Businessplan Fitnessstudio: Leitfaden zum Studioerfolg
Dein Studio, unser Plan!
Die Erstellung eines Businessplans für dein Fitnessstudio birgt zahlreiche Vorteile:
- Klare Zielsetzung und Struktur: Ein detaillierter Businessplan gibt dir eine klare Vorstellung von deinem Fitnessstudio, indem er dir hilft, dich im umkämpften Fitnessmarkt zurechtzufinden und deine Vision konkret zu planen.
- Schritt-für-Schritt-Anleitung: Durch Businessplan Muster geführt, legst du schrittweise fest, wie du dein Fitnessstudio aufbauen und führen möchtest, von der Gründung bis zum laufenden Betrieb.
- Grundlage für Soll/Ist-Vergleiche: Der Businessplan dient dir als Werkzeug für die fortlaufende Überprüfung und Anpassung deiner Geschäftsstrategie anhand von Soll/Ist-Vergleichen.
- Überzeugung von Geldgebern: Auf Basis des Businessplans kannst du spezielle Finanzierungspläne erstellen, die die Tragfähigkeit deines Vorhabens für Fördermittelgeber, Banken, Business-Angels oder Investorengruppen nachweisen.
- Teilnahme an Wettbewerben: Der Businessplan ermöglicht es dir, an Gründerwettbewerben, Start-up-Challenges oder Innovationswettbewerben teilzunehmen, um Sichtbarkeit und möglicherweise weitere Unterstützung zu gewinnen.
Hier findest du die wichtigsten Inhalte und Hinweise für einen professionellen Businessplan Fitnessstudio:
Ein gutes Executive Summary macht neugierig auf mehr und legt den Grundstein für eine erfolgreiche Präsentation deines Businessplans. Nimm dir die Zeit, es sorgfältig zu erarbeiten, denn es könnte der Schlüssel zur Sicherung der Unterstützung sein, die du brauchst.
Hier ein paar Hinweise zur Gestaltung:
- Kurz und prägnant: Halte das Executive Summary kurz. Ideal sind 1-2 Seiten. Dein Ziel ist es, Interesse zu wecken und die Leser*innen dazu zu bringen, mehr erfahren zu wollen.
- Stelle dein Konzept vor: Beginne mit einer klaren Darstellung deines Fitnessstudio-Konzepts. Was macht dein Studio einzigartig? Welche Fitnessdienstleistungen bietest du an?
- Zielmarkt und Zielgruppe: Definiere deinen Zielmarkt und deine Zielgruppe. Wer sind deine Kund*innen und warum wählen sie dein Fitnessstudio?
- Wettbewerbsvorteile: Hebe hervor, was dich von anderen Fitnessstudios unterscheidet. Sind es besondere Kurse, Geräte, der Standort oder vielleicht dein Kundenservice?
- Geschäftsmodell: Erläutere kurz, wie dein Fitnessstudio Geld verdienen wird. Gehe auf Mitgliedschaftsmodelle, Zusatzangebote und eventuelle Kooperationen ein.
- Finanzielle Highlights: Gib einen Überblick über die finanziellen Aussichten. Dazu gehören Startkapitalbedarf, erwartete Einnahmen und Gewinne sowie der Break-Even-Punkt.
- Team: Stelle dein Gründungsteam vor. Welche Erfahrungen und Qualifikationen bringt ihr mit, die zum Erfolg des Studios beitragen?
- Umsetzungsplan: Skizziere die nächsten Schritte. Was sind die Meilensteine für die Eröffnung und die ersten Betriebsmonate?
- Aufruf zum Handeln: Schließe mit einem starken Call-to-Action. Ermutige die Leserinnen und Leser, Kontakt aufzunehmen, um mehr Informationen zu erhalten oder sogar ein Treffen zu vereinbaren.
Der Gründungsbereich in der Fitnessbranche ist riesig. Du kannst ein eigenes Fitnesstudio planen, ein bestehendes Studio übernehmen oder dich einem Franchise anschliessen.
Geschäftsideen in der Fitnessbranche: Träumst du von einem gesundheitsorientiertem Fitnessstudio, einem Bodybuilding- oder Crossfitstudio oder gar von einer riesigen Multifunktionsanlage mit allen Fitnessbereichen, Wellness und Spa?
