Businessplan Friseur: Vorlage für Meister!

Du willst deinen eigenen Friseursalon eröffnen oder als mobiler Friseur durchstarten? Der Businessplan ist dein Schlüssel zum Erfolg. Erfahre, wie du deine Geschäftsidee präzise planst, Konkurrenz analysierst und Fördermittel sicherst. Mit unserem Leitfaden bist du bestens vorbereitet, um erfolgreich zu gründen.

Dein Businessplan für Friseure!

Friseur-Stylistin haelt langen Zopf ihrer Kundin nach oben und setzt die Schere an.
»Ander Jahr, ander Haar.«

Friseursalon eröffnen: Darum brauchst du einen Businessplan

Der Businessplan für einen Friseursalon unterscheidet sich in mehreren Aspekten von jenen anderer Branchen. Unser Businessplan Muster bietet dir eine strukturierte Darstellung deiner Geschäftsidee, einschließlich einer detaillierten Planung für die Eröffnung deines Salons.

Businessplan für Banken und Behörden

Wenn du eine Startfinanzierung, Fördermittel, einen Gründungszuschuss oder einen Mikrokredit beantragen möchtest, ist der Businessplan das entscheidende Dokument für Banken und Behörden. Das Gleiche gilt, wenn du die Übernahme eines bestehenden Friseursalons planst.

Die Erstellung des Businessplans sollte jedoch nicht nur als Pflichtaufgabe für externe Stellen gesehen werden. Zwar ist er oft notwendig, um eine Finanzierung zu sichern, doch in erster Linie ist der Businessplan ein wertvolles Werkzeug für dich als Gründerin oder Gründer, um deine Geschäftsidee klar zu strukturieren und erfolgreich umzusetzen.

Dieser Aufbau hat sich in der Praxis etabliert:

  1. Executive Summary
  2. Geschäftsidee
  3. Gründerprofil
  4. Markt und Wettbewerb
  5. Marketing und Vertrieb
  6. Organisation deines Friseursalons
  7. SWOT-Analyse
  8. Finanzplan

Das Executive Summary bildet den Einstieg in deinen Businessplan. Viele Gründer begehen den Fehler zu glauben, das Executive Summary stelle eine kurze Einleitung zu den folgenden Kapiteln des Businessplans dar. In das Executive Summary gehören keine allgemeinen Floskeln. Nur wer die wichtigsten Punkte der geplanten Neugründung prägnant auf ein bis zwei Seiten zusammenfasst, kann sicher sein, dass sie Beachtung findet.

Dieser Punkt ist ein Kernstück deines Geschäftsplans, auf dem der restliche Teil aufsetzt. Hier beschreibst du konkret, womit du Geld verdienen wirst und was deine hierfür maßgeblichen Dienstleistungen als selbständige/-r Friseur/-in sind, einschließlich Preisen und möglichen Zusatzleistungen im Zuge der weiteren Entwicklung deines Friseursalons..

Folgende Fragen solltest du bei der Skizzierung deiner Geschäftsidee berücksichtigen:

  1. Planst du einen festen Standort mit eigenem Friseursalon oder vielleicht sogar mehrere Salons?
  2. Oder wirst du eher als mobiler Friseur tätig sein?
  3. Welche Leistungen wirst du deinen Kunden genau anbieten? – Spezialisierst du dich etwa als Herrenfriseur oder bietest du die komplette Bandbreite inklusive Colorationen und Haar-Extensions?
  4. Werden Friseurleistungen vielleicht noch um Kosmetikangebote ergänzt?
  5. Gibt es einen Maniküre-Bereich?

Alleinstellungsmerkmal: Um erfolgreich zu gründen, musst du deine Besonderheiten klar definieren. Ob ökologische Haarfarben, spezielles Ambiente oder top-geschulte Mitarbeiter – formuliere präzise, was dich von der Konkurrenz abhebt.

In Deutschland gelten für selbständige Friseurinnen und Friseure spezifische gesetzliche Anforderungen. Besonders wichtig ist die Meisterpflicht: Um einen eigenen Salon zu eröffnen und Lehrlinge auszubilden, benötigst du in der Regel einen Meisterbrief.

Ohne Meisterbrief hast du Alternativen: Beantrage eine Ausübungsberechtigung nach §7 HwO mit Gesellenprüfung und sechs Jahren Berufserfahrung (davon vier in leitender Position). Oder nutze eine Ausnahmebewilligung nach §8 HwO bei besonderen Umständen wie Alter oder Krankheit. Auch ein mobiler Friseurservice ist möglich, jedoch ohne Werbemöglichkeiten und auf Empfehlungen angewiesen.

