· Digitales Unternehmertum

Nach der Digitalisierung ist davor

Die Digitalisierung der Geschäftsmodelle und staatlicher Abläufe war letztes Jahr noch ein ganz grosses Thema - mittlerweile hat die öffentliche Bedeutung verloren - insbesondere du als Unternehmer solltest die Digitalisierung in deinem Business aber stetig weiterführen und die rasant zunehmenden Technologien ausnutzen.

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Digitalisierung verändert Geschäftsmodelle

Nach der DIHK-Digitalisierungsumfrage kämpfen Unternehmen branchen- oder größenbedingt mit spezifischen Komplexitäten hinsichtlich ihrer Digitalisierung. Insbesondere ändern sich ganze Geschäftsmodelle dank dem Einsatz neuer Technologien.

Dabei spielt die Konkurrenz durch neue Geschäftsmodelle bei kleineren Unternehmen eine dominantere Rolle als bei grösseren. So erachten 20 Prozent der befragten Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern, konkurrierende Geschäftsmodelle als eine der größten Herausforderungen. Dagegen sehen sich nur 10 Prozent der Grossunternehmen davon betroffen.

Insbesondere in der Finanzwirtschaft mit 30 Prozent sowie im Handel mit 23 Prozent spielen die sich verändernden Geschäftsmodelle eine besonders große Rolle.

Digitalisierung der Unternehmen gestiegen

Laut der  DIHK-Digitalisierungsumfrage bewerten 39 Prozent aller Unternehmen ihren digitalen Reifegrad als voll entwickelt oder nahezu voll entwickelt. Im Jahr 2017 waren dies damals nur 27 Prozent. Die Hälfte der befragten Unternehmen sieht sich mittlerweile mittelmässig digitalisiert. Vor 4 Jahren waren dies noch 60 Prozent. Schliesslich schätzen sich 11 Prozent der Unternehmen aktuell als niedrig digitaliert ein.

Digitaler Vorreiter bei der Digitalisierung bleibt die Informations- und Kommunikationsbranche. Hier stuften sich 75 Prozent der Unternehmen als voll oder nahezu voll digitalisiert ein. Dagegen bewertet knapp die Hälfe der Finanzunternehmen ihren Digitalisierungsstand als voll oder nahezu voll entwickelt ein. Die sonstigen Dienstleister wie etwa Eventagenturen oder Lieferdienste schätzen ihre Digitalisierung als durchschnittlich ein.

Die Branchen Bau, Verkehr, Handel und Industrie ordnet sich hinsichtlich ihrer Digitalisierung mehrheitlich im Mittelfeld ein. Jeder dritte Industrie- oder Handelsbetrieb erachtet sich beim Thema Digitalisierung sehr gut oder gut aufstellt.  Im Bau und Verkehr ist es jedes vierte. Nicht oder nur unzureichend digitalisiert sieht sich fast jedes zehnte Industrieunternehmen. Im Bau sind die 13 Prozent und im Handel 15 Prozent der Unternehmen.

Das Gastgewerbe bildet laut Umfrage das Schlusslicht in der Selbsteinschätzung zum Digitalisierungsstand.  Mit 21 Prozent liegt der Anteil an Unternehmen, die nach eigener Einschätzung nur einen geringen Digitalisierungsgrad aufweisen, am höchsten.

Unternehmensgrösse vs. Technologieeinsatz

Entsprechend der Unternehmensgrösse unterscheidet sich laut Umfrage auch der Einsatz der Technologien. Großunternehmen mit über 1000 Mitarbeiter setzen zu einem Drittel Künstliche Intelligenzen ein. Kleine Unternehmen mit unter 10 Mitarbeitern ist dies nur etwa jedes zehnte Unternehmen.

Bei 42 Prozent der Grossunternehmen kommt schon der 3D-Druck zum Einsatz. Während dies bei kleinen Unternehmen nur knapp vier Prozent sind.

Im Bereich Robotik und Sensorik ist der Unterschied noch grösser. Etwas mehr als der Hälfte aller Großunternehmen hat diese Technologie im Einsatz. Im Gegensatz zu vier Prozent der kleineren Unternehmen.

Infrastruktur mit Einfluss auf Unternehmenserfolg

Als Unternehmer benötigst du für ein konkurrenzfähiges, höchst digitalisiertes Geschäftsmodell, eine funktionierende und belastbare digitale Infrastruktur.  In der DIHK-Digitalisierungsumfrage beklagen mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen eine unzureichende Verfügbarkeit von schnellem Internet an ihrem Unternehmensstandort. So gaben 26 Prozent der Unternehmen an, dass die Verfügbarkeit von schnellem Internet nicht ihrem tatsächlichen Bedarf entspricht.

Kriseneffekt in der Digitalisierung

Die aktuell anhaltende Krise hat bei den Unternehmen die Digitalisierung erst recht auf den Plan gerufen. So gaben zirka 44 Prozent der Unternehmen an, dass die gestiegene Notwendigkeit einer Digitalisierung durch die Krisenbestimmungen angefacht wurden.

Mit 57 Prozent war dies bei Unternehmen aus der Finanzwirtschaft der Fall. Gefolgt von 48 Prozent aus dem sonstigen Dienstleistungssektor und 45 Prozent aus der Industriebranche.

Im Handel schwankt dieser Anteil stark nach Unternehmensgröße. Während 37 Prozent der kleinen Händler mit unter 10 Mitarbeitern ihre Prozesse, Dienstleistungen oder Vertriebskanäle aufgrund der Krise digitalisiert haben, sind dies bei den Unternehmen zwischen 10 und 250 Mitarbeitern 42 Prozent und bei den größeren Handelsunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern 64 Prozent.

Freies unternehmerisches Potential durch Digitalisierung

Wie du erkennen kannst, ergeben sich bei Einsatz neuer Technologien je nach Branche und Unternehmensgrösse unterschiedliche Herausforderungen aber auch Chancen. Es entstehen neue effizientere Geschäftsmodelle, die mit Zunahme der Technologien einen hohen Anpassungsdruck erzeugen. 

Das Thema Digitalisierung solltest du deshalb trotz Überbrückungshilfen und stufenweiser Rückkehr in die gesellschaftliche Normalität nicht vernachlässigen. Gerade auftragsfreie Zeiten solltest du für Investitionen und technologische Aufrüstungen deines Geschäftsmodells nutzen.

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Über den Autor
René Wendler

René Wendler

René hat die letzten 20 Jahre erfolgreich Geschäftsmodelle zur Betreuung von Gründern und Unternehmern aufgebaut. Damals wie heute adressiert er gemeinsam mit seinem Team Solo-Selbstständige und Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern, welche weder die mediale noch politische Aufmerksamkeit haben, obwohl sie 95% aller Unternehmen in Deutschland stellen und 60% aller Arbeitsplätze absichern. Daraus entstanden ist auch unternehmenswelt.de, die mittlerweile größte Anlaufstelle für Gründer und Unternehmer in der D/A/CH Region mit über 500.000 Mitgliedern.

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