Künstlersozialabgabe für 2022 steht fest
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Künstlersozialkasse
Die Künstlersozialkasse mit Sitz in Wilhelmshaven stellt deine Zugehörigkeit als freier Künstler oder Publizist zur deutschen Künstlersozialversicherung fest. Damit stellt sie auch deine Versicherungspflicht oder Versicherungsfreiheit fest. Im Falle deiner festgestellten Versicherungspflicht wickelt sie mit dir deine Abgabepflicht ab.
Damit fordert die Künstlersozialkasse von dir deinen Beitrag ein und gleichzeitig den Zuschuss vom Bund für dich. Darüberhinaus treibt sie von den Verwertern deiner Werke, die Künstlersozialabgabe ein. Diese fällt an, sobald etwa ein Verleger deinen Text verwertet oder jemand mit deinen Kunstwerken Geld verdient.
Wenn du dich somit als Künstler oder Publizist selbständig machst, solltest du in deinem Businessplan entsprechend den Beitrag für die Künstlersozialpflichtversicherung einplanen. Machst du dich als Verwerter selbständig, wie etwa Buch- oder Presseverleger, Theater, Galerist, Kunsthändler, Werbeagentur, Variete- und Zirkusunternehmer, Museum, Konzert- und Gastspieldirektion, Musiklabel dann solltest du für deine Künstler auch die Künstlersozialabgabe in deinem Unternehmenskonzept und dessen Finanzierung einplanen.
Um Betriebsprüfungen der Künstlersozialabgabepflichtigen kümmert sich übrigens seit 2007 die Deutsche Rentenversicherung.
Künstlersozialversicherung
Die deutsche Gesetzgebung ist seit 27. Juli 1981 der Auffassung, das du als selbständiger Künstler und Publizist dich größtenteils in einer wirtschaftlichen und sozialen Situation befindest, die einem normalen Arbeitnehmer ähnelt.
Deshalb musst du auch als entsprechend Selbständiger seit dem 1. Januar 1983 aufgrund des Künstlersozialversicherungsgesetzes als Pflichtversicherter in die gesetzliche Kranken- und Rentenversicherung einzahlen. Ab 1. Januar 1995 zusätzlich noch in die soziale Pflegeversicherung.
Entsprechend hast du einen Versicherungsbeitrag zu zahlen, der jeweils im Vorjahr durch das "Bundesministerium für Arbeit und Soziales" im Einvernehmen mit dem "Bundesministerium der Finanzen" für das folgende Kalenderjahr bestimmt wird. Dies hängt mit den zusätzlichen Fördermitteln des Bundes für die Künstlersozialbgabe zusammen.
Von 1989 bis 1999 wurde für folgende vier Bereiche der Kunst und Publizistik jeweils ein eigenständiger Beitragssatz erhoben:
- Wort
- Bildende Kunst
- Musik
- Darstellende Kunst
Ab dem Jahr 2000 gibt es einen einheitlichen Beitragssatz für alle künstlerischen und publizistischen Bereiche.
Höhe der Künstlersozialversicherung 2022
Nach der aktuellen Künstlersozialabgabe-Verordnung wird der Abgabesatz zur Künstlersozialpflichtversicherung auch im Jahr 2022 unverändert bei 4,2 Prozent gehalten.
Schon im Mai diesen Jahres wurde über ein mögliches Weiterlaufen des Entlastungszuschusses des Bundes beraten. Diese zusätzliche Bundesmittel zur "Entlastung" oder besser gesagt Weiterfinanzierung der Künstlersozialkasse wurden jetzt bestätigt. Insgesamt werden dazu Steuergelder von knapp 84,6 Millionen Euro aufgewendet. Im Jahr 2021 waren dies schon 32,5 Millionen Euro.
Mit der weiterhin künstlich niedrig gehaltenen Künstlersozialabgabe soll laut Bundesarbeitsministerium die Belastung der abgabepflichtigen Unternehmen in der Krise gemindert werden. Dies sind vorwiegend Unternehmen aus dem Bereich "Wort". Gleichzeitig soll damit die Finanzierung der sozialen Absicherung von Künstlern sowie Publizisten in der Künstlersozialversicherung weiterhin gewährleistet werden.
Kritik an der Künstlersozialversicherung
Die Künstlersozialabgabe wird wie die anderen gesetzlichen Sozialabgaben auch, als Umlage erhoben. Damit baust du dir mit deinen monatlichen Beitragszahlungen kein eigenes soziales Polster auf, sondern finanzierst die aktuellen Sozialfälle sowie die Verwaltung der Künstlersozialkasse.
Aufgrund der niedrigen, lediglich rund 190.000 Pflichtversicherten steht der Sinn einer solchen Abgabe im Vergleich zum verursachenden Verwaltungsaufwand stetig in der Kritik. Gerade jetzt, wo durch die Krise viele Abgepflichtige in die Grundsicherung gedrängt wurden, könnten die Kritiker der Künstlersozialbgabe wieder Aufwind erfahren.
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