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Corona-Knick bei Nachfolgeplanungen überwunden
Im ersten Corona-Jahr 2020 waren viele Unternehmen mit der Krisenbewältigung beschäftigt. Dabei rückten die Nachfolgeplanungen in den Hintergrund. Laut den Ergebnissen des aktuellen KfW-Nachfolge-Monitoring scheint der „Corona-Knick“ bei den Unternehmensnachfolgen aber überwunden.
So haben sich im Jahr 2021 wieder 39 Prozent der mittelständischen Unternehmen mit einer Nachfolgeregelung befasst. Im Vorjahr 2020 betrug der Anteil nur 33 Prozent.
Aktuell streben von den 3,8 Millionen mittelständigen Unternehmen bis zum Ende des Jahres 2022 rund 230.000 eine Nachfolge an. Davon haben sich laut KfW schon 170.000 Unternehmen erfolgreich mit ihren Nachfolgern geeinigt oder befinden sich in Verhandlungen.
Ein Drittel der Unternehmerschaft über 60 Jahre
Insbesondere wegen der demografischen Entwicklung wird die Unternehmensnachfolge in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung zunehmen. Die Zahl der älteren Unternehmer im Mittelstand steigt kontinuierlich. Gegenwärtig befinden sich laut KfW 28 Prozent der Inhaber in der Altersgruppe ab 60 Jahre. Dies sind mehr als eine Million.
Die strukturelle Nachfolgelücke wird aber nicht nur durch die geburtenschwachen Jahrgänge repräsentiert. In den zahlenmässig geringer nachfolgenden Generationen, ist auch ein sinkender Gründergeist zu verzeichnen.
Wer den Weiterbestand seines Unternehmens absichern möchte, muss daher seine Unternehmensnachfolge optimal planen und verschiedene Varianten der Weitergabe prüfen, wie etwa neben der familieninternen Weitergabe, der Verkauf an Mitarbeiter oder Externe.
600.000 Unternehmensübernahmen in 5 Jahren
In den nächsten fünf Jahren sollen laut der KfW-Forscher insgesamt 600.000 Unternehmen einen neuen Nachfolger bekommen. Dies wären im Durchschnitt rund 120.000 pro Jahr. Der KfW-Gründungsmonitor zeigt diesbezüglich aber eine bedrohliche Ausgangssituation.
So gab es im Durchschnitt der letzten fünf Jahre nur etwa halb so viele Übernahmegründungen, pro Jahr rund 60.000. Dabei verschärfte sich die dramatische Situation während mit der Corona-Krise noch. So betrug im Jahr 2020 die Zahl der Unternehmensnachfolgen lediglich 46.000 Stück.
Wie unter diesen Vorraussetzungen die kommenden, massiven Unternehmensübernahmen realisiert werden sollen, bleibt abzuwarten.
Familie bei Unternehmensnachfolge im Fokus
Unter den aktuellen Gegebenheiten, rückt die familieninterne Unternehmensnachfolge wieder in den Fokus. Im Jahr 2019 wurden nur 34 Prozent der Unternehmen an Familienmitglieder weitergegeben. Im ersten Krisenjahr 2020 waren dies dann schon 46 Prozent.
Auch der Wille der Mittelständler ihr Unternehmen an eigene Nachkommen weiterzugeben ist in den letzten zwei Jahren gestiegen. Zogen noch vor der Coronakrise etwa 45 Prozent die Übergabe an ein Familienmitglied in Betracht, waren dies im Jahr 2020 schon 61 Prozent und in 2021 mit 54 Prozent immer noch deutlich mehr.
Damit ist die Familiennachfolge aktuell eindeutig die beliebteste Variante bei der Unternehmensübergabe. Der Wille zur Weitergabe an Beschäftigte des Unternehmens ist aktuell mit 35 Prozent auch erhöht. Dagegen favoritisieren die Mittelständler einen externen Unternehmensverkauf nur noch 41 Prozent.
27.000 Unternehmen aktuell ohne Nachfolge
Die Wirtschaft in Deutschland scheint in den nächsten Jahren massiv bedroht. Abnehmender Gründergeist, der Rückzug der Babyboomer und die Nachfolge der geburtenschwachen Jahrgänge, stellen besonders die KMU vor gravierenden Nachfolgeproblemen.
Bereits heute gehören laut KfW auch Unternehmensschliessungen wegen nicht gelungener Nachfolgeregelung zum Marktbild. Demnach müssen auch bis Ende 2022 rund 12 Prozent der Unternehmen, etwa 27.000 Stück, mit einer gescheiterten Nachfolge rechnen.
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