Businessplan Coach: Mit Expertenwissen punkten
Businessplan erstellen als Berater und Coach
Jede Gründung ist einzigartig und folgt einem individuellen Fahrplan. Willst du die wichtigsten Punkte deiner geplanten Selbständigkeit übersichtlich und nachvollziehbar als Handlungsleitfaden festhalten, ist der Businessplan dein wichtigstes Gründungsdokument.
Businessplan für Fördermittel und Zuschüsse
In erster Linie erstellst du einen Businessplan für dich selbst. Benötigst du für Startinvestitionen jedoch externe Geldgeber oder kannst gar Fördermittel für deine Tätigkeit als selbständiger Coach beantragen, dann musst du dafür ebenfalls einen Businessplan vorweisen. Dieser unterscheidet sich je nach Anlass von einem allgemeinen Businessplan Muster. Ein Businessplan für die Bankfinanzierung oder der Businessplan für Fördermittel sollte speziell auf die geldgebende Institution ausgerichtet sein.
Freie Berufe und ihre Besonderheiten
Rechts-, steuer- und wirtschaftsberatende Berufe sowie rein wissenschaftliche, schriftstellerische, unterrichtende Tätigkeiten und die sogenannten ähnlichen Berufe gelten als freiberufliche Tätigkeiten. Im Regelfall bist du als selbständiger Coach somit Freiberufler/-in.
Selbständige Freiberufler müssen keine Gewerbesteuer zahlen, unterliegen in einzelnen Berufsgruppen jedoch besonderen Zuslassungspflichten. Vor Beantragung deiner Freiberuflichkeit solltest du dich deshalb genau mit dem Zweck deiner Tätigkeit befassen. Die prüfenden Finanzämter wollen klare Merkmale der freiberuflichen Selbständigkeit sehen, um diese als solche anzuerkennen.
Selbständig als Beraterin und Coach
Berater und Coaches sind gefragte Dienstleister. In unterschiedlichsten Wirtschaftszweigen schätzen Auftraggeber Know-how und Führungsstärke ausgewiesener Expertinnen und Experten im jeweiligen Fachgebiet. Zur Ausbildung von Führungskräften, als externe Berater in komplexen Produkt- und Projektentwicklungen, zur Ausbildung persönlicher Wesensmerkmale oder als Personal Trainer finden Gründerinnen und Gründer attraktive Startmöglichkeiten in die Selbstständigkeit.
Tragfähigkeit der Geschäftsidee
Der Trend zur persönlichen Beratung birgt jedoch auch Schattenseiten. Selbständige Berater & Coaches müssen sich auf einem hart umkämpften Markt behaupten und von der Konkurrenz deutlich abgrenzen. Dienstleistung und Gründerpersönlichkeit sind eng verknüpft und wichtig für den Vertrauensaufbau bei der Neukundengewinnung. Ob es für dein Coaching auch wirklich einen Markt gibt, in dem du bestehen kannst, ist deshalb ein wesentlicher Bestandteil im Businessplan Muster.
Auf maximal 1–2 Seiten ausformuliert ist das Executive Summary eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte im Businessplan. Folgst du beim Schreiben der Faustregel: „Realistisch und Zuversichtlich“ stehen die Chancen gut, dass du Fördermittelgeber und mögliche Finanzierungspartner neugierig machst und sie mehr erfahren wollen, um eventuell in dein Gründungsvorhaben zu investieren.
Konzentriere dich beim Schreiben auf die relevantesten Informationen, die zum Verständnis deines Geschäftsmodells beitragen ohne dem Detailwissen des Businessplans vorzugreifen.
Tipp: Schreib das Executive Summary ganz am Schluss, sobald alle Kapitel des Businessplans stehen und nutze dafür unsere Executive Summary Checkliste.
Die Geschäftsidee ist das Herzstück deiner Gründung. Umreisse hier kurz und klar die Vision deines Coaching-Angebots und womit du konkret Umsatz erzielen willst.
Beantworte u.a. folgende Fragen im Businessplan Beispiel:
- Welche Coaching-Leistungen willst du anbieten?