Leistungsangebot Fitnessstudio präzisieren
Es gibt es verschiedene Trainingsmethoden, die du in dein Studio intergrieren oder auf die du dich spezialisieren kannst, etwa isometrische, hochintensive, neurozentrierte oder elektrostimulierte Trainingsformen.
Beantworte u.a. folgende Fragen:
- Planst du Eigengewichts-, Gerätetrainings auf der Fläche, in Einzelsitzungen oder Kursen?
- Zentrierst du deine Fitnessangebote eher Indoor oder auf Outdoortrainings in Form von Bootcamps oder Flashmob-Yoga?
- Magst du Angebote eher für junge Menschen, Businessgeplagte oder lieber für die steigende Anzahl an Senioren konzipieren?
Liefere eine präzise Beschreibung deines geplanten oder zu übernehmenden Fitnesstudios inklusive der angebotenen Leistungen.
Alleinstellungsmerkmal benennen!
Mache dir bewusst, dass der Fitnessmarkt sehr fluide ist und sich immer weiter entwickelt. Bringe daher zum Ausdruck, wie du dich von der Konkurrenz abheben und Schritt halten willst:
- Bist du besonders günstig im Preis bei vollem vergleichbaren Angebotsspektrum?
- Kann man bei dir zusätzliche Leistungen buchen, etwa Getränkeflatrate, Magnetfeldtherapie, Solarium, Ernährungsberatung, Personal-Training oder Sauna?
- Welche besonders erwähnenswerten Ausstattungsmerkmale gibt es, etwa innovative Geräte, besondere Kurse, Cryptokammer, Eisbad, Trainer mit besonderen Lizenzen?
Tipp: In diesem Kapitel solltest du den zentralen Punkt deiner Unternehmensgründung präzise herausarbeiten, indem du dich auf die Schlüsselelemente deines Angebots und dessen Marktpositionierung konzentrierst. Lass dich hierbei auch von Branchenevents wie der FIBO oder der ISPO inspirieren, um aktuelle Trends und Marktentwicklungen in deine Überlegungen einzubeziehen.
In diesem Teil des Geschäftsplans geht es um deine fachlichen und betriebswirtschaftlichen Kompetenzen. Beschreibe sämtliche relevanten Aus- und Fortbildungen sowie personellen Qualifikationen als selbständig handelnde Persönlichkeit.
Kernfrage: Warum funktioniert dein Fitnessstudio, hast du einen professionellen Hintergrund etwa als Sportwissenschaftler, Fitnessinstructor, Fitnessökonomin oder Physiotherapeut?
Fitnessstudio oder freiberufliche/-r Trainer/in?
Für die Eröffnung eines Fitnessstudios ist gesetzlich keine spezielle Qualifikation erforderlich. Doch um dich von der Konkurrenz abzuheben und dein Angebot zu schärfen, sind Fachkenntnisse essenziell.
Mit einer B-Lizenz als Fitnesstrainer erreichst du schon viele Kunden. Eine A-Lizenz ermöglicht dir zusätzlich, Leistungssportler persönlich zu betreuen.
Tipp: Spezialisiere dich auf gefragte Bereiche wie Rückentraining oder Aqua Fitness, um besonders attraktiv für Kunden zu sein, die über Krankenkassen abrechnen möchten. Du kannst dich entweder in Vollzeit-Intensivkursen oder berufsbegleitend weiterbilden. Der Verband Deutscher Fitness- und Gesundheitsunternehmen e.V. hilft dir, einen passenden Kurs zu finden.
Als Yogalehrer/-in selbständig
Wenn du als Yogalehrer durchstarten möchtest, kontaktiere den Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V., um deine Qualifikationen zu überprüfen oder zu erweitern. Es gibt vierwöchige Intensivkurse mit mindestens 200 Stunden, nach denen du dich Yogalehrer nennen kannst. Für eine umfassende Ausbildung empfiehlt der Bundesverband 720 Stunden über vier Jahre.
Übung macht den Meister!
