Wie war der Umsatz in deinem Handwerk?
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Jahresstart fürs deutsche Handwerk
Das deutsche Handwerk ist relativ gut in die Krise letztes Jahr gestartet. Das erste Quartal letzten Jahres war demnach noch ein gutes für die Unternehmen. Ganz anders verhält sich laut statistischem Bundesamt der Jahresstart in 2021. Schliesslich hat über ein Jahr Krise seine Spuren hinterlassen.
So sank der diesjährige Umsatz von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent. Seit acht Jahren musste die Handwerksbranche damit das erste Mal Rückgänge verbuchen.
Einige Bereiche waren von dem Umsatzrückgang besonders stark betroffen. Andere verzeichneten dagegen sogar Zuwächse.
Lockdowns bremsen Nachfrage
Laut der Statistiker wurden die Gewerke für den privaten Bedarf besonders hart getroffen. Hier lag das Minus zum Vorjahr bei 23 Prozent. Insbesondere die Friseurbetriebe stachen in diesem Setting mit einem hohen Minus von 37 Prozent heraus.
Damit sehen sich nicht nur die Friseurunternehmen von ihrer Existenz bedroht. Immer mehr Branchen der Wirtschaft drängen daher auf ein schnelles Ende des Lockdowns.
Personalabwanderung
Abrupte Schliessungs- und zögerliche Öffnungsreglements führten zu einer schwachen Entwicklung im Handwerk. Dadurch beschäftigte die Branche auch weniger Personal. Laut Bundesstatistiker sank die Zahl der Beschäftigten im zulassungspflichtigen Handwerk im ersten Quartal 2021 um 1,7 Prozent.
Die schrittweisen Öffnungen dagegen treffen wie im Gastrogewerbe auf eine im Krisenzeitraum erfolgte Personalabwanderung. Laut einer Blitzumfrage des DEHOGA Bundesverbandes Gastrogewerbe, klagten 42,4 Prozent der Unternehmen über den Wechsel ihrer Beschäftigten in andere Branchen. Dieses Personal gilt es nun für einen Neustart wieder aufwändig zurückgewinnen.
Materialengpässe und Preisexplosionen
China zuerst und auch die USA haben ihre Wirtschaft massivst aufgetrimmt. Der damit einhergehende rasante Anstieg der Produktionskapazitäten überfordert derzeit die globalen Lieferketten.
Nicht nur der Industrie, auch dem kleinen Handwerksunternehmen machen die damit verbunden Lieferengpässe zu schaffen. Die begrenzte Beschaffung lässt zudem die Preise ansteigen. Von Holz über Metall und Kunststoffen bis zur Halbleiterelektronik reichen dabei die Engpässe und Preissteigerungen.
Unternehmen müssen unter diesen Umständen Aufträge ablehnen oder massivst ihre Preise anheben. In Summe beides keine Konjunkturhelfer.
So errechneten das statistische Bundesamt auf dem Bau einen Umsatzrückgang von gut 16 Prozent. Das Lebensmittelgewerbe musste einen Abrutsch von 10 Prozent hinnehmen. Dabei traf es die Konditoreien mit 21 Prozent am härtesten.
Bis sich die Lieferketten wieder normalisieren, wird es wohl noch ein bisschen dauern.
Fahrradboom hält weiter an
Neben den Verlierern durch die harten politischen Restriktionen gibt es aber auch im Handwerk Gewinner. Einer davon ist definitiv die Fahrradbrache. Schon im Krisenjahr 2020 legte der Absatz von Fahrrädern und E-Bikes um knapp 17 Prozent zum Vorjahr zu.
Insgesamt 5,04 Millionen Räder wurden 2020 verkauft. Die Branche machte dabei einen Umsatz in 2020 von 6,44 Milliarden Euro, was einem Plus zu 2019 in Höhe von fast 61 Prozent entspricht. Zusammen mit Zubehörkomponenten erwirtschafteten die deutschen Radhändler einen Umsatz von 10 Milliarden Euro.
Dieser Fahrradboom hält laut statistischem Bundesamt auch in 2021 an. So setzte der Gewerbezweig im ersten Quartal 2021 fast 27 Prozent mehr um als im Vorjahr. Und der Trend dürfte sich fortsetzen, denn je mehr Räder im Umlauf sind und aktiv etwa beim Urlaub zu Hause genutzt werden, umso mehr Servicebedarf gibt es.
Neben der Radbranche konnten nur noch die Sonnenschutztechniker mit einem Umsatzplus von 5 Prozent sowie die Zahntechniker mit 1,3 Prozent und abschliessend die Feinwerkmechaniker mit 0,8 Prozent aufwarten.
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