- In welchem Segment sind die Beratungsleistungen angesiedelt; z.B. als Wirtschaftscoach; im Bereich Gesundheit, Spiritualität etc.?
- Welches konkrete Kundenbedürfnis erfüllt deine Beratung?
- Welchen Nutzen hat deine Zielgruppe durch das geplante Coaching-Angebot?
- Was sind deine Leistungsversprechen?
- Worin besteht dein Alleinstellungsmerkmal?
Berufliche Qualifikation, zusätzliche Ausbildungen und Fertigkeiten fallen in den freien Berufen stärker ins Gewicht, als bei rein gewerblichen Tätigkeiten, die sich vor allem auf den Verkauf eines Produkts konzentrieren.
Positionierung als Expertin resp. Experte
Als Steuerberater, Business Coach, Personal Trainer oder Yogalehrerin musst du deshalb deine besonderen Eigenschaften als Gründer und Expertin resp. Experte noch stärker ins Zentrum rücken. Wodurch kannst du in deiner Branche vor Mitbewerbern punkten? Warum entscheidet sich deine Zielgruppe ausgerechnet für dein Coaching und nicht für den Workshop der Konkurrenz?
Zulassungspflichten kennen
In einigen freien Berufsgruppen bedarf es außerdem einer speziellen Zulassung, willst du selbständig tätig sein.
Dies gilt für die 12 verkammerten freien Berufe:
- Ärzte,
- Zahnärzte,
- Tierärzte,
- Apotheker,
- Psychotherapeuten,
- Notare,
- Rechtsanwälte,
- Patentanwälte,
- Steuerberater,
- Wirtschaftsprüfer,
- Architekten und
- Beratende Ingenieure.
Wichtiger Praxistipp: Vor dem Start in die Selbständigkeit solltest du genau prüfen, ob du als Berater/-in in deiner Branche einem der Freien Berufe zugeordnet wirst und deshalb u.U. einer Zugangsbeschränkung bzw. Zulassungspflicht unterliegst.
Im Businessplan Muster ist das Erstellen einer Buyer Persona elementarer Bestandteil deiner Zielgruppenanalyse. Nur, wer die Bedürfnisse und Wünsche der eigenen Zielkunden verstehst, kann Marketing- und Verkaufsstrategien passgenau gestalten.
Am Beginn deiner unternehmerischen Reise unterstützt dich die Buyer Persona bei der Optimierung deiner Geschäftsidee.
Wer weiss, was Zielkunden wollen, kann das eigene Produktangebot optimal auf Kundenbedürfnisse ausrichten.
Eine saubere Marktanalyse einschließlich der Kenntnis deiner wichtigsten Mitbewerber bildet die Grundlage für deine Ausführungen im Kapitel Markt und Wettbewerb.
Kapitalgeber wollen wissen, dass du verantwortungsvoll in die Selbständigkeit startest und deine Unternehmung sorgfältig planst. Das bedeutet vor allem eine Kenntnis der genauen Marktsituation und der wichtigsten Konkurrenten, gegen die du dich behaupten willst.
Besonderheiten für Berater und Coaches
Als Beraterin, Trainer oder Business Coach zählen hier wiederum deine Fertigkeiten, eine mögliche Nische zu besetzen oder ein innovatives Geschäftsmodell, das den bestehenden Markt sinnvoll aufwertet bzw. ergänzt.
Die richtigen Marketingmaßnahmen zu definieren, stellt Gründerinnen und Gründer im beratenden Umfeld vor eine besondere Herausforderung. Dies betrifft besonders die heilkundlichen Berufe, denen eine „anpreisende, irreführende oder vergleichende Werbung“ untersagt ist. Dazu gehört konkret die bewusste Herausstellung z.B. der Person des Arztes statt seiner Leistungen und Fähigkeiten. In diesen Fällen musst du dezenter agieren und zwar am Beispiel der Ärzteschaft grundsätzlich gemäß § 27 Abs. 1 der (Muster-)Berufsordnung der deutschen Ärzte (MBO) durch „sachlich berufsbezogene Informationen“.