Solides betriebswirtschaftliches Wissen bildet die zweite Säule deines Projekts und ist essenziell, nicht nur für Gespräche mit Banken. Erkennst du Defizite in bestimmten Bereichen, zeige klar auf, wie du diese durch Fortbildungen, Webinare oder Coaching-Angebote beheben möchtest.
Im Punkt Markt und Wettbewerb widmest du dich besonders deinem Standort- und deinen Mitbewerbern.
Erstelle eine Marktanalyse für deinen Standort, indem du das Einzugsgebiet und deine potentielle Kundschaft in den Blick nimmst:
- Vor- und Nachteile des Standorts benennen
- aktuelle Wirtschaftslage des Einzugsgebietes dokumentieren und eine Prognose der Zukunftsaussichten
- Mit wie viel Konkurrenz musst du dir das Einzugsgebiet teilen?
- Wie planst du dich von deinen Mitbewerbern abzuheben und Marktanteile zu gewinnen?
- Welche Merkmale hat deine Zielgruppe, u.a. Alter, Motive, Kaufkraft, usw.
In der Konkurrenzanalyse nimmst du Bezug auf die zuvor ermittelten Wettbewerber:
- Wer sind die Mitbewerber namentlich?
- Wie ist deren Angebot und Preisstruktur?
- Wo liegen deren Stärken und Schwächen?
Markt und Nachfrage in Einklang bringen
Am Ende dieses Abschnitts solltest du klar deine Marktkenntnisse bewiesen und einen erfolgsversprechenden Marktauftritt skizziert haben. Bekräftige deine Aussagen mithilfe branchenspezifischer Studien, regionaler Statistiken oder Kundenbefragungen.
Analysiere so das Nachfragepotential und benenne besondere Vertragsbedingungen, etwa Nutzungsverträge mit längeren Laufzeiten zu günstigeren Konditionen, aber auch besondere Fitness- und Serviceangebote, welche dein geplantes Studio auszeichnen!
Nachdem du im vorangegangenen Abschnitt deine Zielgruppe präzise definiert hast, bist du nun in der Lage, zielgerichtete Marketingstrategien für dein Fitnessstudio zu entwickeln.
Marketingmix entlang der 4Ps
Die Erarbeitung eines effektiven Marketingmixes erfordert sorgfältige Überlegungen zur Auswahl deiner Zulieferer, beispielsweise für Fitnessgeräte oder Ernährungsprodukte, die Qualifikation und Auswahl der Trainer, die Gestaltung deines Dienstleistungsangebots und Preisgestaltung sowie die Entwicklung von Werbemaßnahmen und Kundenservices. Diese können Onlinebuchungssysteme, einen schnellen Check-in, „Bring-einen-Freund“-Tage, Handtuchservice und weitere Dienstleistungen umfassen.
Ein umfassendes Werbekonzept sollte zudem folgende fundamentale Bereiche abdecken:
- Eine gründliche Situationsanalyse, um den aktuellen Marktstatus zu verstehen,
- Eine zeitliche Planung für die Umsetzung der Marketingaktivitäten,
- Eine detaillierte Beschreibung der eingesetzten Ressourcen und Mittel,
- Die spezifischen Arten der Werbemaßnahmen, die du einsetzen möchtest,
- Ein effektives Werbe-Controlling zur Überwachung und Anpassung der Marketingeffizienz.
Tipp: Dein Marketingplan sollte darüber hinaus detailliert festlegen, welche Botschaften an welche Zielgruppen kommuniziert werden. Fokussiere deine Werbebotschaften auf ein bis zwei Schlüsselaspekte, um Klarheit und Wirksamkeit zu gewährleisten.
In diesem Abschnitt deines Unternehmenskonzepts beschreibst du, wie dein Fitnessstudio zukünftig aufgebaut sein soll.
Folgende Informationen musst du bereitstellen:
- Rechtsformwahl: In welcher Rechtsform willst du gründen – Einzelunternehmer, GbR, UG, GmbH?
- Teamstruktur: Alleine oder mit Mitarbeitern ab Start?
- Gewerbeanmeldung: Notwendig oder freiberufliche Tätigkeit?
