Lohnunternehmen gründen: dein Businessplan
Businessplan Lohnunternehmen (PDF kostenlos)

Ein Businessplan ist das Fundament deiner Selbstständigkeit – besonders in einem kapitalintensiven Bereich wie dem Lohnunternehmen. Er hilft dir dabei, deine Geschäftsidee zu durchdenken, Investitionen realistisch zu planen und Risiken frühzeitig zu erkennen.
Eine Businessplan Vorlage ist gleichsam notwendig, willst du Fördermittel oder Kredite beantragen – Banken und Investoren erwarten klare Zahlen, durchdachte Strategien und belastbare Prognosen.
Gerade weil die Einstiegskosten bei einem Lohnunternehmen schnell in den sechsstelligen Bereich gehen, schützt dich ein Businessplan vor Fehlentscheidungen. Er zeigt dir, ob dein Vorhaben wirtschaftlich tragfähig ist und welche Investitionen sinnvoll sind. Die wichtigsten Inhalte im Businessplan Muster für Lohnunternehmen findest du hier:
Wenn du ein Lohnunternehmen gründen möchtest, kombinierst du technische Leidenschaft mit unternehmerischem Denken. Lohnunternehmen bieten spezialisierte Dienstleistungen in der Land- und Forstwirtschaft, im kommunalen Bereich sowie für private und gewerbliche Kunden an. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Kombination aus moderner Technik, fachlichem Know-how und betriebswirtschaftlichem Kalkül.
Das Executive Summary bringt diese Punkte kurz & klar auf 1 bis 2 Seiten zum Ausdruck:
1.1 Executive Summary Lohnunternehmen Beispiel
Mit dem geplanten Lohnunternehmen biete ich spezialisierte Dienstleistungen in der Land- und Forstwirtschaft, für Kommunen sowie gewerbliche und private Auftraggeber an. Ziel ist es, durch den gezielten Einsatz moderner Landtechnik und betrieblichem Know-how eine rentable Alternative zur Eigenmechanisierung bereitzustellen.
Der Fokus liegt auf saisonalen Hauptleistungen wie Ernte, Gülleausbringung und Transport sowie ergänzenden Aufträgen im Winterdienst und in der kommunalen Flächenpflege. Die Dienstleistungen werden flexibel, zuverlässig und betriebswirtschaftlich kalkuliert angeboten.
Für die Gründung ist ein Investitionsvolumen von ca. [individuell zu ergänzen] € vorgesehen, das durch Eigenmittel und Förderkredite (z. B. KfW, Landwirtschaftliche Rentenbank) finanziert wird. Ziel ist es, in den ersten drei Jahren einen Jahresumsatz von mindestens 180.000 € pro Vollzeitkraft zu erzielen und durch ein effizientes Kosten- und Liquiditätsmanagement stabile Unternehmensgewinne von 5–10 % zu erwirtschaften.
Der Businessplan dient als Grundlage für die Finanzierung, zur Marktanalyse sowie zur internen Steuerung und wird fortlaufend aktualisiert.
Ein Lohnunternehmen erbringt Maschinen- und Arbeitsleistungen – vom Mähen, Dreschen, Häckseln bis zur Gülleausbringung. Erkläre deshalb in diesem Businessplan Inhalt, wie genau du planst Geld zu verdienen. Dein Ziel ist es, kostspielige Eigenmechanisierung für Landwirte zu ersetzen oder zu ergänzen. Wichtig ist die ganzjährige Auslastung deiner Maschinen, z. B. durch Winterdienst, Pflege kommunaler Flächen oder private Aufträge. Das erfordert clevere Planung, gute Netzwerke und einen individuellen Maschinenpark, der auf deine Region zugeschnitten ist.
Idealerweise bringst du eine abgeschlossene Ausbildung im Agrarbereich oder mehrjährige Erfahrung im landwirtschaftlichen Dienstleistungssektor mit. Technisches Verständnis, Belastbarkeit und ein Händchen für Organisation und Kundenkontakt sind essenziell. Bedenke: Du bist nicht nur Maschinenführer, sondern auch Unternehmer – mit Verantwortung für Personal, Buchhaltung und Kundenakquise. Rücklagen, realistische Zielsetzungen und betriebswirtschaftliches Basiswissen sind Pflicht.