Unabhängig von der gewählten Alternative sind umfassende handwerkliche, kaufmännische und rechtliche Kenntnisse erforderlich, die bei Bedarf durch Fachlehrgänge erworben werden können.

Eine ausführliche Markt- und Wettbewerbs-Analyse am geplanten Standort deines Friseursalons oder als mobiler Service ist die Grundlage für die Planung erfolgreicher Marketing-Maßnahmen und eine solide Finanzplanung.

Der richtige Standort ist entscheidend für den Erfolg deines Friseursalons. Eine gründliche Analyse sollte Faktoren wie Bevölkerungsdichte, Konkurrenz und Zielgruppenmerkmale berücksichtigen. Untersuche die Stärken und Schwächen der Mitbewerber und analysiere ihre Dienstleistungen, Preise und Marketingstrategien. In der stark umkämpften Friseurbranche musst du zeigen, wie du trotz hohem Produktivitätsdruck zufriedene Kunden gewinnst und profitabel bleibst.

Grundlage jeder erfolgreichen Marketing-Strategie für Friseure ist eine genaue Zielgruppenanalyse.

Beantworte deshalb zunächst folgende Fragen:

  • Wer ist als Zielgruppe definiert? (Alter, Geschlecht, Einkommen und andere Merkmale bevorzugter Kunden) 
  • Wie kann die Zielgruppe passend angesprochen werden?
  • Wie soll dein Friseursalon heißen (Affinitätsprinzip)?
  • Welche Preise glaubst du, ist die Zielgruppe bereit zu zahlen und wie kannst du hierfür Werbung machen?
  • Welche Produkte oder kleinen Besonderheiten kannst du im Salon anbieten, um das Interesse der Zielgruppe zu wecken?
  • Was willst du konkret tun, um aus einem Spontanbesucher einen Stammkunden zu machen?
  • Wie planst du dein Empfehlungsmarketing (Netzwerkaufbau)?
  • Welche Aktionen sind für den Start geplant?
  • Über welche Kanäle willst du Werbung schalten?

Im Businessplan sollten alle Marketingaktivitäten, von Werbung bis Kundenbindung, klar beschrieben werden. Mobile Friseure müssen Werbebeschränkungen beachten, also erläutere im Kapitel Marketing, wie du dennoch neue Kunden gewinnen willst.

In diesem Abschnitt des Businessplan Beispiels geht es darum, wie dein künftiges Unternehmen strukturiert sein soll. Am wichtigsten ist die Wahl der Rechtsform, die du vor der Gewerbeanmeldung festlegen musst. 

Bei der Wahl der Rechtsform sind folgende Punkte zu beachten:

  • Haftung / Risikoverteilung
  • Geschäftsführung
  • Gewinn- und Verlustverteilung
  • Eigen- / Fremdfinanzierung
  • Überschaubarkeit und Handhabung
  • Kosten für die Einrichtung und Eintragung
  • Nachfolgeregelung
  • Steuerliche Gesichtspunkte
  • Handwerksrechtliche Voraussetzungen

Für Sologründer ist das Einzelunternehmen am einfachsten und günstigsten. Im Team bietet sich die GbR an, wobei in beiden Fällen volle Haftung mit Privatvermögen besteht. Die GmbH ist meist weniger lukrativ wegen des hohen Startkapitals von 25.000 Euro. Eine Alternative ist die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), die du bereits mit 1 Euro gründen kannst.

Unternehmensführung und Mitarbeiterplanung

Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Friseursalon sind qualifizierte Mitarbeiter. Im Businessplan solltest du beschreiben, wie viele Beschäftigte benötigt werden, welche Qualifikationen sie haben sollten und welche Gehälter und Arbeitsbedingungen du bietest.

Die SWOT-Analyse im Businessplan widmet sich:

  • Stärken (Strenghts), 
  • Schwächen (Weaknesses), 
  • Chancen (Opportunities) und 
  • Risiken (Threats) deiner geplanten Unternehmung.

Beantworte u.a. folgende Fragen:

  1. Was macht dich und deine Geschäftsidee einzigartig?
  2. Was sind mögliche Mängel (z.B. fehlende Qualifikation oder Erfahrungen) und wie willst du diese ausgleichen?
  3. Warum sind die Erfolgsaussichten für deinen Friseursalon dennoch besonders günstig?
  4. Welche Gefahren und Hürden könnten in Zukunft dein Friseurgeschäft beeinträchtigen (neue Konkurrenten mit geringerem Anforderungsniveau z.B. Barber-Shops; neue Verbrauchertrends; dauerhaft steigende Betriebskosten etc.)?