TIPP: Erkundige dich am besten bei deiner Berufsgenossenschaft bzw. Kammer, ob dein Beruf unter das Verbot der „berufswidrigen Werbung“ eingeordnet wird.
Marketing-Mix entlang der 4 P’s
Darüber hinaus gilt: Ein solider Marketing-Mix entlang der 4 P’s ist eine verlässliche Basis für reichweitenstarke Werbemaßnahmen, um dein Coaching Business erfolgreich zu positionieren. Beantworte in diesem Zusammenhang folgende Fragen:
- Product | Produktpolitik: Was ist das bestmögliche Produkt bzw. Angebot für deine Zielgruppe?
- Price | Preispolitik: Welches Beraterhonorar berechnest du passend für den Markt, die Zielgruppe und natürlich auch für die gesamte Kalkulation?
- Promotion | Marketing-Kommunikationspolitik: Welche Marketingkanäle wirst du nutzen, um deine Zielgruppe da zu erreichen, wo sie sich aufhält?
- Place | Vertriebspolitik: Über welche Vertriebswege erreicht dein Angebot die zuvor definierte Zielgruppe (B2B oder B2C; Stationär oder Digital; Hybrid,...)
Marketing-Tipps für Coaches
Hier sind einige Tipps für Marketing-Strategien als Berater und Coach:
- Online-Präsenz, z.B. Google My Business, eine Website oder Social-Media-Kanäle
- Online-Bewertungen, zufriedene Kundenstimmen oder Open Badges für das Personal Branding
- Kostenlose Webinare oder Infoprodukte, um potenzielle Kunden anzuziehen und Expertenwissen zu demonstrieren
- Netzwerkveranstaltungen, Vorträge auf Messen, Konferenzen, Branchentreffs etc.
- weitere Offline-Marketing-Maßnahmen wie z.B. Flyer oder Anzeigen in Fachzeitschriften
Für eine Selbständigkeit als Coach ist eine Vielzahl an Rechtsformen denkbar. Wenn du dich nicht explizit für eine gesonderte Rechtsform entscheidest, so gilt automatisch mit Meldung beim Finanzamt das Einzelunternehmen als valide Firmierung. Dieses muss weder ins Handelsregister noch ins Partnerschaftsregister eingetragen werden. Du benötigest auch kein Mindeststammkapital, haftest jedoch bei Ansprüchen gegenüber deinem Unternehmen mit deinem gesamten Privatvermögen.
Gründen im Team
Wenn du als Coach eine Büro- oder Praxisgemeinschaft gründen willst, um Kosten zu sparen und ohne aufwendige Akquise neue Kunden zu gewinnen, empfiehlt sich die Gründung oder der Anschluss an eine Partnerschaftsgesellschaft.
Risiken absichern
Zur Absicherung von Risiken solltest du auf jeden Fall eine Betriebshaftpflichtversicherung erwerben. Sie greift immer dann, wenn Dritte einen Schaden erleiden, den du als Berater/-in innerhalb deiner selbständigen Tätigkeit verursacht hast. Darüber hinaus solltest du eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung abschließen, da diese im Gegensatz zur Betriebshaftpflicht nicht nur Vermögensfolgeschädenq abdeckt, sondern auch echte Vermögensschäden. Coachende Finanzmakler oder Steuerberater müssen sogar per Gesetz eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung abschließen.
Personalplanung
In diesem Punkt des Unternehmenskonzepts geht es aber nicht nur um die Wahl deiner Rechtsform, sondern insbesondere um die Strukturierung der Geschäftsabläufe: Wer macht was, wie, wann, wo? – Beschreibe, welche Unternehmensaufgaben zu welchem Zeitpunkt durch Mitarbeitende erfüllt werden.
Die SWOT-Analyse soll aufzeigen, welche Risiken deinen Unternehmenserfolg gefährden könnten, aber auch, welche Stärken dein Geschäftsmodell auszeichnen und zu einem nachhaltigen Erfolg beitragen.