Der Markt für Lohnunternehmen ist heiß umkämpft. Rund 70 % der Umsätze stammen aus der Landwirtschaft – einer Branche mit rückläufigen Betriebszahlen. Der Strukturwandel reduziert die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe jährlich um etwa 2 %. Chancen für eine erfolgreiche Existenzgründung ergeben sich dennoch:
Etwa 8.000 Biogasanlagen in Deutschland benötigen Dienstleistungen, auch wenn ihre Zahl sinkt. Zudem entstehen neue Auftragsfelder im kommunalen Bereich (z. B. Winterdienst, Pflegearbeiten) sowie im gewerblich-privaten Bereich, etwa in Bau- oder Gartenpflegeprojekten.
4.1 Markt- und Wettbewerbsanalyse
Bevor du dein Lohnunternehmen gründest, solltest du eine sorgfältige Marktanalyse für deinen regionalen Zielmarkt erstellen:
- Welche Arbeiten werden oft nachgefragt?
- Welche Maschinen sind bereits stark vertreten?
- Wie grenzt du dich gegenüber Mitbewerbern ab?
- u.v.m.
Dein Erfolg hängt nicht nur von PS und Technik ab, sondern auch davon, wie du neue Aufträge generierst. Die wichtigsten Maßnahmen für eine erfolgreiche Kundengewinnung sind:
- Lokale Präsenz: Präsentiere dich bei landwirtschaftlichen Veranstaltungen, Messen und in Verbänden.
- Empfehlungsmarketing: Zufriedene Kunden sind die beste Werbung. Bitte aktiv um Weiterempfehlungen.
- Online auffindbar sein: Eine professionelle Website, Google-Einträge und Social Media-Auftritte (z. B. mit Einsatzfotos auf Instagram oder Facebook) schaffen Vertrauen.
- Direktvertrieb: Persönlicher Kontakt zahlt sich aus. Ruf bei Betrieben an, biete Probearbeiten an oder versende Flyer.
Die Wahl der richtigen Rechtsform ist ebenfalls Bestandteil im Businessplan für dein Lohnunternehmen. Denkbar sind Firmierungen als Einzelunternehmen, GbR oder in Form der GmbH. Für den Start reicht meist das Einzelunternehmen. Wichtig ist jedoch eine klare Organisation:
- Maschinenmanagement: Pflege, Lagerung, Wartung und Disposition müssen exakt geplant werden.
- Personal: Zu Beginn kannst du vieles selbst abdecken. Später brauchst du qualifizierte Fahrer mit CE-Führerschein.
- Büroorganisation: Schon ein kleines Büro braucht Technik, Software und Zeit für Buchhaltung, Disposition und Kundenkommunikation.
- Genehmigungen: Sachkundenachweise im Pflanzenschutz oder Qualitätszertifikate (z. B. GlobalGAP) sind oft notwendig.
Ein Lohnunternehmen ist weit mehr als eine Sammlung leistungsstarker Maschinen. Es ist ein spezialisierter Dienstleistungsbetrieb, der in der Landwirtschaft, im kommunalen Bereich sowie bei gewerblichen und privaten Kunden einen hohen Anspruch an Qualität, Zuverlässigkeit und Fachkompetenz erfüllen muss. Als Gründer eines Lohnunternehmens bewegst du dich in einem dynamischen, wettbewerbsintensiven Umfeld, in dem moderne Technik, wirtschaftliches Denken und betriebliche Organisation zusammenkommen.
Chancen nutzen, Risiken abfedern
Die Investitionssummen in der Landwirtschaft sind hoch – je Vollzeitstelle im Lohnunternehmen können schnell 500.000 € bis 1.000.000 € Kapital gebunden sein. Gleichzeitig ist die Gewinnmarge mit 5–10 % eher gering. Fehler in der Kalkulation, falsche Marktannahmen oder eine zu optimistische Auslastung können deine wirtschaftliche Grundlage schnell ins Wanken bringen.
Umso wichtiger ist eine durchdachte SWOT-Analyse, die dir hilft, realistisch zu planen, Risiken frühzeitig zu erkennen und Chancen gezielt zu nutzen:
- Stärken: Technisches Know-how; regionale Vernetzung; hohe Nachfrage in Spitzenzeiten
- Schwächen: Hoher Kapitalbedarf; Wetter- und Saisonabhängigkeit; Preisdruck durch Konkurrenz
- Chancen: Kommunale Daueraufträge (z. B. Winterdienst); Kooperation mit Biogasanlagen; Outsourcing-Trend in der Landwirtschaft
- Risiken: Maschinenausfälle; Zahlungsausfälle bei Kunden; Rückläufige Förderungen im Biogasbereich
Ein Lohnunternehmen erfordert von Anfang an große Investitionen in Maschinen, Fahrzeuge und Betriebsmittel. Ohne einen durchdachten Finanzplan riskierst du eine Überlastung deines Betriebs mit zu hohen Kreditraten, Liquiditätsengpässen und langfristigen Fehlkalkulationen. Der Finanzplan bildet das Herzstück deines Businessplans und zeigt dir auf, wie viel Kapital du benötigst, woher es kommt und wie es sich im laufenden Betrieb amortisiert.