Der Zahlenteil (Finanzplan) ist neben der Geschäftsidee einer der wichtigsten Inhalte im Businessplan. Hier wird die finanzielle Zukunft deines Friseur-Geschäfts perspektivisch vorausgeplant.

Kosten-, Umsatz- und Finanzplanung

Ermittle sämtliche Gründungskosten inklusive eines finanziellen Puffers zum Beginn deiner Selbstständigkeit. Der Puffer sollte groß genug sein, um während der Anfangszeit und bei noch ausbleibendem Zahlungseingang/ Rechnungsrückfluss die laufenden Kosten für Lebenshaltung, wie Miete, Essen, Strom und Versicherungen etc. abzudecken. Kosten für Material und Investitionen in neue Betriebsmittel oder Personal musst du ebenfalls berücksichtigen.

Kalkuliere nicht zu knapp und sorge für ausreichend Liquidität in den ersten drei Jahren deiner Geschäftstätigkeit (Liquiditätsplan). Nachfolgend findest du einige Beispiele für zu planende Kosten:

  • Ausstattung des Salons (von den Friseurstühlen und Scheren, über Tresen bis hin zum Pausenraum)
  • Erstellung einer Webseite und andere Werbeaktionen zum Start
  • laufende Kosten für Werbemaßnahmen
  • Kosten für Rechts- und Steuerberatung
  • Gewerbeanmeldung
  • Personalkosten
  • dein eigenes Gehalt und anfallende Kosten wie Kranken- und Pflegeversicherung
  • Kosten für Verbrauchsmaterialien (Colorationen, Pflegeprodukte etc.)
  • Gebühren für zu erteilende Ausübungsberechtigung; Kosten für Gewerbeanmeldung, je nach gewählter Rechtsform weitere Kosten
  • Energie und Wasserkosten

Wichtig: All diese fixen und variablen Kosten müssen in die Preiskalkulation Eingang finden; zzgl. Gewinnmarge und Platz für Rabatte und Skonti.

Fördermittel für Friseure

Eine Existenzgründung mit eigenem Friseursalon ist kostenintensiv. Deinen Traum musst du jedoch nicht ohne Hilfe verwirklichen! Im Rahmen deiner Kapitalbedarfsplanung solltest du folgende Fördermittel und Zuschüsse berücksichtigen:

  1. Meister-BAföG: Das erste Förderinstrument, welches du auf dem Weg in deine Selbstständigkeit nutzen kannst, ist das Meister-BAföG. Die besten Absolventen und Durchstarter, die innerhalb von drei Jahren nach dem Meisterabschluss einen Friseursalon eröffnen und hier Mitarbeiter und Azubis beschäftigen, profitieren außerdem von einem Teilerlass des Ausbildungsdarlehens. 
  2. Gründungszuschuss oder Einstiegsgeld: Solltest du aus einer bestehender Arbeitslosigkeit heraus einen mobilen Service oder einfache Friseurtätigkeiten anbieten wollen, kannst du den Gründungszuschuss oder das Einstiegsgeld beantragen
  3. Meistergründungsprämie: In einigen Bundesländern unterstützt der Staat deine Gründung bzw. Übernahme eines Friseurgeschäfts mit einem besonderen Zuschuss. Sofern du einen Meisterbrief vorweisen kannst und noch nicht handwerklich selbstständig tätig bist, kannst du unter bestimmten Voraussetzungen von deiner Landesregierung mit einer Meistergründungsprämie gefördert werden.
  4. Kreditanstalt für Wiederaufbau: Willst du einen Mikrokredit oder eine Startfinanzierung der KfW beantragen, ist der Finanzplan das entscheidende Dokument im Kreditantrag. 

Mit dem kostenfreien Businessplantool von UNTERNEHMENSWELT erstellst du schnell und einfach einen individuellen Businessplan für deinen Friseursalon, inklusive Finanzplan. Das Tool führt dich durch alle Kapitel, ermöglicht flexible Anpassungen und liefert dir am Ende ein perfekt formatiertes PDF – bereit zum Download und Ausdruck. Starte jetzt!

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Über den Autor
Kathleen Händel

Kathleen Händel

Kathleen schreibt seit 2018 im Magazin von Unternehmenswelt und Zandura über die wichtigsten Business-Themen & Trends für Gründer & Unternehmer. Zuvor war Kathleen als Redakteurin für die Social Startup-Szene, verschiedene Stiftungen und Kommunikationsagenturen tätig.

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