Stell dir vor, was im schlimmsten Fall passieren könnte und wie du darauf vorbereitet bist.
Im Zuge der proaktiven Bewältigung möglicher Hindernisse kannst du z.B. Weiterbildungen, eigene Coachings, den Einsatz von Mitarbeitenden und technologische Hilfsmittel anbringen.
Zeige Verantwortung und Weitblick
Die SWOT-Analyse soll dir und deinen Leserinnen und Lesern vor Augen führen, dass du mit unternehmerischem Weitblick handelst.
Je nach Honorarsituation sind selbständige Trainer & Beraterinnen sehr flexibel in ihrer Planung, häufig genügen je nach Unternehmensmix zehn bis zwanzig Aufträge im Jahr, um ein regelmäßiges Einkommen zu generieren (u.a. durch Unternehmenscoachings; Gruppenworkshops; hochpreisige Privatkundschaft etc.).
Umso wichtiger ist ein solider Businessplan, der vom Beginn der Entschlussfassung bis zur Finanzierung alle Bereiche der geplanten Gründung sorgfältig aufschlüsselt und kalkuliert.
Beantworte im Finanzplan u.a. folgende Fragen:
- Welche Investitions- und laufenden Betriebskosten musst du zum Zeitpunkt der Gründung und in den ersten drei Jahren finanzieren?
- Welches Honorar wirst du im Gegenzug für deine Beratung bzw. Dienstleistung aufrufen?
- Wie viele Kunden bzw. Aufträge brauchst du, um mindestens kostendeckend zu arbeiten?
- Welche Margen müssen erreicht werden, um erste Gewinne zu erzielen?
TIPP: Kalkuliere nicht zu optimistisch und am besten in verschiedenen Fallszenarien.
Gebührenordnung kennen
Für freiberufliche Coaches gilt in einigen Branchen die staatlich festgelegte Gebührenordnung, etwa für Ärzte, Steuerberater, Rechtsanwälte oder Architekten. In allen anderen Fällen gilt:
Kenne deinen Markt, die Preise der Konkurrenz, aber auch die Preisbereitschaft deiner Zielgruppe.
Unternehmerlohn kalkulieren
Vergiss bei der Kalkulation auch nicht deine privaten Lebenshaltungskosten (Unternehmerlohn). Hast du einen Überblick über sämtliche anfallenden Gründungskosten und verfügst über eine erste Preiskalkulation, gilt es abzüglich vorhandener Eigenmittel deinen möglichen Fremdkapitalbedarf zu berechnen.
Startkapital sichern
Sorge dafür, dass dir in den ersten drei Jahren der Selbständigkeit nicht die Luft ausgeht und kalkuliere genügend Liquiditätspuffer. Diese Anfangsphase musst du im Zweifel finanziell überbrücken können, z.B. durch Rücklagen, einen KfW-Gründerkredit oder durch staatliche Fördermittel (z.B. Gründungszuschuss).
TIPP: Gründer und Solo-Selbständige mit wenig Sicherheiten, die von ihrer Bank keinen Kredit erhalten, können hier einen Mikrokredit in Höhe von bis zu 25.000 Euro unverbindlich anfragen.
Für den Start in dein Coaching Business machen wir es dir leicht! Mit unserem kostenlosen Businessplan Tool erstellst du im Handumdrehen deinen individuellen Businessplan. Das Tool führt dich Schritt für Schritt durch alle Kapitel des Businessplans und du fügst lediglich deine persönlichen Angaben und Kennzahlen ein.
Ein Businessplan Tool, das mitdenkt
Am Ende hältst du ein 10-seitiges Dokument in deinen Händen, deinen vollständigen Businessplan. Diesen Businessplan kannst du sofort für dich, die Förderprogramme der Agentur für Arbeit, für kleinere Finanzierungen und Zuschüsse verwenden.
Zum kostenfreien Businessplan Tool von UNTERNEHMENSWELT
Bild-Urheber:
iStock.com/Laurence Dutton