigste Wert in der EU hinter Ungarn mit 21 Prozent und Irland mit 31 Prozent.

Vor allem in den Niederlanden mit 85 Prozent, Spanien mit 83 Prozent und Kroatien mit 82 Prozent gehen Wenigbesteller lieber in den stationären Handel, anstatt online zu shoppen.

Deutsche Verbraucher von E-Commerce überzeugt

Der Onlinehandel hat viele Mitspieler bzw. Dienstleister. Die Qualität der Händler, Zahlungsdienstleister und Zusteller scheint die deutschen Verbraucher zu überzeugen.

So gaben gerade einmal 2 Prozent der deutschen Wenigbesteller an, dass sie wegen der Lieferqualität den Onlinehandel vermeiden. Der EU-Durchschnitt lag in der Lieferqualität bei 9 Prozent. Im nationalen Vergleich schreckten die Portugiesen mit 38 Prozent wegen den Lieferbedingungen vor einem Internetkauf zurück.

Hohe 18 Prozent der EU weiten Wenigbesteller werden von der Sorge um fehlende Bezahlsicherheit und Datenschutz im Internet vom E-Commerce abgeschreckt. National haben auch in dieser Kategorie die Portugiesen mit 69 Prozent am höchsten Sorge und meiden deshalb das Onlineshopping. Von den deutschen Wenigbestellern halten sich nur 8 Prozent wegen der Sorge um fehlende Bezahlsicherheit und Datenschutz im Internet von einem Internetkauf ab.

Onlineshopping wird zu wichtiger Versorgungssäule

Die Studie zeigt die hohe Zufriedenheit mit der Branche in Deutschland. Demnach sind die von den Unternehmen gesetzten Standards beim Onlinehandel innerhalb der EU mit am besten. Dabei gilt es für die deutschen Unternehmen weiter dranzubleiben und die E-Commerce-Trends weiter zu verfolgen.

Gleichzeitig zeigt die Studie wie normal das Onlineshopping geworden ist und entsprechend die Bestellhäufigkeit zugenommen hat. Der E-Commerce bildet mittlerweile eine grosse Säule in der täglichen gesellschaftlichen Versorgung.

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Die Umsätze im Onlinehandel schrumpfen

Der Gewinner der Coronakrise bleibt der Onlinehandel mit zweistelligen Wachstumsraten in den letzten zwei Jahren und einer gravierenden Steigerung der Marktanteile. Durch die Ukrainekrise mit dem rasanten Anstieg der Inflation und sinkendem Verbraucherinteresse, muss aber auch der Internethandel Federn lassen. Wir zeigen dir, wie die neuen Prognosen aussehen.

Unternehmen müssen bei ihrer vertraglichen Zusammenarbeit EU-Recht beachten

Die Vertragsfreiheit unter Unternehmen hat Grenzen und muss geltendes EU Recht beachten, was durch die Vertikal Gruppenfreistellungsverordnung und Vertikal Leitlinien spezifiziert wird. Diese regeln etwa den Umgang von Herstellern mit Händlern und wurden jetzt überarbeitet. Wer von dem ab 1. Juni 2022 geltendem Recht profitiert, haben wir zusammengefasst.

Onlinegründung einer GmbH ab August 2022 möglich

Die Onlinegründung einer GmbH soll in Deutschland ab August 2022 möglich sein, dies wurde schon vor einem Jahr im Gesetz zur Umsetzung der Digitalisierungsrichtlinie festgelegt. Das in Kürze in Kraft tretende Gesetz soll jetzt noch diverse Erweiterungen bekommen. Wir zeigen dir in einer Übersicht die wichtigsten Punkte zu den Änderungen des DiRUG.

Über den Autor
René Wendler

René Wendler

René hat die letzten 20 Jahre erfolgreich Geschäftsmodelle zur Betreuung von Gründern und Unternehmern aufgebaut. Damals wie heute adressiert er gemeinsam mit seinem Team Solo-Selbstständige und Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern, welche weder die mediale noch politische Aufmerksamkeit haben, obwohl sie 95% aller Unternehmen in Deutschland stellen und 60% aller Arbeitsplätze absichern. Daraus entstanden ist auch unternehmenswelt.de, die mittlerweile größte Anlaufstelle für Gründer und Unternehmer in der D/A/CH Region mit über 500.000 Mitgliedern.

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