- Technische Tools: Welche für Organisation?
- Delegation und Auslagerung: Buchführung, Steuern, Reinigung, Wartung – wer übernimmt was?
- Personalplanung: Einsatz von Trainern, Servicepersonal; Berücksichtigung im Finanzplan.
Analysiere hier die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken deines Unternehmens.
Führe eine SWOT-Analyse durch, um die Stärken und Schwächen deines Unternehmens sowie die Chancen und Risiken auf dem Markt zu identifizieren. Zeige, dass du alle Aspekte berücksichtigt hast.
Unsicherheitsfaktoren
Benenne potenzielle Unsicherheiten in der Gründungsphase und danach. Beschreibe Strategien, um diesen zu begegnen, und prüfe die Lösungsbereitschaft im Team.
Abhängigkeiten von externen Faktoren
Erörtere spezifische Risiken, wie Abhängigkeiten von Krankenkassenangeboten oder Firmenaufträgen, und deren potenzielle Auswirkungen auf dein Geschäft. Entwickle Gegenstrategien für gesetzliche oder interne Änderungen, die deine Einnahmen beeinflussen könnten.
Vorbereitung auf externe Einflüsse
Bereite dein Unternehmen auf mögliche staatliche Beschränkungen und politische Vorgaben, z.B. im Bereich Klimaschutz oder Nachhaltigkeit, vor. Überlege, wie dein Unternehmen proaktiv agieren kann, um auf solche Herausforderungen vorbereitet zu sein und langfristig erfolgreich zu bleiben.
Der finanzielle Teil deiner Businessplan Vorlage ist essentiell:
Plane Kosten und Einnahmen detailliert, um die Selbsttragfähigkeit deines Fitnessstudios zu belegen.
Folgende Punkte müssen im Finanzplan enthalten sein:
1. Marketing und Mitgliedschaften
Überprüfe deine Marketingstrategien, insbesondere das Mitgliedschaftssystem und die Preisdifferenzierung, gründlich.
2. Investitionen und Abschreibungen
Kläre Investitionen und Abschreibungszeiträume:
- Kosten für Immobilienkauf oder -miete (inkl. Makler, Notar, Steuern)
- Umbaukosten
- Ausstattung (Trainingsgeräte, Umkleiden, Saunen, Theke, Deko, Technik)
- Versicherungen (Studiohaftpflicht, private Krankenversicherung)
- Gründungskosten (Gewerbeamt, Stammkapital bei GmbH)
- Beratung (Steuer, Buchführung, Rechtsberatung)
- Marketing und Werbekosten
- Staatliche Abgaben und Steuern
3. Laufende Kosten
Berücksichtige detailliert laufende Kosten wie Energie, Wasser, Equipment, Personal, Weiterbildungen, Wartungen und staatliche Gebühren. Selbstverständlich zählt hierunter auch dein Unternehmerlohn!
4. Liquiditätsschutz
Sichere deine Liquidität durch Nutzung von Fördermitteln und günstigen Krediten. Baue eine Reserve für unvorhergesehene Ausgaben und die Anfangsphase auf. Erstelle eine Rentabilitätsvorschau für die ersten 3-5 Jahre.
5. Fördermittel für Gründer
Die Erstausstattung eines Fitnessstudios mit modernen Geräten, einem Wellnessbereich und einem Getränkeservice kann schnell das vorhandene Eigenkapital übersteigen. Als Gründer hast du allerdings die Möglichkeit, staatliche Fördermittel in Anspruch zu nehmen und von zinsgünstigen Krediten zu profitieren.
Mögliche Förderoptionen sind u.a. der Gründungszuschuss, das ERP Startgeld oder eine Finanzierung durch stille Beteiligung über den Mikromezzaninfonds.
Trotz zahlreicher Businessplan Beispiele ist das Schreiben eines Businessplans oft mühsam, auch für erfahrene Unternehmerinnen und Unternehmer. Deshalb haben wir ein Tool entwickelt, das dich Schritt für Schritt durch den Prozess führt. Mit unseren erprobten Formulierungen und deinen Daten bekommst du am Ende einen fertigen Businessplan zum Herunterladen und Ausdrucken.
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