8.1 Kostenstruktur im Businessplan
Die größte Hürde beim Lohnunternehmen gründen ist die Finanzierung. Maschinen sind teuer – ein moderner Mähdrescher kann bis zu 300.000 € kosten. Die Faustregel lautet: Je Vollzeitarbeitskraft brauchst du rund 180.000 € Jahresumsatz, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Richtwerte für Investitionskosten pro Maschine und notwendiger Jahresumsatz sind:
8.1.1 Mähdrescher
- Investitionssumme (€): ca. 200.000 – 300.000
- Mindestumsatz (%/Jahr): 20 – 25 %
8.1.2 Feldhäcksler
- Investitionssumme (€): bis 500.000
- Mindestumsatz (%/Jahr): 30 – 35 %
8.1.3 Gülleselbstfahrer
- Investitionssumme (€): bis 500.000
- Mindestumsatz (%/Jahr): 30 – 35 %
8.1.4 Schlepper
- Investitionssumme (€): 100.000 – 250.000
- Mindestumsatz (%/Jahr): 25 – 30 %
Die Kostenstruktur eines typischen Lohnunternehmens verteilt sich wie folgt:
- Maschinenkosten: 45 – 55 %
- Personalkosten: 20 – 30 %
- Geschäftskosten: 10 – 20 %
Praxisbeispiel: Ein gebrauchter Mähdrescher für 180.000 € bringt bei 250 ha Lohndrusch ca. 2.500 € Reingewinn plus ca. 2.500 € Personalkostenersparnis (bei Eigenleistung) – rund 20 €/Stunde nach Abzug der Ausgaben.
8.2 Kapitalkosten gezielt optimieren
Deine Kapitalkosten hängen maßgeblich von der Finanzierung ab – sei es durch Eigenkapital, Bankdarlehen oder Leasing. Um deine monatliche Belastung tragbar zu halten, solltest du verschiedene Finanzierungsmodelle vergleichen und gezielt kombinieren. Achte in diesem Zusammenhang besonders auf:
- Förderkredite als Bausteine (z. B. KfW StartGeld, Landwirtschaftliche Rentenbank)
- Bundesländer-Zuschüsse: z. B. Maschinenförderung, Existenzgründung im ländlichen Raum
- EU-Fördermittel (ELER): Regionale Programme zur Stärkung des ländlichen Raums (LEADER u. a.)
- Leasing-Modelle für teure Maschinen, die sich nur saisonal rechnen
- Vermeidung tilgungsfreier Anlaufjahre, die später zur Kostenfalle werden können
- Zinsbindungsfristen und Tilgungsmodalitäten
Ziel ist es, deine Kapitaldienstfähigkeit langfristig sicherzustellen – also deine Fähigkeit, laufende Kreditverpflichtungen pünktlich und dauerhaft zu bedienen.
8.3 Effizientes Liquiditätsmanagement
Neben der Investitionsplanung ist ein gutes Liquiditätsmanagement entscheidend für dein Überleben am Markt. Lohnunternehmen haben oft saisonale Einnahmen, müssen aber das ganze Jahr über Personal, Wartung und Versicherungen bezahlen. Damit du zahlungsfähig bleibst, solltest du:
- Einen Liquiditätsplan mit monatlichen Ein- und Auszahlungen erstellen
- Reserven für unvorhergesehene Ausfälle (z. B. Maschinenschäden, wetterbedingte Auftragseinbrüche) einplanen
- Rechnungsstellung zügig und systematisch abwickeln
- Zahlungsziele aktiv managen, um Außenstände gering zu halten
Ein effizient gesteuertes Liquiditätsbudget schützt dich davor, in Engpässen auf teure Zwischenfinanzierungen angewiesen zu sein – und macht dich unabhängiger von Banken.
Starte jetzt durch und erstelle einen Businessplan für dein Lohnunternehmen kostenlos mit dem benutzerfreundlichen Online-Tool von Unternehmenswelt – ideal für die Vorlage bei Behörden, Fördermittelgebern oder für kleine Finanzierungen. Folge der Schritt-für-Schritt-Anleitung und erhalte mit wenigen Klicks dein Businessplan PDF zum Download oder Ausdruck – jederzeit aktualisierbar.
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